Radlader,

Die neue Steuerungslösung für hydrostatische Fahrantriebe Bodas Drive EDA eignet sich insbesondere auch für Radlader./Sergey Ryzhov (Bild: Adobe Stock/Sergey Ryzhov)

Die elektronische Steuerungslösung für hydrostatische Fahrantriebe Bodas-Drive EDA ist ein Paket aus aufeinander abgestimmter Software und Komponenten. Rexroth bietet damit nun eine elektronische Variante der hydraulischen DA-Regelung an. Das neue System, das auf der Bauma gezeigt wird, eignet sich besonders für Radlader, Teleskoplader und Gabelstapler, aber auch für andere Anwendungen, die bisher traditionelle DA-Ansteuerungen nutzen. Es handelt sich dabei um eine Basis-Lösung mit voll elektronifizierter Fahrpumpe A4VG und Hydromotor A6VM. Die elektrohydraulische Lösung soll Herstellern neue Maschinenkonzepte und Zielmärkte eröffnen.

Bodas-Drive EDA,
Bodas-Drive EDA ist eine skalierbare Steuerungslösung für hydrostatische Fahrantriebe. Sie ist wahlweise als komplett vorprogrammiertes oder als offenes, erweiterbares System verfügbar. (Bild: Bosch Rexroth)

Die Steuerungslösung umfasst die elektronische, drehzahlabhängige Verstellung eines hydrostatischen Getriebes. Für komplexere Antriebsarchitekturen mit Getriebemanagement bleibt die Steuerungslösung Bodas-Drive DRC essenziell. Das neue Produkt ist wahlweise als komplett vorprogrammiertes oder als offenes, erweiterbares System verfügbar. Eine grafische Oberfläche in Kombination mit Anwenderhinweisen ermöglichen eine geführte Inbetriebnahme. Die Parametrierung der vorprogrammierten Funktionen basiert soweit möglich auf bekannten, physikalischen Parametern der Maschine.

Die Anzahl der Dynamikparameter ist laut Anbieter auf ein Minimum reduziert. Die Softwarestruktur minimiert gegenseitige Abhängigkeiten. Das gesamte System ist auf eine strukturierte Schritt-für-Schritt Optimierung ausgelegt. Anwender können spezifische Wünsche wie Bedienelemente oder Funktionen im Bereich des Fahrantriebs, der Arbeitshydraulik oder der Fahrzeugelektrik einfach integrieren oder in Zusammenarbeit mit dem Anbieter entwickeln lassen.

EGFT8000,
EGFT8000: Die Kombination aus Kompaktantrieb und Elektromotor bildet eine platzsparende Antriebseinheit. (Bild: Bosch Rexroth)

Die neue Pumpengeneration A4VG der Baureihe 35 ist mit der Software genau abgestimmt. Durch ihre integrierte Sensorik eignet sie sich besonders für den Einsatz in elektronifizierten Fahrantrieben. Das Design wurde anhand von Lastkollektiven für Fahrantriebe optimiert. Das Ergebnis ist eine kompakte Bauform und hohe Leistungsdichte mit einem Nenndruck von 400 bar und einem Höchstdruck von 530 bar.

Die Pumpe kombinierte der Hersteller mit dem bewährten Verstellmotor A6VM. Dieser wurde als Baureihe 71 im Wirkungsgrad verbessert und mit einer abgestimmten elektronischen Schnittstelle sowie einem integrierten Drehzahlsensor ausgestattet.

Als zentrale Schnittstelle der Software und aller Komponenten dient das elektronische Steuergerät SRC-EDA der neuen Baureihe 40. Es kann flexibel im Fahrzeug platziert werden und bildet die Fahr- und Mehrwertfunktionen ab. Darüber hinaus sind auf dem Steuergerät die Sicherheitsfunktionen nach dem Standard EN ISO 13849 auf Basis eines Monitoring-Konzeptes realisiert.

Das Software-Komponenten-Paket soll den digitalen Wandel von hydrostatischen Fahrantrieben begleiten. Funktionen wie Eco-Drive, Inchen, ein variabler Kriechgang, verschiedene Fahrmodi oder einstellbares Reversieren sollen es Anwendern ermöglichen, auf Basis einfacher Antriebsarchitekturen zukunftsfähige Arbeitsmaschinen zu konstruieren.

Antrieb für elektrische Vielfahrer

Zum Thema Fahrantrieb ist am Bauma-Stand des Unternehmens auch die neue Baureihe EGFT8000 interessant. Sie ist eine Variante des GFT8000-Kompaktantriebs. Anstelle eines Hydraulikmotors können mobile Arbeitsmaschinen mit den neuen Kompaktantrieben einen schnelllaufenden Elektromotor verwenden. Die Kombination aus Kompaktantrieb und Elektromotor eignet sich laut Hersteller für rad- oder kettengetriebene Fahrzeuge und andere mobile Geräte, insbesondere im Tunnelbau oder bei Arbeiten in geschlossenen Räumen. Auch Baumaschinen in Innenstädten sowie Landmaschinen und Schwerlasttransporter profitieren von der elektrischen Antriebslösung.

Emissionen von dieselbetriebenen Arbeitsmaschinen in Tunneln und anderen geschlossenen Räumen machen eine umständliche und teure Entlüftung notwendig. Und in Innenstädten schwindet die Akzeptanz für hohe Abgasbelastung. Elektroantriebe sind die Lösung. Der neue Antrieb soll die Umrüstung vereinfachen.

In der Klasse der Vielfahrer kommen häufig mechanische Planetengetriebe zum Einsatz, um das Drehmoment und die Drehzahl zwischen Fahrantrieb und den Rädern oder Raupenketten zu wandeln. Die Herausforderung für die Ingenieure des Herstellers lag deshalb vor allem darin, die Leistungsunterschiede zwischen hydrostatischen und elektrischen Motoren zu kompensieren. Das neu entwickelte Kompaktgetriebe benötigt nach Angaben des Anbieters keinen größeren Bauraum als herkömmliche, hydrostatisch angetriebene Getriebe, hat aber einen besseren Wirkungsgrad. Drehzahl und Drehmoment wandelt eine zusätzliche Planetenstufe auf das Niveau eines Hydraulikmotors. Gegenüber der am Markt etablierten GFT8000-Antriebseinheit ist die Getriebegeometrie gleichgeblieben; der Kompaktantrieb ist von den Maßen her austauschbar und die Flanschfläche für den Motoranbau befindet sich an derselben Stelle. Auch die zulässige Beanspruchung der beiden Getriebe liegt auf dem gleichen Niveau.

Das neue, drei- oder vierstufige Planetengetriebe verfügt über eine integrierte Lamellenhaltebremse und ist auf den Elektromotor SMG180 aus dem Hause Bosch abgestimmt. Mit der Komplettlieferung von Getriebe und Motor als Antriebseinheit sollen sich für Maschinenbauer logistische Vorteile ergeben und auch die Montage ist relativ einfach. Das Unternehmen stellt die Antriebseinheit auf der Bauma 2019 in Halle A2, am Stand 327 aus. Interessenten erhalten hier auch Erfahrungsberichte der ersten Anwender.

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