Hydraulik in Achterbahnen

Moderne Achterbahnen legen Katapultstarts hin und werden im allgemeine Launched Coaster genant. Ihr Antrieb ähnelt jenen Dampfkatapulten, mit denen Düsenjäger auf Flugzeugträgern von den Schiffen getrieben werden. Die Technik, einen Achterbahn-Zug mittels Zugwagen (auch Caddy oder Catch Car genannt) zu beschleunigen, ist nicht neu. Bereits 1976 entwickelte der deutsche Fahrgeschäft-Konstrukteur Anton Schwarzkopf Katapult-Achterbahnen. Die ersten Modelle nutzten ein Gewicht, das hochgezogen und dann fallen gelassen wurde, um den Zug zu beschleunigen. Später trieb ein Motor eine mehrere Tonnen schwere Schwungscheibe an, deren Energie über eine Rutschkupplung auf eine Seilwinde ging, die wiederum den Catch Car anzog. Die elektrisch betriebenen Launch Coaster wiesen aber einen derart hohen Stromverbrauch mit entsprechend notwendigen Anschlusswerten auf, dass sie lange Zeit nur in amerikanischen Freizeitparks zu finden waren.

Das änderte sich 2002 mit der Entwicklung der ersten Hydraulik-Katapulte. Die benötigten Strommengen ließen sich erstmals auf das Niveau großer Lift-Achterbahnen drücken und entsprechende Anlagen wurden auch in Europa gebaut. Die Technik ist dabei im Prinzip simpel: Pumpen bauen Druck auf, der in Speicherbehältern mit komprimiertem Stickstoff gesammelt wird. Die zum Start notwendige Energie kann so kontinuierlich gespeichert werden. Für den Startvorgang wird das Hydrauliköl einer größeren Zahl von Hydromotoren zugeführt, die wiederum eine mehrere Stahlseile führende Winde antreiben. Die gesammelte Energie kann so sehr schnell freigesetzt werden.

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