Zu der Standard-Lösung mit MSHA-Decke und der Abrasive-X-Lösung mit UHMWPE Ummantelung kommt nun die Hard-X-Decke dazu als Mittelweg zwischen hoher Abriebfestigkeit und geringen Kosten.
Versorgungsleitungen aus Elastomermaterialien beziehungsweise Synthetik-Kautschuk sind die am häufigsten verwendeten Schläuche. Sie weisen im Allgemeinen eine gute Ölbeständigkeit auf. Die verwendete Gummimischung bestimmt die Eigenschaften wie die Alterungsbeständigkeit, Abriebfestigkeit und Flexibilität sowie die Beständigkeit gegenüber verschiedenen Medien wie Ölen, Treibstoffen, Wasser und Lösungsmitteln.
Vorteile von Gummischläuchen
Es gibt diese Schläuche in verschiedenen Ausführungen mit Druckträgergeflechten aus Textil oder Stahl sowie Spiralwickellagen. Gummihydraulikschläuche sind genormt in der EN853, EN854, EN857 und EN856 sowie verschiedenen ISO- und SAE-Standards. Gummischläuche zeichnen sich aus durch:
- Hohe Verfügbarkeit bei den Händlern.
- Gute Beständigkeit gegenüber vielen Hydraulikölen.
- Einsetzbarkeit bei -40 bis 100 Grad Celsius.
- Besondere Gummimischungen für Tieftemperaturanwendungen (-55 Grad Celsius) und Hochtemperaturanwendungen (150 Grad Celsius) sind verfügbar.
Anforderungen an Schläuche steigen
Versorgungsleitungen sollen in jedem Anwendungsfall zuverlässig Leistung bringen, auch unter widrigen Einsatzbedingungen. Dazu braucht es immer neue Entwicklungen. Gleichzeitig wird für Schlauchleitungen eine lange Lebensdauer gefordert, um Kosten- und Instandhaltungsintervalle zu minimieren. Prüfanforderungen der Normen und insbesondere der Kunden werden entsprechend angepasst.
Auf einen Blick
- Hydraulikleitungen werden in der Anwendung oft stark beansprucht. Nicht immer lassen sich diese Faktoren abstellen.
- Abhilfe schaffen Schlauchschutz-Vorrichtungen oder besonders abriebfeste Schläuche.
- Je nach Hersteller sind schon die Standard-Schlauchmodelle deutlich abriebfester als von der EU- Norm vorgeschrieben.
- Spezialmodelle gehen darüber noch weit hinaus und halten sehr viel länger durch, kosten aber mehr.
Diese Entwicklungen der letzten Jahre haben nicht unbedingt dazu geführt, dass die Herstellung von Hydraulik-Schläuchen beziehungsweise Schlauchleitungen unproblematischer geworden ist. Höhere Drücke und eine Vielzahl anwendungsspezifischer Lösungen verlangen ein hohes Maß an Fachkompetenz.
Warum Hydraulikleitungen ausfallen
Der Austausch von Schlauchleitungen innerhalb bestimmter Zyklen ist normal. Die Impulsfestigkeit der Druckträger lässt mit zunehmenden Alter aufgrund von Materialermüdung und/oder durch äußere Einflüsse wie Biegebeanspruchung nach. Zu frühzeitigem Ausfall der Hydraulik Schlauchleitung führen aggressive Medien, extreme Temperaturverhältnisse, Sonneneinstrahlung, sowie Abrieb.
Die Auslegung und der Einbau von Hydraulik-Schlauchleitungen werden in der EN DIN 20066 festgelegt. Leider wird in der Praxis oft aus Leichtsinn oder Unwissen nicht ausreichend geprüft und es kommt zum Schadenfall an Leitungen. Eine der häufigsten Ausfallursachen von Hydraulik Schlauchleitungen ist die falsche Verlegung.
Schläuche zumindest vor Abrieb schützen
Einbaubedingt lassen sich solche Einflüsse oft nicht abstellen. Ein zusätzlicher Schlauchschutz aus Kunststoff, Nylon-Schläuche oder auch teilweise noch Stahlfedern oder -wendel schaffen Abhilfe. Aber diese Hilfsmittel müssen montiert werden, was zusätzlichen Aufwand bedeutet, und auch Einschränkungen in der Flexibilität sind zu berücksichtigen. Deshalb forschen Hersteller an neuen Gummimischungen und Überzügen.
Abrieb verhindern mit speziellen Werkstoffen
Standard-Hydraulikschläuche erreichen zum Teil eine deutlich bessere Abriebfestigkeit als von der EU-Norm gefordert. Bei der Standard-Lösung der Firma Polyhose zum Beispiel liegt die Abriebfestigkeit um den Faktor zehn darüber.
Spezielle Gummimischungen oder eine in der Schlauchfertigung eingebrachte Polymerummantelungen erhöhen die Verschleißfestigkeit noch einmal deutlich. Insbesondere die UHMWPE-Ummantelung (Ultra-Hochmolekulares Polyethylen) zeigt einen nicht messbaren Abrieb. Das jüngste Ergebnis der Forschungsarbeit bei Polyhose ist Hard X. Diese Gummimischung kann man als Kompromisslösung bezeichnen.
Neue Gummimischungen mit erhöhter Abriebfestigkeit und homogener Schutzummantelungen schaffen für den Anwender in der Konzeption von Anlagen neue Gesichtspunkte, was Kosten, Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Versorgungsleitungen angeht. Durch das Angebot der drei Varianten Standard, Hard X und Abrasive X kann der Anwender nun kostenoptimiert im Hinblick auf Beschaffung der Komponenten, Schlauchkonfektionierung und -montage wählen.
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