Die Anforderungen an Qualität und Sicherheit des Equipments steigen mit dem Fortschritt der Filmtechnik.

Mit dem Fortschritt der Filmtechnik steigen auch die Anforderungen an Qualität und Sicherheit des Equipments. (Bild: Anna - adobe.stock.com)

Solider Support an jedem Set – so lautet das Qualitätsversprechen von Egripment, einem weltweit vertretenen Unternehmen, das sich auf die technische Ausrüstung von Film- und TV-Teams sowie auf die entsprechenden Dienstleistungen spezialisiert hat. Die Mischung aus Hightech und Services untermauern die Technikspezialisten aus den Niederlanden durch eine lebenslange Garantie auf ihre Kamerawagen, Schienen- und Kransysteme.

Daher verwundert es auch nicht, dass die Lösungen von Egripment bei vielen Shows und Events sowohl an Außensets als auch in Studios zu finden sind. So liefert das Unternehmen zum Beispiel stehende wie hängende Schienenkonstruktionen und die dazu passenden fernsteuerbaren Kamerawagen, sogenannte Dollys, die bei Film- und Fernsehproduktionen, bei Freiluft- und Hallenkonzerten sowie bei Sportveranstaltungen bis hin zu den Olympischen Spielen immer mit zum Programm gehören.

Die Kräne, Dollys und Schienensysteme von Egripment sind in der Filmindustrie weit verbreitet.
Die Kräne, Dollys und Schienensysteme von Egripment sind in der Filmindustrie weit verbreitet und verfügen jetzt über Sicherheitsstoßdämpfer anstelle von Gummipuffern in den Endpositionen der Schienen. (Bild: Egripment)

The Fast and the Furious

Zu den Hauptvorteilen, die Egripment an jedem Filmset mit seinem technischen Gerät beisteuern kann, gehört neben Qualität und Service konstruktionstechnisches Know-how. Dieses ist notwendig, weil Produktionsfirmen und Sender auf die Zunahme an bewegten Bildern im weltweiten Mediengebrauch sowie auf den technischen Fortschritt durch immer bessere Digitalbilder für den kommerziellen und für den Privatnutzen mit mehr Professionalität von A bis Z antworten müssen. Das beginnt bei der Ausstattung mit hochwertiger Technik, setzt sich fort über die Qualität der Crews an den Drehorten sowie in der jeweiligen Postproduktion und endet beim Zubehör.

Aufgrund der hohen Kosten sowohl für die Planung und für die Erstellung als auch für das Senden von gefilmtem Material wird dabei während aller Arbeitsschritte nichts dem Zufall überlassen.

Ausfallsicherheit ist sehr wichtig

Rick Velthof, der weltweit tätige Vertriebsleiter von Egripment, erklärt dazu: „Unsere Kunden erwarten von unseren Lösungen neben hoher Qualität eine große Ausfallsicherheit, die wir beispielsweise durch die lebenslange Garantie dokumentieren.“

Er illustriert die an die Konstruktionen von Egripment gestellten Anforderungen durch diesen Vergleich: „Während es vor nicht allzu langer Zeit noch möglich war, Kamerafahrten durch elektronisch gesteuerte Stopps zu beenden und den ferngesteuerten Kameradolly auf dem Schienensystem in den Endlagen mittels Gummipuffern zu sichern, sind die heutigen Geschwindigkeiten in den Studios oder bei Sportsendungen für diese Art von Sicherheitselementen zu hoch, ebenso wie die von Aufnahme- und Abspielgeräten erzielbare Auflösung, die schon bei 8K liegt.“

Hohe technische Werte wie diese machen aktuell eine Studio- und Aufnahmetechnik erforderlich, die beispielsweise bei Nachrichtensendungen vor Gebrauch ganz genau kalibriert wird, sodass die Qualität von Livebildern und eingespielten Aufzeichnungen während der Arbeit exakt der gewünschten Güte entspricht und die einmal festgelegten Werte bei jeder Einstellung und jeder Kamerabewegung reproduzierbar sind.

Rick Velthof erklärt dazu: „Unter diesen Bedingungen kann es sich kaum eine Produktion leisten, einen durch Fehlbedienung oder Stromausfall in die Gummipuffer gerauschten und davon wieder abprallenden Kamerawagen zeitaufwendig neu mit dem Rest der Ausstattung wie den Kontrollmonitoren und dem Lichtsystem zu kalibrieren, zumal dies in Einzelfällen bis zu drei Tage dauern kann.“

Rick Velthof.
Zitat

„Wenn es am Ende eines solchen Weges mal richtig kracht, können sich allein die Schäden an der Kamera auf über 100.000 Euro summieren.“

Rick Velthof, Globaler Vertriebsleiter von Egripment  

(Bild: Egripment)
Das Generic Track System ist so konzipiert, dass der G-Track als Basis für viele verschiedene Anwendungen verwendet werden kann.
Das Generic Track System ist so konzipiert, dass der G-Track als Basis für viele verschiedene Anwendungen verwendet werden kann. Es stellt die ideale Basis für vollständig computergesteuerte Anwendungen mit wiederholter und präziser Steuerung der Dolly-Bewegungen dar, besteht aus einem motorisierten Dolly und kann mit einer Teleskopsäule und einem 2-Achsen-Kamerakopf konfiguriert werden. (Bild: Egripment)

Karambolage geht gar nicht

Zu nicht hinzunehmenden Ausfallzeiten im visuellen Bereich gesellen sich unerhörte auditive Aspekte, weil die Abbremsbewegungen von vielen Servomotoren und besonders von Gummipuffern nicht geräuschlos sind und die Toningenieure bei ihrer Arbeit stören.

Die größte Beachtung gilt der Verhinderung von noch kostspieligeren Schäden, falls Dolly und Kamera bei einer Karambolage am Ende des Schienenwegs ernsthaft beschädigt werden. „Unser Generic Track System ist ein bis zu 80 Kilogramm wiegendes, ferngesteuertes Kamerasystem, das auf einer Schienenbreite von 40 Zentimetern mit einer Maximalgeschwindigkeit von drei Metern/Sekunde auf einer Strecke von maximal 50 Metern Länge bewegt wird und auch Kurvenfahrten möglich macht.

Wenn es am Ende eines solchen Weges mal richtig kracht, können sich allein die Schäden an der Kamera auf über 100.000 Euro summieren“, berichtet Rick Velthof. Zur Vermeidung von dieser Art von Unfällen am Set hat sich das Team von Egripment den Markt der Sicherheitsprodukte im Bereich der Lineartechnik genau angesehen und wurde auf ACE Stoßdämpfer aus Langenfeld aufmerksam. Dies zum einen durch die Onlinepräsenz und das große Angebot der Lösungen im Bereich der Dämpfungstechnik sowie zum anderen durch die persönliche Präsenz des Vertriebsteams von ACE in den Niederlanden.

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Der letzte Mann

Als einer der wenigen großen Anbieter von Industriestoßdämpfern arbeitet die seit 2016 zur Stabilus-Gruppe gehörende ACE Stoßdämpfer GmbH in den BeNeLux-Ländern neben Distributoren auch mit eigenen Vertriebsingenieuren.

So waren in diesem Fall, wie schon bei vielen anderen Applikationen zuvor, Ralf Küppers und Han Titulaer als Repräsentanten von ACE buchstäblich am nächsten dran. Rick Velthof von Egripment: „Zu dem guten Eindruck, den wir bereits auf der niederländischsprachigen Homepage von ACE hatten, kam die Reaktionsschnelligkeit und Bereitschaft von Ralf Küppers, uns kurzfristig zu besuchen, sich die Konstruktion genau anzuschauen und uns dafür eine perfekt passende hydraulische Dämpfungslösung anzubieten.“

Vor Ort, im nordholländischen Nederhorst den Berg, das in unmittelbarer Nähe vom durch die TV- und Radiostation international bekannten Hilversum liegt, machte sich Ralf Küppers dank der Egripment-Techniker mit deren verschiedenen Schienensystemen und Dollys sowie mit den genannten Eckdaten hinsichtlich Gewicht, Geschwindigkeit und zu fahrender Strecke vertraut.

Ralf Küppers.
Zitat

„Alles muss stoßfrei und geräuschlos verlaufen – und zwar schnell.“

Ralf Küppers, Vertriebsingenieur von ACE in den BeNeLux-Staaten   

(Bild: ACE)

Geschwindigkeiten über 50 km/h

„Als Sportfan, der die beispielsweise bei Wettbewerben mit den Schwimmerinnen und Schwimmern mitfahrenden, modernen ferngesteuerten Kameras bereits im Einsatz gesehen hatte, fuhr ich mit einer ungefähren Vorstellung von der Leistungsfähigkeit der Lineartechnik und der entsprechend dafür benötigten Verzögerungsleistung zu Egripment.

Doch in der Praxis vieler TV-Sender, beispielsweise bei Spiel- oder Liveshows mit mehreren sich schnell bewegenden Personen oder während Konzerten, erreichen die Dollys Geschwindigkeiten über 50 Kilometer/Stunde. Dadurch wurde mir klar, dass in diesem Fall alles bei einem Notstopp stoßfrei und geräuschlos verlaufen muss – und zwar schnell.“ Entsprechend nutzte er die Auslegungssoftware von ACE, gab die Eckdaten für Masse, Geschwindigkeit und Wegstrecke ein und schlug die probeweise Montage von je zwei Sicherheitsstoßdämpfern des Typs SCS33-25EU jeweils am Ende der zu Testzwecken errichteten Schienenkonstruktion vor.

Airbag für empfindliche Komponenten

Diese mit Standzeiten von bis zu 1.000 Lastwechseln rein für Notstopp-Aufgaben ausgelegten hydraulischen Maschinenelemente leisten im industriellen Einsatz in Tausenden von Fällen zuverlässig ihre Dienste als letzter Mann einerseits zum Schutz von Linearkonstruktionen. Andererseits dienen sie als Airbag für empfindliche Komponenten wie Schlitten und für die darauf angebrachten Komponenten, die auf der Strecke beschleunigt werden und im Fall der Fälle beim Überfahren der Endlage unmittelbar und ohne Rückpralleffekt auf 0 km/h abzubremsen sind.

Es sprach also nichts dagegen, diesen auch in Portal- und Förderanlagen, Bearbeitungszentren oder Bestückungsautomaten bekannten Sicherheitskräften zu einer Premiere bei Film und Fernsehen zu verhelfen.

Sicherheitsstoßdämpfer von ACE.
Beim Einsatz von Sicherheitsstoßdämpfern wird die Masse beim Aufprall durch eine konstante Widerstandskraft über den gesamten Hub sanft gestoppt. Die Last wird in kürzester Zeit abgebremst, wodurch schädliche Kraftspitzen und Stoßschäden an Maschinen und Anlagen vermieden werden. (Bild: ACE)

Silent Movie

Dank ihrer kompakten Bauform mit einer Größe von M33x1,5 und des durchgängigen Gewindes ließen sich die jeweils 0,5 Kilogramm wiegenden Sicherheitselemente schnell in die Konstruktion integrieren und machen mit ihren dunklen, aus gehärtetem Stahl gefertigten Außenkörpern eine gute Figur in dem ebenfalls anthrazit­farbenen oder in grau gehaltenen Geräteumfeld eines Filmsets.

„Um die Flexibilität zu erhöhen und diese Notstopp-Lösung noch besser an die kundenspezifischen Gegebenheiten vor Ort anzupassen, werden die Dämpfer vom Typ SCS33-25EU bei Egripment in universell verstellbaren Klemmhülsen montiert. Sie erfüllen damit selbstverständlich die Funktion, die Wagen am Ende des Wegs sanft zu stoppen sowie Beschädigungen und Erschütterungen zu reduzieren. Das Besondere aber an diesen universell verstellbaren Klemmhülsen ist, dass man damit beim Festlegen des Schienenwegs einfach Zwischenstopps einbauen kann und im Prinzip unendlich lange Tracks sichert“, berichtet Ralf Küppers vom weiteren Verlauf der Kooperation.

Sicherheitsstoßdämpfer von ACE sind ausschließlich für Notstopp-Situationen konzipiert.
Sicherheitsstoßdämpfer von ACE sind ausschließlich für Notstopp-Situationen konzipiert und lassen sich aufgrund ihrer kompakten Bauweise in den Größen M33x1,5 bis M64x2 einfach in viele Anwendungen integrieren. (Bild: ACE)

Energie zu 100 Prozent verzehrt

Mit einem Hub von 23,2 Millimeter versehen, arbeiten die selbsteinstellenden Sicherheitsdämpfer bei einer Kamerawagen-Karambolage mit einer regulären Energieaufnahme von bis zu 310 Nm/Hub.

Das bedeutet, dass sie bei den genannten Werten von maximal 80 Kilogramm Masse und einem Verfahrtempo von 3 m/s im Falle eines Notstopps die Energie zu 100 Prozent und ohne Rückpralleffekt verzehren und die dabei entstehende Wärme über den stählernen Außenkörper an die Umgebung abgeben.

Neben diesem Hauptvorzug der für die moderne Aufnahmetechnik am Set zeitgemäßen Notstopp-Prophylaxe bieten die hydraulischen Dämpfer von ACE gegenüber den vorher eingesetzten Gummipuffern den Vorteil, beim Anfahren auch weniger Stützkräfte auf die Tracks auszuüben. Ein Verbiegen der Schienenkonstruktion wurde bei Egripment nicht mehr festgestellt. Das Team um Rick Velthof erhält von Kundenseite rundum gute Rückmeldungen auf die gesteigerte Sicherheit und zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten durch die hydraulische Dämpfungstechnik.

Überzeugt auch im Schleichgang

Diese zeigt nicht nur bei voller Kamerafahrt und maximalen Geschwindigkeiten von 0,5 m/s ihre Stärken, sondern überzeugt auch am anderen Ende der Temposkala, indem die Sicherheitsstoßdämpfer von ACE mit minimal 0,02 m/s im Schleichgang eingefahren werden können. Dabei baut sich im Korpus kein Staudruck auf, sodass sich das ferngesteuerte Anfahren gegen die Dämpfer linear fast wie in Zeitlupe und nahezu geräuschlos vom Team am Set vollziehen lässt.

Das ist bei der heutigen, vielfach automatisierten Technik und der hohen Geräuschempfindlichkeit im Studio ein weiteres Plus gegenüber den Festkörperdämpfern der Vorgängergeneration.

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