Seit über 50 Jahren nutzen Bürger und Touristen die Metro von Barcelona, um durch die Stadt und ihr Umland zu reisen. In Stoßzeiten verkehren zwischen insgesamt 158 Bahnhöfen bis zu 150 Züge. Die Züge sind bei stetig wachsender Nachfrage stark ausgelastet: Letztes Jahr zählte Barcelonas Metro 407,5 Millionen Fahrgäste. Das waren 17,1 Millionen Passagiere mehr als noch 2017.
Der ständig steigende Zuspruch bedeutet für den Metro-Betreiber TMB zugleich, dass er die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit seiner Transportdienstleistung kontinuierlich verbessern muss – ohne, dass ihm dabei die Kosten aus dem Ruder laufen. Zu diesem Zweck hat TMB bereits häufiger neue Wege beschritten. Beispielsweise sind auf drei Linien bereits vollautomatische Züge unterwegs. Außerdem verfolgt das Unternehmen ein Digitalisierungsprojekt. Dazu gehört unter anderem ein neuer Ansatz zur Verbesserung des Fahrgastkomforts sowie zur Optimierung des Instandhaltungsmanagements für die Gleisüberwachung.
Intervallbasierte Wartung
Hintergrund dieses Vorstoßes ist die Tatsache, dass sich auf einem stärker frequentierten Schienennetz entsprechend mehr Verschleiß bemerkbar macht: Abgenutzte Schienen oder Räder beeinträchtigen den Fahrkomfort der Bahn und müssen früher oder später repariert, beziehungsweise ausgetauscht werden. Bis dato hat sich die Metro dabei auf eine Kombination aus manueller Inspektion und intervallbasierter Instandhaltung verlassen. Dieser Ansatz ist in der Branche seit langem etabliert, aber auch recht kostspielig. Denn eine Gleis-Inspektion kann im Grunde nur dann durchgeführt werden, wenn die Züge nicht fahren. Und zu Zeiten der Reparatur-Intervalle müssen die betroffenen Strecken für die Dauer der Wartungsarbeiten außer Betrieb genommen werden – ebenso wie die dort normalerweise verkehrenden Züge.
Condition Monitoring
Um diesen kostenintensiven Aufwand zu minimieren, hat die Metro Ende 2018 erstmals einen anderen Ansatz getestet: Sie rüstete an einem ihrer Züge das Zustandsüberwachungssystem Multilog IMx-Rail von SKF nach. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Sensoren und Elektronik zur Datenerfassung, -verarbeitung und -übertragung im kommerziellen Betrieb: Es wird an einem der Drehgestelle montiert, misst und speichert kontinuierlich Beschleunigungs- und Vibrationssignale, verarbeitet diese Messdaten und überträgt sämtliche Informationen drahtlos an eine Wartungszentrale.
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