Segelkatamaran

Segelkatamaran mit unverstagtem ­Carbonmast und leicht regulierbarem hydraulischen Bremszylinder zur fast vollständigen Reduzierung von Schwingungen und gegen Aufschaukeln. (Bild: ACE)

Besonders in den Bereichen Nautik und Marine sind hochwertige und langlebige Lösungen gefragt. Wenn Anbieter von Konstruktionselementen zudem in der Lage sind, ein breitgefächertes Angebot für Applikationen auf hoher See anzubieten, ist das für Konstrukteure von gesteigertem Interesse. Die ACE Stoßdämpfer GmbH beliefert dank der Vielfalt von Standardkomponenten auch im Schiffbau zahlreiche Unternehmen, die zudem durch maßgeschneiderte Lösungen unterstützt werden. Dabei helfen die Spezialisten aus dem Rheinland offline wie online.

Auslegung und Order per Internet und Telefon

Konstrukteure verschaffen sich meist zuerst über die Internetseite den ersten Überblick, vertiefen diesen in vielen Fällen durch Nutzung der Auslegungsprogramme und können über den Online-Shop die ermittelten Komponenten schnell bestellen. Bei jedem Schritt und vor allem bei anspruchsvolleren Auslegungen stehen zudem Experten von ACE mit Rat und Tat per Telefon oder vor Ort zur Seite. Dies gilt erst recht, wenn in enger Partnerschaft mit Kunden neue Lösungen entwickelt werden. Für Innen- und Außenbereiche von Schiffen sind die einzelnen Angebote aus den Bereichen Dämpfungstechnik und Geschwindigkeitsregulierung für Konstrukteure, Kapitäne und ihre Crew von besonderem Interesse, wie nachfolgende Applikationen zeigen.

Industriestoßdämpfer als wirksamer Kollisionsschutz

Dass der Service von ACE nicht mit der Auslieferung der Maschinenelemente endet, zeigt ein Beispiel aus dem Außenbereich. Seit Jahren sorgten Industriestoßdämpfer von ACE in den Fendern eines Yachtausstatters aus Bremen für zuverlässigen Schutz bei Crash-Situationen von Hochseeyachten, wie sie beim Anlegen beispielsweise von Beibooten bei stärkerem Wellengang vorkommen. Zunächst wurden Varianten aus Stahl eingesetzt, da diese sowohl vor Blicken als auch vor Wasser geschützt im Inneren der Fender verbaut worden waren. Über einen längeren Zeitraum zeigte sich jedoch, dass es dem Meerwasser gelang, in das Fenderinnere einzudringen. Dies machte sich zwar nicht an der Funktionalität der Schutzsysteme bemerkbar, jedoch an ihrer Optik. Die Oberflächenbeschichtung der aus Stahl gefertigten Industriestoßdämpfer aus der Magnum-Familie von ACE verfärbte sich. Dies führte an kleinen Außenpartien der Fender zu bräunlichen Farbspuren, die es zu vermeiden galt. Im Gegensatz zu vielen anderen Klein- und Industriestoßdämpfern aus dem umfangreichen Portfolio von ACE gab es die zuvor georderten Magnum-Typen ML3350EUM-14202 bislang noch nicht in Edelstahl. Und weil es sich bei diesem Typ um ein einstellbares Modell handelt, war nicht nur das Gehäuse aus V4A zu entwickeln, sondern der Boden und die Einstellschraube gleich mit.

Erlaubte Massen im grünen Bereich

An den Leistungsdaten der Dämpfungslösungen änderte sich nichts, sodass keine neue Auslegung vonnöten war. Wie die Vorgänger sind nun die Edelstahlvarianten in der Lage, pro Hub 340 Nm aufzunehmen. Konzipiert für industrielle Anwendungen, lässt dies Energieaufnahmen pro Stunde von bis zu 85 000 Nm zu.
Wichtiger für den maritimen Gebrauch sind die erlaubten Massen. Sie liegen am oberen Ende der Skala bei 80 000 kg und damit selbst beim Anlegen von Schiffen in einem ausreichenden Bereich. Insgesamt decken die verschiedenen Typen dieser vielseitigen einstellbaren Industriestoßdämpfer Massenbereiche von 300 kg bis 500 000 kg ab und sorgen damit in zahlreichen Anwendungen für zuverlässigen Schutz dank sicherer Verzögerung und punktgenauem Abbau der aufprallenden Energie.

ACE Industriestoßdämpfer der Magnum-Typen ML3350EUM in Edelstahl­ausführung
Als flexible Lösung an flexiblen Fendern hat ACE Industriestoßdämpfer der Magnum-Typen ML3350EUM in Edelstahl­ausführung gefertigt, die effektive Massen bis zu maximal 80 000 kg ohne Rückprall abbauen. (Bild: ACE)

Bremszylinder verhindern Schwingungen an Katamaran-Mast

Dank der Hightech-Bauweise aus Epoxyd-Sandwich-Paneelen sind Segelkatamarane einer Werft aus Lübeck selbst bei vollständiger Flutung unsinkbar. Den Konstrukteuren gelang es, eine weitere Herausforderung zu lösen, die durch die schlagenden Kräfte des Wellengangs und den Wind entstehen. Deren zerstörerische Energie galt es zu reduzieren, da sich diese durch deutliche Schwingungen am Mastbaum bemerkbar machte. Dort kommen nun hydraulische Bremszylinder von ACE zum Einsatz.

Preisgünstige Alternative für den Kollisionsschutz

Zu den vielseitigen Maschinenelementen der ACE Stoßdämpfer GmbH, die an Bord von Schiffen und Booten geeignet sind, gehören neben Industriegasfedern, hydraulischen Bremszylindern sowie Klein- und Industriestoßdämpfern auch Strukturdämpfer. Letztgenannte dienen als preisgünstige Alternative für den Kollisionsschutz, wenn es nicht auf punktgenaues Abstoppen ankommt. Auch das Material dieser Notstopper ist seewasserbeständig.

Gegenüber ebenfalls einsetzbaren Industriegasfedern besitzen sie in diesem Fall zwei Vorteile: Sie lassen sich unter Aufwand noch geringerer Muskelkraft bedienen und sind in der Lage, ihre Bremskräfte in zwei Richtungen auszuspielen. Der bei den Segelkatamaranen eingesetzte Typ HB-70-200-DD-PT erweist sich dabei als Modellathlet. Er entwickelt eine Druck- beziehungsweise Zugkraft zwischen 2 000 N und 50 000 N. Diese kann von der Crew bequem am Bremszylinder selbst je nach Windstärke und Geschwindigkeit eingestellt werden. Dazu dreht man lediglich im komplett aus- oder eingefahrenen Zustand an der Kolbenstange. Eine Drehung im Uhrzeigersinn bedeutet eine Erhöhung der Bremskraft, ein Drehen gegen den Uhrzeigersinn entspricht einer Verringerung der Bremskraft. Auf diese Art und Weise bietet das Maschinenelement hervorragenden Schutz vor allen auftretenden Schwingungen. Für technisch einfachere Anwendungen kommen Industriegasfedern ins Spiel. Im Inneren von Booten, beispielsweise an Hauben und Klappen in Standardausführungen und im Außenbereich, etwa zum schnellen Öffnen und Schließen von Bullaugen, in den Serien aus Edelstahl.

Industriegasfedern nach Maß für ­Rettungsringauswurf

In der Regel werden Industriegasfedern an Bord von Schiffen aber nicht nur zum Öffnen kleiner Hauben oder Klappen eingesetzt. Für den Einsatz an hochseetauglichen Luxusyachten sorgt ACE auch in Form von Sonderanfertigungen. Damit kann das Unternehmen selbst speziellen Anforderungen wie dem Wunsch einer Hamburger Werft für Luxusyachten nach einer Abwurfvorrichtung für Rettungsringe gerecht werden. Im konkreten Fall sollten bei vorgesehenen langen Hüben von 350 mm und Ausschubkräften von 1600 N die Kräfte im eingefahrenen Zustand der Gasfedern nicht zu groß werden. Immerhin ergeben sich bei eingefahrenen Gasfedern mit 350 mm Hub und einer Progression von circa 40 % bereits Kräfte von 2 240 N pro Feder. Unter Berücksichtigung dessen errechnete das Gasfederteam von ACE, dass auf jeder Seite zwei in Reihe geschaltete Industriegasfedern vom Typ GS-28-350 die optimale ­Lösung darstellen. Das Vermeiden eines möglichen Abknickens bei dem entstehenden langen Hub ist durch eine Schraubverbindung der identischen Industriegasfedern mit einem Zylinderdurchmesser von 28 mm gewährleistet. Das eine Paar ist über den Gewindezapfen rohrseitig, das andere über das Gewinde stangenseitig mit einer Gewindebuchse verbunden. Zusätzlichen Halt und Stabilität verleiht dieser Konstruktion ein passendes Überrohr, in das die Industriegasfedern gesteckt wurden. Die Befestigung des Überrohrs erfolgt an dem Gewindezapfen der unteren Industriegasfeder über das entsprechende Winkelgelenk.

Auf den Luxusyachten werden mit dem Zurückströmen des für die Geschwindigkeitsregulierung zuständigen Stickstoffes die Auswurfgegenstände ins Wasser befördert. Die Bohrung der Drossel in der Industriegasfeder bestimmt dabei sowohl das Ein- als auch das Ausfahrtempo. Die in Reihe geschalteten Komponenten zur Geschwindigkeitsregulierung sind mit einer maximalen Ausschubkraft von 1600 N pro Industriegasfeder, also 3200 N pro Seite, in der Lage, kleine Rettungsboote sicher zu Wasser zu lassen. en Ingenieure von ACE zufolge ist eine weitere Krafterhöhung auf maximal 2500 N pro Industriegasfeder im ausgefahrenen Zustand möglich. Die im eingefahrenen Zustand wirkenden Kräfte belaufen sich dann allerdings auf circa 4350 N, weshalb stabilere Anschlussteile zum Einsatz kommen müssen. Diese sind bei allen Edelstahllösungen ebenfalls in einer hochwertigen V4A-Legierung verfügbar und runden die glänzenden Lösungen von ACE im Schiffsbau ab.

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