Manuelle Eingabe ist bedienerabhängig und lässt somit Variablen innerhalb einer Produktion zu. Im Gegensatz dazu gibt bei einer pneumatischen Steuerung der Proportionalventile ein Programm die Werte vor. Die Sollwerte sind mit einer SPS (speicherprogrammierbaren Steuerung) oder PC-Steuerung also reproduzierbar.
Ein konkretes Beispiel für einen solchen Fall ist das Zusammenpressen von Folien bei der Herstellung von Klebefolien: Würde Schichtführer A manuell einen Pressdruck von 3 bar vorgeben und Schichtführer B 3,5 bar innerhalb seiner Produktionszeit bevorzugen, dann würde dies zu Qualitäts- und Eigenschaftsunterschieden beim Endprodukt führen. Die Qualitätskontrolle möchte genau diesen „Schichteffekt“ vermeiden, um gleichbleibende Qualität zu produzieren. Mit einem fest geregelten, konstanten Pressdruck ist dies gegeben.
Außerdem sorgt der geschlossene Regelkreis für Genauigkeit: Im Gegensatz zum manuellen Druckregler, der zwar ebenfalls ausregelt, aber kaum auf Störgrößen eingehen kann, kompensiert ein elektronischer Druckregler Unregelmäßigkeiten. Es gibt keinen Unterschied zwischen statischer (kein Durchfluss) und dynamischer (Durchfluss) Applikation, die zwangsläufig zu einem Druckeinbruch im Ausgang führt. Der Ausgangsdruck wird beim elektronischen Druckregler verbrauchsunabhängig immer konstant gehalten.
Flexibler arbeiten mit SPS
Neben der Reproduzierbarkeit spielt auch Flexibilität eine große Rolle. Bei einer Maschine, die unterschiedliche Produkte mit entsprechenden Einstellungen bearbeitet, müssen mehrere Druckregler manuell auf das jeweilige Erzeugnis eingestellt werden. Dies ist nicht nur ein Zeitfaktor, sondern birgt zudem Fehlerpotenzial, unter anderem bei den Einstellungen. Mit einer übergelagerten SPS können den Produkten Einstellungen zugewiesen werden, die automatisch von den Proportionaldruckreglern umgesetzt werden. Die entsprechenden Druckwerte erreicht die Maschine ohne manuelles Justieren.
Auch für die Qualitätssicherung oder zur Optimierung hat ein solches System Vorteile. So können die Einstellungsdaten gespeichert und beliebig abgerufen und verglichen werden. Abweichungen einer Serie sind bei Bedarf auch Wochen später abrufbar und die genutzten Werte der Produktion mit den Sollwerten vergleichbar.
Neben der schnellen Ansteuerung und Regelung verschiedener Druckregler ohne Kraftaufwand ist die SPS-Steuerung bei Testläufen und Prüfvorgängen komfortabel. Ein Prüfling, der mit diversen Drücken läuft, kann über ein Potenziometer oder mit dem Festlegen verschiedener Druckeinstellungen per Knopfdruck Testläufen unterzogen werden. Eine Verstellung per Hand muss nicht durchgeführt werden.