In Abhängigkeit von der Reinheitsklasse des verwendeten Öls verändert sich die Lebensdauer der Komponenten von Hydrauliksystemen deutlich. (Bild: Luca Lorenzelli - adobe.stock.com)
Um eine optimale Verfügbarkeit sicherzustellen, setzen Hersteller, Betreiber und Servicefirmen auf innovative Konzepte.
Bei hydraulischen Aufzügen rücken die regelmäßige Wartung und der Einsatz qualitativ hochwertiger Komponenten in den Vordergrund. Ein oft übersehenes Detail: das Hydrauliköl.
Reinheitsklasse einhalten
In den meisten Fällen wird das Hydrauliköl von Zeit zu Zeit gewechselt, entweder streng nach Vorschrift oder wenn es zu Problemen gekommen ist. Dann ist es aber meistens schon zu spät, denn neben der Additivierung, Viskosität und Wasseraufnahmekapazität wird ein wesentlicher Bestandteil oft vernachlässigt: Die Reinheit des Öles, diese wird nach ISO 4406 in Reinheitsklassen angegeben etwa ‚Ölreinheit nach ISO 4406 18/16/13‘.
Befindet sich die Reinheit des Öles im Bereich der Herstellerangabe, dürfte es zu keinen unplanmäßigen Defekten oder zu übermäßigem Verschleiß an systemrelevanten Hydraulikkomponenten kommen. Wird die Reinheitsklasse jedoch nicht eingehalten und ist deutlich schlechter als die Herstellerangabe wie 21/19/16 (je höher die Ordnungszahl desto mehr Partikel im Öl), so führt dies zu erhöhtem Verschleiß und es kann zu einem ungeplanten Stillstand der Anlage kommen.
Wenn dann teure Pumpen oder Ventile defekt sind, welche meistens auch noch sehr lange Lieferzeiten haben, kann der Aufzug unter Umständen nicht weiter betrieben werden und fällt gegebenenfalls für mehrere Tage, Wochen oder gar Monate aus.
Auf einen Blick
Maschine/Anlage: Hydraulikaggregat für Personenaufzug, Tankvolumen circa 240 Liter, HLP 46
Eingesetzte Filteranlage: Typ FA116-11100, Filterleistung 16 l/min. Filterfeinheit: drei Mikrometer
Ölpflege ist nachhaltig
Doch nicht nur die Betriebssicherheit steht im Vordergrund: Umweltschutz und Ressourcenschonung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Durch verlängerte Wechselintervalle des Hydrauliköls lassen sich nicht nur Kosten sparen, sondern auch wertvolle Ressourcen. Effektive Fluidpflege und gezielte Ölpflege, beispielsweise durch Nebenstromfilter oder Ölservicegeräte, können die Öllebensdauer und die Anlagenverfügbarkeit signifikant steigern.
Ein Anwenderbericht, bei dem eine Nebenstromfilteranlage nachträglich eingebaut wurde, kann dies eindrucksvoll belegen.
Anlagenbetreuung durch Unternehmen Tepper Aufzüge
Die 1883 im westfälischen Münster gegründete Tepper Aufzüge GmbH zählt zu den größten Aufzugsherstellern in Deutschland. Tepper steht für Qualität, Zuverlässigkeit und Innovationen.
Neben dem Hauptsitz in Münster und 23 weiteren Standorten mit eigenem Verkauf und Kundendienst, ist das Unternehmen deutschlandweit vertreten. Als Teil des TK Elevator Konzerns profitiert Tepper von dem Zugang zu neuesten Entwicklungen und Innovationen im Bereich der Aufzugtechnik sowie einem internationalen Austausch von Know-how und Erfahrungen.
Die von Tepper betreuten Aufzüge befinden sich im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Insgesamt werden 160 Aufzüge, davon 35 hydraulisch, von Tepper in Vollwartung betreut. Viele dieser Aufzüge sind ‚systemrelevant‘, da damit zum Beispiel auch Notfälle transportiert werden müssen. Tepper konnte in der Vergangenheit die Auslastung und Kapazitäten der Aufzüge durch moderne, intelligente Steuerungen maximal optimieren. Bei Routinekontrollen wurde festgestellt das die im Einsatz befindlichen Öle stark verschmutz sind. Daraufhin wurde eine externe Firma beauftragt, entsprechende Ölwechsel vorzunehmen.
Bei darauffolgenden Ölanalysen war der Verschmutzungsgrad nach ISO 4406 sogar noch höher, vermutlich durch die nun gelösten Schmutzpartikel im System. Auch ein mangelhaftes Befüllen der Aggregate ist nicht auszuschließen. Da die Aufzüge an 365 Tagen im Jahr zuverlässig funktionieren müssen, hat Herr Danny Marcks (Meister Service & Modernisierung, Tepper Aufzüge Service Niederlassung Nord) sich zu einer Reinigung des Öles mit der Nebenstromfilteranlage von Argo Hytos entschieden.
„Wir sind stolz auf die erzielten Ergebnisse mit denen wir nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch nachhaltiger arbeiten. Ressourcenschonend zu arbeiten ist uns ein wichtiges Thema.“
Danny Marcks, Meister Service & Modernisierung, Tepper Aufzüge Service Niederlassung Nord
Filtern ist besser als wechseln
In der Vergangenheit hatte Herr Marcks immer wieder Schwierigkeiten mit der Ölsauberkeit der Anlagen im UKE, trotz Ölwechsel hat sich die Reinheitsklasse nach ISO 4406 nicht verbessert, teilweise sogar wesentlich verschlechtert. Das nun vorliegende Ergebnis der Ölanalyse wurde durch die Filtration im Nebenstrom innerhalb von 30 bis 40 Stunden erreicht. Die Reinheitsklasse 16/15/12 ist für diese Anwendung hervorragend und schützt die Anlage vor unangenehmen Störungen und Ausfällen.
Herr Marcks wird nun mit seinem Team alle relevanten Aggregate im Nebenstrom filtern und die Ergebnisse mittels Ölanalyse festhalten.
Quelle: Argo-Hytos Group AG
