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Bei der Intec stehen Werkzeugmaschinen, Präzisionswerkzeuge und Automatisierungslösungen im Fokus. Auf der Z werden hauptsächlich Komponenten ausgestellt und Dienstleistungen beworben. (Bild: Leipziger Messe, Tom Schulze)

Bei der Werkzeugmaschinenindustrie ging der Branchenverband VDW Ende vergangenen Jahres von einem Produktionszuwachs um acht Prozent im Jahr aus. Das entspricht einem Gesamtvolumen von mehr als 17 Milliarden Euro. Allerdings wies Geschäftsführer Wilfried Schäfer darauf hin, dass Branchenkonjunktur und Firmenentwicklungen wieder stärker auseinanderlaufen. Die Zerspanungstechnik, die im vergangenen Jahr boomte, wuchs Ende 2018 deutlich langsamer. Die Umformtechnik war hingegen wieder Zugpferd für die Entwicklung, unterstützt durch Projektgeschäfte. Bei den Massivumformern ist die Stimmung gut.

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(Bild: Intec)

Die Branche blicke vorsichtig optimistisch auf 2019, wie der Industrieverband Massivumfomung im November 2018 berichtete. Die Unternehmen würden demnach für die nächsten Monate eine stabile Entwicklung erwarten, trotz der allgemeinen Konjunkturrisiken, vor denen der Internationale Währungsfonds warnt. Der Verband hatte seine Mitglieder zur aktuellen Geschäftsentwicklung und den Erwartungen für die nächsten Monate befragt. Die positive Grundstimmung kann indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass die betriebswirtschaftlichen Herausforderungen im kommenden Jahr steigen, unter anderem aufgrund steigender Energiekosten.

additiven Fertigung,
Die Vorteile der additiven Fertigung für den Werkzeug- und Formenbau stellt Trumpf in Leipzig in den Mittelpunkt seiner Schau. (Bild: Trumpf)

Dennoch rechnet der Verband mit zwei bis drei Prozent Wachstum – nicht die schlechtesten Vorzeichen für die beiden Messen Intec und Z. Die Veranstalter sind mit den bisherigen Anmeldezahlen auch sehr zufrieden. So waren im Oktober 2018 schon 95 Prozent der Ausstellerfläche vergeben. Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe, kündigte an: „Auf die Besucher wartet eine große Angebotspalette für alle Facetten der Metallbearbeitung und für die Zulieferindustrie.“

Zur nächsten Ausgabe der parallel stattfindenden Messen vom 5. bis 8. Februar 2019 in Leipzig erwarten die Veranstalter rund 1.300 Aussteller. Während die Intec auf die Bereiche Werkzeugmaschinen, Präzisionswerkzeuge und Automatisierungslösungen fokussiert ist, liegen die Schwerpunkte bei der Zuliefermesse Z auf Teilen und Komponenten aus Metall, Kunststoffen und neuartigen Werkstoffen sowie technologischen Dienstleistungen für die Industrie.

Sonderschau 3D-Druck und Hybridfertigung

Neu sind 2019 die Sonderschau und das Fachforum „Additiv + Hybrid – Neue Fertigungstechnologien im Einsatz“. Hier präsentieren Aussteller Anwendungen und Trends für intelligente Verfahrenskombinationen. Grund ist, dass die additiven Fertigungsverfahren in der industriellen Produktion immer wichtiger werden. „Sie sind jedoch in den meisten Fällen kein Ersatz für konventionelle Technologien, sondern vielmehr eine Erweiterung und Ergänzung zu klassischen Verfahren. In der Kombination wird es somit möglich, bisher bestehende Grenzen herkömmlicher Materialkonstellationen und Prozesse zu überwinden“, betont Professor Frank Brückner vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden. Solche intelligenten Kombinationen und ihre Anwendungsfelder stehen im Mittelpunkt der Sonderschau und des Fachforums, welche im Rahmen der Industriemessen stattfinden.

In den verschiedenen Sessions des Fachforums beleuchten Experten aus Industrie und Forschung unter anderem neue Möglichkeiten der Funktionsintegration, die Technologieauswahl unter Wirtschaftlichkeitsaspekten, Verfahren zur Qualitätssicherung sowie Vorteile durch neue Materialkonzepte und Multimaterial-Fertigung.

Im letztgenannten Bereich liegt auch Brückners berufliche Heimat: Aus der Symbiose zwischen Beschichtungstechnik und Werkstoff-Know-how entwickelt sein Team im Geschäftsfeld Generieren und Drucken beispielsweise filigrane, additiv gefertigte Mikrostrukturen, mit denen sich die Lebensdauer von Flugzeugtriebwerken verlängern lässt und die dazu beitragen, dass Kerosinverbrauch sowie Schadstoffausstoß sinken. Diese und andere Beispiele für die Forschungsarbeit stellt das Fraunhofer IWS auf der Sonderschau vor.

3D-Druck im Werkzeug- und Formenbau

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(Bild: Leipziger Messe)

Vorteile bieten additive Verfahren auch für den Werkzeug- und Formenbau. Diese Branche adressiert beispielsweise der Werkzeugmaschinen- und Laserhersteller Trumpf mit seinem Auftritt in Leipzig. Das Unternehmen legt den Schwerpunkt auf die konturnahe Temperierung mittels 3D-gedruckter Werkzeug- beziehungsweise Formeneinsätze sowohl beim Metallguss als auch beim Kunststoffspritzguss. Die additiv gefertigten Kühlkanäle in diesen Einsätzen erlauben es, nahezu jeden zu temperierenden Bereich direkt an der Kontur zu erreichen. Daraus resultiert ein thermisch stabiles und weniger störanfälliges Werkzeug.

Die Experten für Additive Manufacturing des Anbieters sehen vor allem bei kleinen und mittleren Werkzeug- und Formenbauern noch viel Potenzial, sich für innovative 3D-Druck-Technologien zu öffnen und mit konventionellen Herstellungsverfahren zu kombinieren. Das Unternehmen ist an zwei Orten anzutreffen: Am Messestand steht das Thema konturnahes Kühlen durch Additive Manufacturing für den Kunststoffbereich im Mittelpunkt, hingegen werden auf der Additiv-Sonderschau die Aspekte zum Metallguss dominieren.

Neue Wege zur effizienten Fertigung von Multi-Material-Leichtbaustrukturen und -Werkzeugsystemen beschreiten acht KMU und zwei Institute der TU Dresden im Projekt MM3D. Über Ziele und Vorgehensweisen werden Vertreter in dem Additiv-Fachforum berichten. Initiator des Vorhabens ist der CC Ost im Verein Carbon Composites (CCeV). Hintergrund ist, dass immer mehr Leichtbauprodukte aus einer Kombination von Faserverbundwerkstoffen und klassischen Konstruktionswerkstoffen wie Metall gefertigt werden. Abteilungsgeschäftsführer Thomas Heber erklärt: „Neben der technologischen Innovation erproben wir auch ein neues Herangehen an die Organisation der Produktion. Mit unternehmensübergreifenden Entwicklungs- und Fertigungsvereinigungen wollen wir lückenlose regionale Wertschöpfungsketten innerhalb einer ‚Shared Factory‘, einer verteilten Fabrik, schaffen.“

Intec und Z

Die wichtigsten Daten

  • Termin: Dienstag, 5. Februar bis Freitag, 8. Februar 2019

  • Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr (Freitag bis 16 Uhr)

  • Onlinetickets: 16 Euro Tageskarte, 28 Euro Dauerkarte

  • Kassentickets: 22 Euro Tageskarte, 35 Euro Dauerkarte

  • Ermäßigt: 6 Euro

  • Kassentickets: 22 Euro Tageskarte, 35 Euro Dauerkarte

Sonderschau Sensorik

Ebenfalls neu im Programm ist die Sonderschau zum Thema Sensorik. Hier sollen an Best-Practice-Beispielen Nutzen und Schwierigkeiten gezeigt werden. Im begleitenden Fachforum liegen die Schwerpunkte auf neuen Möglichkeiten durch Sensorik, der Systemintegration und der zu bewältigenden Datenflut. Sonderschau und Fachforum organisiert die Leipziger Messe in Kooperation mit dem Unternehmensnetzwerk der Automobilzulieferer Sachsen AMZ.

Preisverleihung

Premiere für Ausstellerpreis der Z

Die Leipziger Messe vergibt 2019 zum ersten Mal den „Preis der Zuliefermesse Z 2019“. Die Messe will damit die besten Zulieferer auszeichnen und das Potenzial der Zulieferunternehmen sichtbarer machen, die ständig um die beste Lösung ringen und zukunftsweisende Technologien in konkrete Produkte umsetzen. Eine Chance auf den Preis haben alle Aussteller der Z. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird während der Messegala am 5. Februar in der Kongresshalle am Zoo verliehen. Die Intec verleiht 2019 zum 15. Mal den Intec-Preis. „Wir würdigen mit dem Preis die Innovationskraft der Branche und laden alle Aussteller der Intec zur Teilnahme ein, um die Fachwelt so auf ihre herausragenden, zukunftsweisenden Entwicklungen aufmerksam zu machen“, erklärt Projektdirektorin Kersten Bunke.

Die Leipziger Messe zeichnet mit dem Intec-Preis 2019 in den Kategorien „Unternehmen bis 100 Mitarbeiter“ sowie „Unternehmen über 100 Mitarbeiter“ Neuheiten und innovative Weiterentwicklungen aus dem gesamten Portfolio der Fachmesse aus. Zentrale Wettbewerbskriterien sind zum Beispiel der erreichte Entwicklungssprung, ein effizienter Einsatz aller Ressourcen sowie das zu erwartende Marktpotenzial. Der Preis für Nachwuchsarbeit prämiert Firmen für kreative und erfolgreiche Maßnahmen, mit denen Nachwuchskräfte gewonnen und gefördert werden.

Wie sich neue Antriebe bei PKW auswirken

Ein Thema, mit dem sich auch Maschinenbauer und Zulieferer verstärkt auseinandersetzen müssen, sind neue Antriebskonzepte im Fahrzeugbau. „Die Entwicklung wird herkömmliche Produktionsverfahren und die Fertigungstechnik beeinflussen. Deswegen ist es uns wichtig, das Fachforum ‚new mobility‘ erstmals während der Intec und Z auszurichten“, teilt Dr. Deliane Träber, Geschäftsbereichsleiterin der Leipziger Messe, mit.

„Die Veranstaltung bietet eine Plattform für Betrachtungen und Diskussionen zu den Herausforderungen und Chancen für die Fertigungstechnik und Zulieferindustrie, die neue Fahrzeugantriebe mit sich bringen.“ So berichtet der Fachverband Antriebstechnik im VDMA darüber, welche Auswirkungen die Elektrifizierung des Antriebsstrangs von Fahrzeugen auf den Maschinen- und Anlagenbau hat. Eine Podiumsdiskussion rundet das Forum, das die Leipziger Messe zusammen mit dem Automotive Cluster Ostdeutschland am 7. Februar veranstaltet, ab.

Digitalisierung nutzen

Bereits zum sechsten Mal bildet das Messe-Duo auch den Rahmen für den Kongress „Ressourceneffiziente Produktion“. Die Veranstaltung findet am 6. Februar statt und steht unter dem Motto „Smart Production. Szenarien. Lösungen. Benefit.“. Sie soll zeigen, wie die Digitalisierung dazu beiträgt, Ressourcen einzusparen und die Produktion leistungsfähiger macht. Die Referenten präsentieren neue Methoden und Einsatzbeispiele aus dem Produktionsalltag. Der Fokus liegt dabei auf der Vernetzung von Informationen und wie sich damit in komplexen Prozessen Zusammenhänge und Verbesserungspotenzial feststellen lassen.

So wird man Marktführer

Wie erlangen Unternehmen Marktführerschaft? Um diese Frage geht es bei der Industriekonferenz, veranstaltet vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Auf der Veranstaltung am 5. Februar werden die Wege dorthin anhand ausgewählter Beispiele, interaktiver Fortbildungen und Key Notes aufgezeigt. Die Teilnehmer erhalten konkrete Empfehlungen für die Strategieentwicklung.

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