Drehzahlvariable Pumpenantriebe sind im Kommen. Das gilt nicht nur für die stationäre Hydraulik. Auch für Lastkraftwagen haben Hydraulikanbieter entsprechende Lösungen parat. Ein Beispiel ist das neue Lenksystem Electric Motor Steering von Weber Hydraulik: Zusammen mit dem Joint-Venture-Partner VSE ersetzte das Unternehmen in einem Entwicklungsprojekt die hydraulische Energieversorgung und den Lenkventilblock mit einer Motor-Pumpen-Einheit. Diese kann bidirektional betrieben werden und soll exakt das benötigte Ölvolumen zur Verfügung stehen.
Die Unternehmen verwenden dafür einen Elektromotor mit integrierter Leistungselektronik und Kontroller. Der Lenkzylinder hat ein integriertes Wegmesssystem, von dem das Steuergerät der Lenkung eine Rückmeldung zur Position des Zylinders erhält. Dadurch ist ein geschlossener Regelkreis möglich.
Die Drehrichtung des Motors bestimmt unmittelbar den entsprechenden Hub am Lenkzylinder. Da kein Öl für die Regelung der Proportionalventile benötigt wird, steht das gesamte Fluid für die Lenkung zur Verfügung. Für eine hohe Lenkgeschwindigkeit und präzises Lenkverhalten brauche es dann noch einen dynamischen Elektromotor und moderne Geräte- und Softwaresteuerung, erklärt das Unternehmen. Dieses System enthalte im Vergleich zu ventilgesteuerten Lenksystemen weniger Komponenten und spare Energie, argumentiert der Hersteller.
Wendig durch die Stadt
Um mehr Effizienz in der Lenkung geht es auch bei dem elektrohydraulischen Lenksystem VSE Steering für Konfigurationen mit bis zu drei gelenkten Achsen. Dabei wird jede der achsschenkelgelenkten Achsen mit einem Lenkzylinder ausgestattet. Eine hydraulische Anlage im Systemkasten steuert die Zylinder an. Am Königszapfen ist ein Winkelsensor installiert, der die Gradzahl zwischen Zugmaschine und Auflieger misst. Abhängig von diesem Wert und der aktuellen Fahrgeschwindigkeit lenkt das System die Zylinder aus. Sensoren am Achsschenkel der Achse messen, ob der richtige Winkel erreicht ist.
Mit dem Lenksystem sollen Fahrer im City Trailer den gleichen Wendekreis erzielen wie mit einem LKW. Das System VSE City Steering wurde speziell für den Verteilerverkehr in der Stadt entwickelt, wo beengte Platzverhältnise an der Tagesordnung sind. Die elektrohydraulische Lenkung funktioniert ohne Drehkränze und Stangen, was Schmierstellen und damit Wartungskosten reduziert.
Passend zu der Stadt-Steuerung hat das Unternehmen die Tecma-Achse entwickelt. Sie ist insbesondere für Auflieger gedacht, die Kreisel oder 90-Grad-Kurven bewältigen sollen. Damit wird laut Hersteller bei einer Federspur von 1000 Millimetern ein Lenkwinkel von bis 36 Grad erzielt. Möglich wird dies, weil der Membranzylinder zur Betätigung der Bremse an der Achse integriert ist.