MDA-Roundtable,

Die Redner des MDA-Roundtable 2017 in Frankfurt. (Bild: fluid / jl)

Dass die Zahlen, die es zur Antriebs- und Fluidtechnik für 2017 – einem MDA-Jahr der Hannover Messe – zu verkünden gibt, niemanden in Ektase versetzen, ist während des MDA-Roundtables 2017 allen klar. Jedoch verstecken muss sich niemand angesichts einer Wachstumsprognose für 2017, die sogar die des Maschinenbaus allgemein übertrifft, für den ein Produktionszuwachs von rund einem Prozent erwartet wird. Damit setzt die wichtigste Kundengruppe der Antriebs- und Fluidtechnik ein positives Signal. In der Antriebstechnik führt das zu einer Prognose eines zweiprozentigen Wachstums und für die Fluidtechnik wird ein Wachstum um ein Prozent erwartet.

Abnehmerbranchen der Hydraulik und Pneumatik,
Die wichtigsten Abnehmerbranchen der Hydraulik und Pneumatik. (Bitte klicken Sie für eine größere Ansicht auf die Grafik.) (Bild: VDMA)

Dabei gilt es natürlich noch zwischen der Hydraulik- und der Pneumatikbranche zu unterscheiden, die tatsächlich – wie bereits in den Vorjahren – abweichende Wachstumsprognosen vorzuweisen haben. Jedoch nähern sich die beiden Branchen – mit einem erwarteten Wachstum von einem Prozent für die Hydraulik und zwei Prozent für die Pneumatik – weiter an. Positiv wird sich vor allem auf die Hydraulik auswirken, dass der Tiefstand der Commodity-Preise als überschritten gilt und auch aus der Landwirtschaft, nach drei flauen Jahren, wieder positive Signale kommen.

Und damit geht es einer wichtigen deutschen Branche gut: Mit einem Umsatzvolumen von derzeit zusammen fast 23 Milliarden Euro bilden die deutsche Antriebs- und Fluidtechnik das größte Branchensegment innerhalb des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus und sind Arbeitgeber für annähernd 130.000 Beschäftigte. Beschäftigte, die täglich die deutsche Technologieführerschaft verteidigen. Und die Brache scheint auf keinen Fall ideenlos, wenn es darum geht, das für sie vorhergesagte Wachstum zu erreichen. Die Megatrends stellte Christian H. Kienzle, Vorsitzender des Fachverbandes Fluidtechnik im VDMA und CEO bei Argo-Hytos zum MDA-Roundtable vor: Condition Monitoring, Energieeffizienz, Leichtbau und ein angenehm anmutender Trend mit dem Namen „Komforthydraulik“, ein Thema zum Beispiel für Landmaschinen. Durch diverse Komponenten, wie Hydraulikmodule, Druck- und Positionssensoren oder Federungszylinder wird ein erhöhter Fahrkomfort erreicht, Fahrer werden vor Vibrationen geschützt und gleichzeitig werden auch noch Maschine und Ladung geschont.

Für das Condition Monitoring etwa bietet Argo-Hytos einen Verschleißsensor für die kontinuierliche Überwachung ferromagnetischer Partikel vor, der eine manuelle Inspektion oder Probenentnahme überflüssig macht und sich für die Getriebeüberwachung eignet.

Die Quellen intelligenter Daten

Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer im VDMA sowie verantwortlich für die VDMA-Fachverbände Antriebs- und Fluidtechnik erklärt: „Unsere Mitgliedsfirmen stehen für Innovationsführerschaft, wenn es um die Kernmerkmale der Kundenprodukte geht: Leistungsdichte, Energieeffizienz, Total Cost of Ownership und passgenaue Lösungen. Mit Industrie 4.0 kommt hinzu, dass die Antriebs- und Fluidtechnik zur Datenquelle werden. Unsere Unternehmen verbinden Big Data mit Big Thinking, Korrelation mit dem Wissen um Kausalität.“

Wilhelm Rehm, Vorstand bei ZF Friedrichshafen und Vorsitzender des Fachverbands Antriebstechnik im VDMA unterstreicht: “Wir liefern nicht nur den Antrieb der Zukunft, sondern auch die Quelle intelligenter Daten. Unsere Antriebe werden zu den Kernbausteinen der Industrie 4.0 und übertragen Kraft und Drehmomente, aber auch viele Zustandsdaten der Maschine, mit einer Kopplung ins Internet dann als sogenanntes Cyber Physical System.“

MDA - Treffpunkt der Branche

Präsentieren wird sich die Branche Ende April auf der Hannover Messe, die in diesem Jahr mit der Leitmesse MDA (Motion, Drives and Automation) wieder einen Schwerpunkt auf die Antriebstechnik legt – sei sie elektrisch, mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch. „Für die Antriebs- und Fluidtechnik ist die MDA die weltweit wichtigste Messe, dabei profitiert die Branche insbesondere von Synergien zu den anderen Leitmessen der Hannover Messe sowie zum wirtschaftspolitischen Umfeld der weltweit wichtigsten Industriemesse“, so Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes bei der Deutschen Messe im Rahmen des MDA-Roundtables im Vorfeld der Messe.

Polen als Partnerland der diesjährigen Hannover Messe ist ein wichtiger Markt für die deutsche Antriebstechnik und Fluidtechnik. Die deutschen Exporte beider Branchen dorthin haben einen Wert von 600 Millionen Euro überschritten. Polen liegt damit an neunter Stelle der deutschen Handelspartner. Dieser Wachstumsmarkt ist seit 2005 kontinuierlich gewachsen, im Schnitt um fast zehn Prozent. Zuletzt betrug die Steigerungsrate sogar 14 Prozent.

Fluidtechnik-Exporte,
Die wichtigsten Abnehmerländer deutscher Fluidtechnik-Exporte. (Bild: VDMA)

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