Forsttraktor Ponsse.

Der erste Forsttraktor des Unternehmens wurde nach dem Mischlingshund Ponsse benannt, einem ausdauerndern Jäger. (Bild: Ponsse)

Alles begann mit einem zotteligen Mischlingshund namens Ponsse und einem ziemlich pfiffigen Bauerssohn namens Einari Vidgrén. Heute ist Ponsse in Finnland einer der weltweit größten Hersteller von Forstmaschinen – die maßgeschneiderten Kabelbäume und Konfektionen kommen von Lapp.

Die Geschichte von Ponsse ähnelt ein bisschen der von Lapp. Oskar Lapp war ein genialer Erfinder und Tüftler, der 1957 die erste industriell gefertigte Anschluss- und Steuerleitung Ölflex entwickelte und gemeinsam mit seiner Frau Ursula Ida Lapp 1959 das Unternehmen gründete, das heute Weltmarktführer für integrierte Lösungen im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie ist.

So kam das Unternehmen zu seinem Namen

Es war ebenfalls im Jahr 1957 als der damals 14-jährige Einari Vidgrén sich für Forstmaschinen begeisterte. Damals begann er mit einer Gattersäge in der Forstwirtschaft zu arbeiten und stellte fest, dass die Arbeit im Wald sehr schwer und aufwendig war. Schon bald hatte er eine zündende Idee: So entwickelte Einari Vidgrén Ende der 1960er-Jahre in einer örtlichen Dorfwerkstatt einen lastentragenden Forsttraktor. Als Einari Vidgrén seinen ersten selbstgebauten Forsttraktor aus der Werkstatt fuhr, staunten die Dorfbewohner nicht schlecht über die brachiale Maschine aus recycelten Teilen.

„Was für ein ‚Ponsse‘ soll das denn sein?“, hieß es. Die Maschine wurde nach dem Mischlingshund Ponsse benannt, der im Dorf umherstreifte. Sein Fell war grau gesprenkelt – kein schöner Hund. Aber er war ein ausdauernder Jäger. Daher beschloss Einari Vidgrén seiner Maschine den Namen Ponsse zu geben. Die Maschine war perfekt für den Einsatz unter den harten Bedingungen des Holzeinschlags.

Gut Ding will Weile haben

Schließlich gründete Einari Vidgrén 1970 im Dorf Vieremä in Finnland seine Forstmaschinenfabrik. Die ersten Jahre waren schwierig. Erst in den 1980er-Jahren war Ponsse mit neuen Maschinenentwicklungen auf Erfolgskurs. Mit der Einführung des legendären Forwarders Ponsse S15 im Jahr 1983 wurde Ponsse sowohl bei Wettbewerbern als auch bei Kunden bekannt. Der teilweise aus Aluminium gefertigte Maschinenrahmen machte die Maschine deutlich leichter als ihre Konkurrenten, was sie zu einer Klasse für sich in Sachen Geländegängigkeit machte.

Der erste Harvester, der Ponsse HS15, wurde 1987 auf den Markt gebracht, gefolgt von den ersten Ponsse-Messgeräten im Jahr 1988. 1994 wurde Ponsse als weltweit erster Forstmaschinenhersteller mit dem Qualitätszertifikat ISO 9001 ausgezeichnet.

Harvester Ponsse HS15.
Der erste Harvester, der Ponsse HS15, wurde 1987 auf den Markt gebracht. (Bild: Ponsse)

Auf Erntemärkten in 40 Ländern

Das Familienunternehmen Ponsse ist heute börsennotiert und beschäftigt weltweit rund 2.000 Mitarbeitende. Mit 13 Tochtergesellschaften, 30 Händlern in der ganzen Welt und 235 internationalen Servicezentren ist Ponsse auf Erntemärkten in 40 Ländern tätig und erzielt fast 80 Prozent seines Umsatzes im Export – und hat mittlerweile über 19.000 Forstmaschinen in die ganze Welt geliefert. Das Werk in Vieremä erstreckt sich heute auf vier Hektar.

Ponsse-Forstmaschinen basieren auf dem umweltfreundlichen CTL-Verfahren (Cut-to-Length-Methode), bei dem die Bäume gefällt, entastet und in verschiedene Holzsortimente geschnitten werden, bevor sie den Wald verlassen. „Unsere Produktpalette deckt alle Größenkategorien von Forstmaschinen ab, von der ersten Durchforstung und der Gewinnung von Waldenergie bis hin zum schweren Verjüngungsholzeinschlag, sowie alle Einschlagsorte, von weichen Böden bis hin zu steilen Hängen. Wir wollen mit unseren produktiven und zuverlässigen Ponsse-Forstmaschinen und Dienstleistungen zum Erfolg unserer Kunden beitragen“, sagt Tuomas Yli-Marttila, Leiter Beschaffung und Logistik bei Ponsse. Und er fügt hinzu: „Etwa 60 Prozent der Komponenten kommen aus Vieremä, aber wir haben auch Produkte aus anderen europäischen Ländern. Alle Forstmaschinen von Ponsse werden jedenfalls ausschließlich in Vieremä hergestellt.“

Lapp ist heute alleiniger Lieferant der von Ponsse benötigten Kabelbäume und Konfektionslösungen.
Lapp ist heute alleiniger Lieferant der von Ponsse benötigten Kabelbäume und Konfektionslösungen. (Bild: Lapp)

Auf sechs Rädern besonders wendig

Zum Portfolio gehören Forwarder zum Bewegen und Transportieren von Stämmen zu den Sammelstellen für die Lastwagen. Oder Harvester für Durchforstungs- und Kahlschlagarbeiten. Durch ihre sechs Räder sind sie besonders wendig auch in schwierigem Terrain und sie haben so martialische Namen wie Cobra oder Scorpion.

Die interne Logistik basiert heute auf einer Pull-Steuerung. Die Lagerautomatisierung umfasst 15.500 Lagerplätze für Kleinteile und Komponenten sowie 3.900 Palettenplätze. Entlang der Montagelinie werden die benötigten Teile und Komponenten automatisch aus dem Lager entnommen und mit fahrerlosen Transportfahrzeugen zu den einzelnen Arbeitsplätzen gebracht.

Fabrik des Jahres

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(Bild: SV Veranstaltungen)

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Die Konfektionierung erfolgt nach individuellem Kundenwunsch.
Die Konfektionierung erfolgt nach individuellem Kundenwunsch. (Bild: Lapp)

Kabelbäume und Konfektionslösungen

Die besonderen Produktionsmerkmale und die umfangreiche kundenspezifische Variation der Produkte erfordern auch von der Materiallogistik viel Leistung und Genauigkeit. Und hier kommt Lapp ins Spiel. Die Zusammenarbeit begann bereits in den 90er-Jahren. Damals mit der Firma Suomen Johdinvalmiste Oy, die später von der SKS-Gruppe gekauft und in SKS Connecto umbenannt wurde. Im Jahr 2018 übernahm Lapp den Betrieb von SKS Connecto und benannte ihn in Lapp Connecto Oy um.

Lapp ist heute alleiniger Lieferant der von Ponsse benötigten Kabelbäume und Konfektionslösungen. Ein Geschäftsbereich, der bei dem Verbindungsspezialisten unter dem Namen Lapp Harnessing Solutions zusammengefasst ist. Konfektioniert wird jeweils nach Kundenwunsch. Zum Beispiel Unitronic LiYCY für die Datenübertragung in verschiedenen Teilen der Maschine oder Unitronic BUS CAN FD P für die Datenübertragung in den Auslegern. Ölflex Pur S 27 7G1,5 wird für die Stromversorgung der Fahrscheinwerfer verwendet.

Lapp hilft bei der Materialauswahl schon während der Entwurfsphase.
Lapp hilft bei der Materialauswahl schon während der Entwurfsphase. Bei neuen Konfektionslösungen passt die Lapp Produktion an. (Bild: Lapp)

Freuden und Herausforderungen teilen

Ari Reinikainen, Key Account Manager bei Lapp Connecto Oy: „Die Zusammenarbeit mit Ponsse hat sich zu einer echten Partnerschaft entwickelt. Wir tauschen Informationen in beide Richtungen aus und diskutieren offen über alle täglichen Angelegenheiten.“ Von Vorteil ist die direkte Nähe. Ponsse liegt nur wenige Kilometer von Lapp Connect Oy entfernt. „Wir liefern die bestellten Produkte direkt vor Ort und pünktlich nach dem Zeitplan des Kunden. Das sichert dem Kunden einen geringeren Lagerbestand und es kann auf Änderungen in der Produktion schnell reagiert werden“, sagt Ari Reinikainen.

Eine Besonderheit in dieser Partnerschaft ist, dass der Kunde bereits in der Anfangsphase Lieferanten in die Gestaltung seiner Forstmaschinen einbezieht. Lapp hilft bei der Materialauswahl schon während der Entwurfsphase. Bei neuen Konfektionslösungen für neue Forstmaschinen passt die Lapp eigene Produktion so an, damit die Produktion für den Kunden immer reibungslos und effizient verläuft.

Tuomas Yli-Marttila: „Für uns ist Lapp ein zuverlässiger Partner auf Augenhöhe – und das schon seit vielen Jahren. Wir teilen die Freuden und Herausforderungen miteinander. Wir schätzen das Fachwissen sehr, wenn es um die richtige Lösung für die Verkabelung geht. Und die gute Nachbarschaft ist auch ein großer Pluspunkt.“

Quelle: U.I. Lapp GmbH

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