Die so genannte SSKV-Verbindung ist der jüngste Spross aus dem Hause Hansa-Flex. SSKV steht für Steckschalen-Klemmverbindung und wurde in Kooperation mit dem Unternehmen SSKV Nickel mit dem bekannten und bewährten Pressnippelprofil von Hansa-Flex kombiniert. Was ist ihr Einsatzgebiet?
Ein Beispiel: Mit großem Getöse rammt eine Maschine Spundwände in den Hafenboden. Das rabiate Gerät leistet mit der Kraft der Hydraulik ziemlich schwere Arbeit – nicht nur an den Spundwänden. „Wir nennen sie auch Schlauchleitungsvernichtungsmaschine“, erzählt Florian Burchards, Leiter Entwicklung bei Hansa-Flex, mit einem Augenzwinkern. Denn im harten Einsatz bekommen die Schlauchleitungen viele harte Stöße und Schläge ab. „Oft müssen sie schon nach wenigen Tagen gewechselt werden.“ Hier sieht Burchards eins von vielen möglichen Einsatzfeldern für die neue SSKV-Kupplung. Schließlich dauert der Wechsel einer Schlauchleitung damit nur ein paar Sekunden. Die Folge: weniger Arbeitszeit für den Monteur und weniger Stillstand für die Maschine – und damit weniger Kosten.
Einfaches und sicheres Prinzip
Das Prinzip ist einfach: Ein Stecker und eine Muffe werden ineinandergesteckt – wie ein Gartenschlauch an den Wasserhahn. Da aber in der Hydraulikleitung deutlich höhere Drücke aufkommen, sichert eine Klemmschale die Verbindung. Mit einer manuell bedienbaren Rändelschraube wird sie zusätzlich fixiert – fertig. Trotz des einfachen Prinzips ist das System absolut dicht und sehr sicher. Abhängig von der Nennweite sind die Kupplungen bis zu einem Betriebsdruck von 420 bar ausgelegt.
Wenn eine Kupplung so einfach zu montieren und zu demontieren ist, muss sie gegen versehentliches Lösen unter Druck gesichert sein. „Wenn Hydrauliköl mit 420 bar austritt, sollte sich niemand in der Nähe aufhalten“, unterstreicht Burchards. Für die Sicherheit sorgt die besondere Konstruktion der SSKV-Kupplung: Wenn sich in der Leitung Druck aufbaut, werden Stecker und Muffe ein winziges Stück auseinander gedrückt. Dabei greifen die schwalbenschwanzähnlichen Flächen der Schlauchtüllen und der Klemmschale ineinander, womit die Klemmschale blockiert wird. Das Ergebnis: Demontage ohne Druck – fünf Sekunden; Demontage mit Druck – unmöglich.
Man könnte jetzt einwenden, dass eine Schnellkupplung – wie beispielsweise an Traktoren in der Landwirtschaft – sogar unter Druck schnell und sicher getrennt und zusammengesteckt werden kann. Aber sie ist sehr aufwendig konstruiert und aufgrund ihrer Wertigkeit nur dort sinnvoll, wo es eben auf Montage und Demontage unter Druck ankommt. Die SSKV-Kupplung hat hier einen Vorteil: Da sie im Gegensatz zur Schnellkupplung kein Ventil benötigt, behindert sie nicht die Strömung des Mediums.
Unter Leitung von Florian Burchards und Björn Holte und in Zusammenarbeit mit der Abteilung Qualitätssicherung wurde jede Komponente in jeder Größe im Rahmen des „Production Part Approval Process (PPAP)“ den entsprechenden Prüfungen unterzogen. Damit stellt Hansa-Flex sicher, dass alle Komponenten höchsten Qualitätsstandards entsprechen. Qualität war auch der Grund, die Kupplung mit dem Pressnippelprofil des Herstellers zu verheiraten. Denn jetzt können die Monteure nach dem Herstellen der Schlauchleitung mit dem hauseigenen Prüfdorn prüfen, ob die Verbindung zwischen Schlauch und Armatur perfekt ist. Verbinden lassen sich übrigens nicht nur Schlauchleitungen untereinander. Auch Verbindungen zu Ventilblöcken, Zylindern oder Werkzeugen sind mit Adaptern möglich.
Platzsparende Montage
Die SSKV-Kupplung ist eine perfekte Ergänzung für das Portfolio. Denn neben der Sicherheit und der schnellen Montage weist sie noch weitere Merkmale auf. Beispielsweise weiß man sie dank der werkzeuglosen Montage überall dort zu schätzen, wo es besonders eng zugeht. Wenn in komplexen Installationen mehrere Schlauchleitungen nebeneinander liegen, müssen bei einem Defekt oft mehrere Anschlüsse gelöst werden, um mit dem Werkzeug überhaupt an die betroffene Schlauchleitung heranzukommen. Die SSKV-Kupplung kann auch unter den engsten Bedingungen direkt und ohne Werkzeug gelöst werden. Hinzu kommt, dass sie nicht aufbaut. Das heißt, sie ist genau so dick, wie der Schlauch. Das nimmt nicht nur weniger Platz in Anspruch, sondern macht es auch einfacher, sie durch einen engen Schacht zu ziehen, ohne irgendwo hängenzubleiben. Im Bergbau etwa ist dies ein entscheidendes Argument.
Von ganz besonderem Wert ist, dass die SSKV-Kupplung, auch nach der Montage noch drehbar ist. So lange kein Druck auf dem System ist, liegen Muffe und Stecker so locker ineinander, dass sie in der Rotation beweglich bleiben. Damit bieten sie dem natürlichen Feind jeder Schlauchleitung die Stirn: der Torsion. Während Verschraubungen nach der Montage die Schlauchleitungen in Position halten und damit einen versehentlich verdrehten Schlauch in ungünstiger Lage fixieren, gleicht die SSKV-Kupplung Torsion automatisch aus. „Torsion ist das, was Schlauchleitungen am meisten schädigt und die Lebensdauer erheblich reduzieren kann“, berichtet Burchards. „Der automatische Torsionsausgleich ist daher das Sahnehäubchen auf dieser gelungenen Kupplung.“ wk
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