Für 2026 leichtes Wachstum erwartet
VDMA Fluidtechnik wählt neuen Vorstand
Mit der Wiederwahl von Dr. Steffen Haack setzt der Verband auf Kontinuität und Erfahrung in der Führung.
(Bild: VDMA)
Auf der Mitgliederversammlung des Fachverbands Fluidtechnik in Erfurt wurde Dr. Steffen Haack, Vorsitzender des Vorstands Bosch Rexroth, für eine weitere Amtsperiode von 2025 bis 2029 zum Vorsitzenden des Fachverbandsvorstands gewählt.
Christine Grotz, geschäftsführende Gesellschafterin/CEO von Weber-Hydraulik, und Dr. Reinhard Baumfalk, Vice President Global Engineering Factory Automation der Emerson Automation Solutions Aventics, wurden als stellvertretende Vorsitzende gewählt. „Dr. Steffen Haack und der gesamte Vorstand treiben die Arbeit des Fachverbands in Sachen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Bildung weiter voran. Unter seiner Leitung erreichte der Fachverband ein neues Rekordniveau von 238 Mitgliedern inkl. 14 Unternehmen aus dem europäischen Ausland. Ich freue mich auf die weitere fruchtbare Zusammenarbeit und darauf, gemeinsam unsere zentralen Zukunftsthemen voranzubringen“, sagt Hartmut Rauen, Geschäftsführer des Fachverbands Fluidtechnik im VDMA.
Vorstand des Fachverbands Fluidtechnik (2025–2029)
Vorsitzender:
Dr. Steffen Haack, Bosch Rexroth AG, Lohr am Main
Stellvertretende Vorsitzende:
Christine Grotz, Weber-Hydraulik, Güglingen
Dr. Reinhard Baumfalk, Emerson Automation Solutions Aventics, Laatzen
Mitglieder:
Thomas Böck, Festo, Esslingen
Mathias Dieter, Hydac Filtertechnik, Sulzbach
Stefan Hänchen, Herbert Hänchen, Ostfildern
Ingrid Hunger, Hunger DFE Dichtungs- u. Führungselemente, Würzburg
Cornelia Kern, Kern Technik, Schleusingen
Christian H. Kienzle, Mark Hydraulik, Spital am Pyhrn, Österreich
Michael Knobloch, Hawe Hydraulik, Aschheim/München
Achim Kohler, Parker Hannifin, Kaarst
Frank Mühlon, Bucher Hydraulics, Klettgau
Sven Quant, ifm electronic, Essen
Dr. Robert Rahmfeld, Danfoss Power Solutions, Offenbach am Main
Georg Stawowy, Bürkert, Ingelfingen
Verband als Impulsgeber, Wegbereiter und Vernetzer
„Der Verband wird eine noch stärkere Rolle als Impulsgeber, Wegbereiter und Vernetzer übernehmen“, betont Dr. Steffen Haack. „Für die Fluidtechnik sehe ich vier wichtige Handlungsfelder:
- Normung, um mit unseren internationalen Normungsaktivitäten globale Potenziale zu erschließen;
- Nachhaltigkeit mit Fokus auf energieeffizienten und digital vernetzten Lösungen;
- Technologietransfer zwischen Hochschulen und Unternehmen, also Theorie und Praxis, sowie
- Aus- und Weiterbildung sowie Nachwuchsförderung als existenzielle Aufgabe.“
Fluidtechnik steht vor gewaltigen Herausforderungen
Die Industrie am Standort Deutschland, so auch die Fluidtechnik, steht seit geraumer Zeit vor gewaltigen Herausforderungen wie Ukrainekrieg oder geopolitischen Spannungen: ständige Störungen globaler Lieferketten – so aktuell durch disruptive Zölle, oder Einschränkungen bei z.B. Seltenen Erden, hohe Energie- und Material- oder Bürokratiekosten sowie Fachkräftemangel befeuern die Situation weiter. Knappe Ressourcen – gerade der Ingenieure – werden von einer Unzahl technologischer Regulierung zusätzlich verknappt. Daher sind die Rahmenbedingungen am Standort dringend deutlich zu verbessern.
Fluidtechnik gut aufgestellt aufgrund der technologischen Fähigkeiten
Dazu Dr. Steffen Haack im Interview des kürzlich erschienenen Tätigkeitsberichts des Fachverbands Fluidtechnik für den Zeitraum 2021-2025: „Wirklich positiv ist, dass die Fluidtechnik ihre Resilienz bei Lieferengpässen oder den Preisexplosionen bei Energie und Rohstoffen bewiesen hat. Die Branche hat die Zeit auch für Weichenstellungen genutzt: Das betrifft die Positionierung im globalen Wettbewerb – insbesondere China, die Nachhaltigkeitsthemen (Energieeffizienz), die Regularien (PFAS) oder auch die Digitalisierung, Stichwort Fluid 4.0. Ich sehe die Fluidtechnik deshalb gut aufgestellt aufgrund ihrer technologischen Fähigkeiten.“
Umsatzentwicklung und Prognose
Nach einem prognostizierten nominalen Minus von zwei Prozent (Hydraulik) und einem Prozent (Pneumatik) für 2025 erwartet die Branche mit ihren rund 38.000 Beschäftigten im kommenden Jahr wieder ein leichtes Wachstum von nominal rund drei Prozent. Das Umsatzvolumen lag 2024 bei 8,5 Milliarden Euro (Hydraulik: 5,5 Milliarden Euro, Pneumatik: 3,0 Milliarden Euro).
Maschinen- und Anlagenbau bei Investitionsgüterindustrien größter Arbeitgeber
Der VDMA vertritt 3.600 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen insgesamt rund drei Millionen Menschen in der EU-27, davon mehr als 1,2 Millionen allein in Deutschland. Damit ist der Maschinen- und Anlagenbau unter den Investitionsgüterindustrien der größte Arbeitgeber, sowohl in der EU-27 als auch in Deutschland. Er steht in der Europäischen Union für ein Umsatzvolumen von geschätzt rund 870 Milliarden Euro. Rund 80 Prozent der in der EU verkauften Maschinen stammen aus einer Fertigungsstätte im Binnenmarkt.
Quelle: VDMA
FAQs zum neuen VDMA-Vorstand
1. Wer wurde auf der Mitgliederversammlung zum Vorsitzenden gewählt?
Dr. Steffen Haack, Vorsitzender des Vorstands Bosch Rexroth, wurde erneut für die Amtsperiode von 2025 bis 2029 zum Vorsitzenden des Fachverbands Fluidtechnik gewählt. Christine Grotz (Weber-Hydraulik) und Dr. Reinhard Baumfalk (Emerson Automation Solutions Aventics) wurden zu seinen Stellvertretern gewählt.
2. Welche Schwerpunkte setzt der Fachverband in der neuen Amtsperiode?
Im Mittelpunkt stehen vier zentrale Handlungsfelder: internationale Normung, Nachhaltigkeit durch energieeffiziente und digital vernetzte Lösungen, Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Industrie sowie Aus- und Weiterbildung zur Nachwuchsförderung.
3. Vor welchen Herausforderungen steht die Fluidtechnik-Branche aktuell?
Die Branche ist mit geopolitischen Spannungen, Lieferkettenstörungen, hohen Energie- und Materialkosten, Bürokratie und Fachkräftemangel konfrontiert. Besonders die zunehmende technologische Regulierung verschärft die Situation für Unternehmen am Standort Deutschland.
4. Wie bewertet Dr. Steffen Haack die aktuelle Lage und Zukunft der Fluidtechnik?
Er betont die Resilienz der Branche angesichts von Lieferengpässen und Energiepreisschwankungen. Die Fluidtechnik habe sich technologisch stark aufgestellt und wichtige Weichen für Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung gestellt – insbesondere unter dem Leitbegriff „Fluid 4.0“.
5. Wie entwickeln sich die wirtschaftlichen Kennzahlen der Fluidtechnik-Branche?
Nach einem leichten Rückgang für 2025 (minus zwei Prozent in der Hydraulik, minus ein Prozent in der Pneumatik) erwartet die Branche 2026 wieder ein Wachstum von rund drei Prozent. Das Umsatzvolumen lag 2024 bei 8,5 Milliarden Euro, getragen von 38.000 Beschäftigten in Deutschland.