Das Unternehmen Bijol mit Sitz in Vuzenica, Slowenien, hat in Zusammenarbeit mit Sauer Bibus die neue Produktlinie Bijol BWS 160 entwickelt. Bei dem Produkt handelt es sich um einen auch autonom fahrenden Spezial-Forstschlepper mit Knicklenkung, der sich vor allem für enge, verwinkelte Forstregionen und in alpinem Gelände eignet.
Sauer Bibus wurde nach ersten Projektgesprächen schnell eng in die Entwicklungsphase eingebunden. „Wir haben den Markt genau analysiert und festgestellt, dass für diesen Bedarf eine echte Nische besteht, die bislang kein Hersteller abdeckt“, erklärte Andrej Tisnikar, Technischer Leiter bei Bijol.
Zunächst zeigte sich der Maschinenbauer etwas zurückhalten gegenüber der Empfehlung, auf einen stufenlosen hydraulischen Antrieb zu setzen. Denn bis dahin war es bei allen Herstellern üblich, auf zweistufige Antriebe zu setzen. Doch die Analyse der Kundenanforderungen und der täglichen Arbeitssituationen brachte die Erkenntnis: Ein stufenloser Antrieb würde bei den enorm hohen Zugkräften im unteren Bereich von 0 – 5 km/h mit gleichzeitig höchsten Anforderungen an die technischen Fähigkeiten des Fahrers eine enorme Erleichterung für die Führung der Maschine bedeuten. Die Entscheidung fiel für den hydrostatischen Fahrantrieb, stufenlos und mit elektronischer Steuerung an Bord.
„Die Entwicklungsphase“, so Sauer Bibus-Geschäftsführer Ralf Schrempp, „hat auf beiden Seiten sehr viel Energie und Engagement erfordert. Doch die vielen Optimierungen und der Anspruch beider Unternehmen, in jedem Detail das beste Ergebnis erzielen zu wollen, haben sich bezahlt gemacht.“ Andrej Tisnikar kommentierte: „Unsere Kunden sind von der Leistungsstärke und dem Handling enorm beeindruckt. Der stufenlose Fahrantrieb entlastet den Fahrer substanziell, sodass er sich viel besser auf seinen anspruchsvollen Job konzentrieren kann.“
Forstausrüstung mit abgestimmten Technologien
Ein weiterer Punkt der neuen Produktlinie ist das Zusammenspiel des erstmals eingesetzten neuen Motors von Deutz Tier 4 final und dem hydrostatischen Fahrantrieb von Sauer Bibus. Es ist ein Erlebnis, von 0 bis 40 km/h beschleunigen zu können, ohne jemals schalten zu müssen. Im Ergebnis ist die neue Forstmaschine schneller, bietet eine deutlich höhere Zugkraft und leistet in allen Disziplinen mehr. Der Kraftstoffverbrauch mit rund 6,2 l/h konnte deutlich reduziert werden. Die Tatsache, dass mit den neuen Technologien auch weniger Teile verbaut werden, führt zu längerer Standzeit und höherer Sicherheit.
Die Forstmaschinen lassen sich auch teilautomatisiert fahren, was ein wesentliches Kriterium bei der Arbeit im Alpenraum sowie im Wald mit den steilen, engen Verhältnissen ist. Die Steuerung eröffnet mehr Flexibilität und Sicherheit und reduziert die Arbeitskosten durch den Wegfall zusätzlicher Arbeitskräfte.
Für das autonome Fahren hat Sauer Bibus den Compact Drive und den Modul Drive entwickelt, beides sind hydrostatische Fahrantriebe mit 45-Grad-Großwinkeltechnologie an Bord für einen hohen stufenlosen Wandlungsbereich. „Die Entwicklungsprozesse sind in Process Solutions eingebettet, die den Entwicklungsauftrag von der Beratung bis zur Serienfertigung in sieben klaren Prozessschritten gliedern“, erklärte Ralf Schrempp. bj