Es dürfte kein Geheimnis sein, dass die Digitalisierung in der Industrie immer schneller und umfassender voranschreitet. Auch Anwendungen der Industrie 4.0 haben in die meisten Produktionshallen bereits Einzug gehalten. Umso verwunderlicher ist es, dass der Umschwung in der Druckgussindustrie nur schleppend voranzukommen scheint. Obwohl die meisten Hersteller zwar prinzipiell gewillt sind neue Technologien in ihre Konzepte zu integrieren, sind es oftmals nur Teillösungen, die es dann tatsächlich in die Werkshallen schaffen.
Eine Komponente für solche Lösungen ist der neu entwickelte E-Schieber von Wumo, der es beispielsweise ermöglicht Entgratwerkzeuge komplett elektrisch zu betreiben. Elektrische Antriebe haben gegenüber fluidtechnischen Lösungen folgenden Vorteile:
- flexible Regelbarkeit von Position, Geschwindigkeit und Kraft
- wartungsarme und saubere Technik
- unkomplizierte Einbindung in digitale Prozesse
- einfacher Systemaufbau mit wenigen Komponenten
- Einsparpotential beim Energieverbrauch (in bestimmten Anwendungen)
Hintergrund der Entwicklung des E-Schiebers war jedoch die Frage, wie Unternehmen in Zukunft Produktionsprozesse digitalisieren und vernetzen könnten. Eine konsequente Elektrifizierung ist eine Antwort auf diese Frage. Dabei gibt es allerdings ein Henne-Ei-Problem: So erscheint die Elektrifizierung einer Entgratpresse nicht sehr sinnvoll, solange die Werkzeuge noch hydraulisch betrieben werden. Andersherum stellen sich viele Firmen die Frage, wieso sie elektrische Werkzeuge bauen sollten, solange die Entgratpresse noch hydraulisch betrieben wird, was in vielen Anwendungen ein legitimer Einwand ist.
Bei diesem Hin und Her verliert man leicht aus dem Blick, dass alle Zeichen des Markts auf Veränderung stehen. Die Politik und Gesellschaft erhöhen permanent den Druck auf Unternehmen, ihre Produktion energieeffizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Zudem wächst weltweit der Grad der Automatisierung immer mehr und Unternehmen, die ihre Prozesse nicht weiterentwickeln könnten von der Konkurrenz abgehängt werden. Gerade in der Druckgussindustrie ist das Optimierungspotenzial noch sehr hoch und erste Veränderungen deuten bereits an, dass auch hier ein Wandel bevorsteht.
Entgratprozess komplett elektrifizieren
Mit der Entwicklung des E-Schiebers hat der Hersteller nun das Ei gelegt und ermöglicht so erstmalig die Elektrifizierung des gesamten Entgratprozesses. Viele Pressenhersteller haben in der Vergangenheit schon mit der Entwicklung elektrischer Pressen geliebäugelt. Nun ist endlich die Möglichkeit da.
Unter Einbindung der E-Schieber Technologie hat der Komponentenhersteller bereits Konzepte erarbeitet, wie ein Entgratprozess aussehen kann, der reif für die Industrie 4.0 ist. Hierbei wird bis zu 80 % Energie und CO2 eingespart. Es erhöht sich außerdem die Anlagenverfügbarkeit und -auslastung durch zykluszeitoptimierte Vorschubsteuerung, automatisierte Rüstprozesse, Verringerung des Wartungsaufwands sowie eine Reduzierung des Fehlerpotentials durch ein besseres Monitoring des Anlagenzustands. Die Digitalisierung macht die Produktion auch flexibler und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, beliebige Prozessgrößen direkt für Predictive Maintenance und zur Qualitätssicherung auszuwerten.
Technische Daten:
Typen: GSG-32.S-25.10, GSG-32.S-32.05, GSG-40.S-32.10, GSG-40.S-40.05
Hub: 150 – 200 mm
Maximale Kraft: 10 kN, 20kN, 16 kN, 32 kN (je nach Typ)
Maximale Geschwindigkeit: 150 mm/s oder 300 mm/s
Maximale Nutzlast: 60 kg, 100 kg
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