Rohrleitung Anlauf,

Die Rohrleitung wird im Massivumformungsverfahren mit einem Stempel in eine vorgegebene Kontur gepresst. Dieses Stauchverfahren wird angewendet, wenn Anforderungen an die statische und dynamische Belastbarkeit bei gleichzeitig hoher Sicherheit und Zuverlässigkeit gefordert sind. (Bild: Hansa-Flex)

Die Entwicklung des Verbindungssystems HF-Form ist für Hansa-Flex als Systemanbieter in der Fluidtechnologie ein wichtiger Schritt. Entwicklungsleiter Florian Burchards kündigt an: „Wir werden damit in der Lage sein, unseren Kunden alle Komponenten von umgeformten und gebogenen Rohren über Gegenstücke bis zu Montagematerial aus einer Hand zu bieten.“

„Wir werden damit in der Lage sein, unseren Kunden alle Komponenten von umgeformten und gebogenen Rohren über Gegenstücke bis zu Montagematerial aus einer Hand zu bieten.“

Florian Burchards, Entwicklungsleiter, Hansa-Flex

Rohrumformsysteme vereinfachen die Montage von Rohrleitungen. Dabei wird das Rohr so umgeformt, dass am Ende eine Anschlusskontur entsteht, die es erlaubt das Rohr mit einer Überwurfmutter einfach mit einem weiteren Rohr zu verschrauben. Der zeitaufwändige und potenziell fehleranfällige Montageschritt für das Anbringen eines Schneidrings entfällt.

Unternehmen sparen durch solche Systeme Zeit bei der Montage. Bei dem jetzt vorgestellten System erhöht sich außerdem die Prozesssicherheit, da es über einen integrierten Übermontageschutz verfügt. Sein Einsatz erfordert keine konstruktiven Änderungen bei der Planung von Rohrleitungen, Maschinen und Anlagen.

So erleichtert das System die Reinigung

Anschlusskontur,
Die durch Umformung ausgebildete Anschlusskontur am Rohrende entspricht den gängigen Anforderungen. Die systembedingt im Inneren entstehende Stauchsackkontur wird dabei geringgehalten. (Bild: Hansa-Flex)

Bei der Umformung von Rohren entsteht konstruktionsbedingt im Rohrinneren eine Konturfalte, die Stauchsack genannt wird.

Bei dem neuen Rohrumformsystem fällt diese Konturfalte besonders gering aus: „Umfassende Analysen im Labor zur Prüfung der technischen Sauberkeit nach VDA Band 19 haben gezeigt, dass der im Vergleich zu anderen Anbietern deutlich geringer ausgeprägte Stauchsack der HF-Form die Reinigung ungemein erleichtert, da sich im Rohr weniger Fremdkörper ansammeln können“, berichtet Burchards.

Der kleine Stauchsack und die geringen Spaltmaße verbessern zudem das Strömungsverhalten im Rohr, wodurch Druck- und Leistungsverluste durch Verwirbelungen vermieden werden.

Mehr Schutz vor Leckagen

Tests Verbindungstechnik,
Alle Tests der Verbindungstechnik erfolgten im akkreditierten Prüflabor der Internationalen Hydraulik Akademie (IHA). (Bild: Hansa-Flex)

Mit drei redundant ausgelegten Dichtzonen bietet das Verbindungssystem langfristigen Schutz vor Leckagen: Neben einer Elastomer-Dichtung in Form eines O-Rings sorgen zwei metallische Dichtflächen für hohe Sicherheit. Selbst ein versehentliches Vergessen des O-Rings beeinträchtigt die Dichtheit nicht.

Akkreditierte Prüflabore haben Funktion und Zuverlässigkeit der Verbindung in zahlreichen Tests überprüft und bescheinigt, wobei die normativ vorgegebenen Mindestanforderungen laut Hersteller deutlich übertroffen wurden.

Im Gegensatz zu manch anderer Lösung am Markt erfordert das Plus an Sicherheit keine kostspieligen Sonderfunktionsteile wie beispielsweise spezielle Montagemuttern oder Sonderdichtungen. Eingesetzt werden bei diesem System Standardteile wie eine genormte Überwurfmutter und genormte O-Ringe.

Viele Varianten verfügbar

Die HF-Form wird zukünftig ohne Einschränkungen für schwere und leichte Baugrößen zur Verfügung stehen. Neben Stahlrohren der DIN EN 10305-4 in den Qualitäten E235+N und E355+N (ST37.4 und ST52,4), verzinkt oder schwarz, lassen sich auch Edelstahlrohre umformen.

Auch bei der weiteren Verarbeitung gibt es praktisch keine Grenzen: Im Vergleich zu anderen Umformlösungen arbeitet das System mit einer sehr kurzen Einspannlänge. Dadurch kann bereits kurz nach der Umformung das Rohr gebogen werden. Zum Jahreswechsel 2020/2021 werden ausgewählte Nennweiten zur Verfügung stehen – das Portfolio im Bereich Umformung wird zudem kontinuierlich ausgebaut.

Auf einen Blick

Die wichtigsten Merkmale des Verbindungssystems sind:

  • Beschleunigte Montage durch Verzicht auf Schneidring
  • Vereinfachte Reinigung durch geringen Stauchsack
  • Optimiertes Strömungsverhalten
  • Verzicht auf Sonderfunktionsteile
  • Zertifizierte Sicherheit mit drei Dichtzonen und integrierten Übermontageschutz
  • Durchgehende Komptabilität mit dem Hansa-Flex-Sortiment durch eigene Fertigung
  • Keine konstruktiven Änderungen in der Planung erforderlich

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