Prof. Dr. Hubertus Murrenhoff,

Prof. Dr. Hubertus Murrenhoff, Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen (IFAS), RWTH Aachen. (Bild: RWTH Aachen)

Die Jahre 2017 und 2018 haben es „fluidtechnisch“ in sich: Hand in Hand mit dem 60-jährigen Jubiläum der Fachzeitschrift Ölhydraulik und Pneumatik feiert in diesem Jahr die fluid ihr 50-jähriges Bestehen, gefolgt von 50 Jahren Zukunft der Fluidtechnik">Fluidtechnik an der RWTH Aachen University. Dies wird beim 11. IFK (19. bis 21.März 2018) mit einer Feier am Mittwochabend begangen und den krönenden Abschluss des Kolloquiums bilden, von dem sicher berichtet werden wird. Es hat mich besonders gefreut, dass ich als Herausgeber der Wettbewerbszeitschrift für ein Grußwort angesprochen wurde, und ich leite daraus ab, dass die Jubiläen über den sonst weltlichen Dingen stehen; ein tolles Signal für die Branche!

Die fluid hat es verstanden, durch viel publizistisches Engagement den Leser in ihren Bann zu ziehen und so Entwicklungen unserer Branche in die Breite zu tragen.

Professor Dr. Hubertus Murrenhoff, RWTH Aachen

 

Lassen Sie mich mit dieser Einleitung einige Stationen der Fluidtechnik beleuchten, die von der fluid immer mit begleitet wurden. Dabei hat es die fluid verstanden, durch viel publizistisches Engagement den Leser in ihren Bann zu ziehen und so Entwicklungen unserer Branche in die Breite zu tragen. Das waren die Highlights, die an dieser Stelle herausgestellt werden können:

  • Die Fluidtechnik hat sich immer durch ein überdurchschnittliches Wachstum ausgezeichnet. Hier kann der Vergleich zur Entwicklung des allgemeinen Maschinenbaus dienen und über die vom VDMA bereitgestellten Umsatzzahlen wurde laufend berichtet.
  • Eine Verschiebung hat sich hinsichtlich des Anteils der Pneumatik an der Fluidtechnik ergeben. Betrug ihr Anteil – gemessen am Umsatz der Hydraulik – zu Anfang der Berichtszeit eher 20 Prozent, so sind es im Laufe der Dekaden etwa 50 Prozent geworden. Gründe liegen in den enormen Zuwachsraten durch die Automatisierungstechnik.
  • Anfangs mehr durch hydraulisch-mechanische Antriebslösungen geprägt, ist die Fluidtechnik die Symbiose mit Elektrotechnik und Informationstechnik eingegangen und hat sich dadurch neue Märkte geschaffen und alte abgesichert.
  • Diese Schritte verliefen zunächst über die analogen Regelungen und Steuerungen gefolgt von den zeitdiskreten Systemen, bei denen Regelkreise in den 1980er-Jahren erstmals digital geschlossen werden konnten.
    Voraussetzung dabei war es, den Regelalgorithmus in der Taktzeit berechnen zu können. Es folgten die Bussysteme mit später eingebetteter Elektronik in die Komponenten bis hin zu den aktuellen Entwicklungen im Umfeld der Industrie 4.0.
  • Zum Abschluss der Aufzählungen war das letzte Jahrzehnt geprägt durch die enormen Fortschritte drehzahlvariabler Antriebe mit intelligenten Frequenzumrichtern. Hier hat die Berücksichtigung der Stärken der Fluidtechnik im Zusammenwirken mit den Entwicklungen der anderen Disziplinen neue Möglichkeiten geschaffen, und die Branche wird diesen Weg auch in Zukunft stetig weiter gehen.

Die Ausführungen zeigen eindrucksvoll, dass die Fluidtechnik eine lebendige Branche ist, die sich den Herausforderungen des Marktes stellt und auch in Zukunft den Kunden Lösungen bietet, die Wettbewerbsvorteile entstehen lassen. Hierzu müssen die Hochschulen und Universitäten durch innovative Entwicklung und die Ausbildung qualifizierten Nachwuchspersonals ihren Beitrag leisten.

 

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