Die Siemens-Tochter Flender hat gemeinsam mit Kuka eine Alternative für die in der Pressenbranche üblichen Schwenkmotoren entwickelt. Die Basis bildet ein Planetengetriebemotor. Anfang 2018 wurde erstmals in der Schiebe-Kopf-Tisch-Presse SEP SKT von Kuka der hydraulische Schwenkmotor durch einen einseitig wirkenden elektromechanischen Hauptantrieb ersetzt. „Wir sind mit unserer innovativen Lösung meines Wissens weltweit der einzige Hersteller, der in einer Schiebe-Kipp-Tisch-Presse eine solche elektromechanische Schwenklösung standardmäßig anbietet“, so Steffen Günther, Vize-Präsident Casting Solutions Emea and Americas der Kuka Division Industries.
Der elektromechanische Antrieb hat in diesem Fall verschiedene Vorteile für die Betreiber. Besonders relevant ist die Reduzierung der Taktzeit der Schwenkbewegung um rund 30 Prozent. Weitere Leistungssteigerungen des Produktionsverlaufes sind durch das bessere Regelverhalten der neuen Technik möglich.
Digitale Integration erleichtert Service
Die digitale Integration des Antriebs in die Steuerung stellt sicher, dass die Steuerung über den Drehgeber zu jeder Zeit „weiß“, in welcher Stellung der Tisch ist. Die digitale Überwachung und Prüfung der Komponenten sowie die Dokumentation erleichtern den Service. Auch hinsichtlich Robustheit beziehungsweise Verschleiß überzeuge der Antrieb, versichert der Hersteller. Beispielsweise wiegt das Werkzeugunterteil auf dem Kipptisch der Pilotpresse sechs Tonnen. Die bei der Schwenkung um die Drehachse auftretenden Drehmomente und Beschleunigungen werden von der neuen Getriebetechnik abgefangen, wie die Dauerlaufprüfung unter Belastung belegt. Nach der Prüfung zeigten die Komponenten keinerlei Verschleißerscheinungen.
„Aufgrund der hohen Robustheit der Planetengetriebemotoren sowie der verbesserten Einstell- und Ansteuerbarkeit der Antriebe sind wir nun in der Lage, das Schwenkgewicht um bis zu 30 Prozent zu erhöhen“, berichtet Günther. Der Frequenzumrichter bremst die hohen Massenmomente und speist zugleich die dabei erzeugte Energie zurück ins Netz. Die neue Technik ist so ausgelegt, dass damit auch bestehende Pressen nachgerüstet werden können, entweder innerhalb von ein bis zwei Tagen oder schrittweise. do
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