Am Klettersteig

(Bild: Steven Jamroofer – Fotolia)

Einfach ist einfach anders. Bewegt sich die neue Anlage von Stiwa zur Fertigung von Stromregelventilen in Highspeed, geht Komplexität in eine neue Dimension über. Unzählige Achsen verfahren ohne Unterlass. Handlingsysteme nehmen Teile auf und leiten sie zur Verarbeitung weiter. Greifer, Transportbänder und Zuführsysteme packen zu, beschleunigen, bremsen ab, drehen sich in einem endlos scheinenden Lauf.

In Sekundenbruchteilen erblicken brandneue Stromregelventile das Licht der Welt. Die Faszination Automatisierung wird in der Pilotanlage von Stiwa neu definiert. Neu ist auch die Wartungseinheit MS9-SV-C. Noch vor der offiziellen Markteinführung war sie bereits fester Bestandteil der Maschine. Die MS9-SV-C sorgt nicht nur für mehr Leistung. Sie verbessert auch die Personensicherheit und erhöht die Lebensdauer zentraler Komponenten.

Hochflexibel gefertigt

FESTO neue Anlage

Zukunft in der Gegenwart: Ihr hoher Grad an Komplexität macht die neue Anlage von Stiwa extrem wandlungsfähig.

Was die neue Anlage einzigartig und flexibel macht, ist ihr modularer Aufbau. Im Kern verfügt sie über eine starre Verkettung, die mit Höchstgeschwindigkeit Komponenten transportiert und zusammenfügt. An sie angegliedert bestücken zehn dezentrale Zuführgeräte den Fertigungsprozess. Je nach Art und Anzahl der benötigten Einzelteile können diese an- und abgebaut werden. Ausgestattet mit zwei Wegen pro Zuführgerät lassen sich auf diese Weise bis zu 20 einzelne Komponenten in die Anlage einbringen.

Die innovative Anlagenstruktur ist die erste ihrer Art bei dem österreichischen Unternehmen und schafft eine weitere Steigerung der Maschinenverfügbarkeit. So gut wie ohne Umrüstzeiten fertigt die neue Maschine verschiedenste Stromregelventile im nahtlosen Übergang. In den Montagehallen von Stiwa wird heute schon deutlich, wie die wandelbare Fabrik der Zukunft aussehen kann.

Platzsparend kombiniert

Das Lebenselixier der Entwicklung ist dagegen denkbar einfach: Druckluft. Damit der effiziente Energieträger der komplexen Anlage in jeder Belastungssituation ausreichend zur Verfügung steht, braucht es ein ausgeklügeltes Zusammenspiel aus Steuerung und Wartung. Die Steuerung der Anlage übernehmen in weiten Teilen CPX Ventilinseln von Festo unterschiedlichster Spezifikation. Für konstante Druckluftqualität sorgen zwei Wartungseinheiten MS9-SV-C.

FESTO CPX-Ventilinsel

Steuert zuverlässig und präzise: Eine von zahlreichen Festo CPX-Ventilinseln sorgt für reibungslose Prozesse.

Doch der Begriff Wartungseinheit deckt das Leistungsspektrum der MS9-SV-C nur ungenügend ab. Selbstverständlich verfügt sie wahlweise über alle, je nach Anwendung miteinander kombinierbaren Funktionen der Druckluftaufbereitung wie Druckregel-, Einschalt- und Druckaufbauventile, Filter, Trockner, Sensoren und Öler. Doch etwas hebt die MS9-SV-C aus dem Feld der gängigen Wartungseinheiten heraus: die Kombination von Druckaufbaufunktion mit Einschalt- und Entlüftungsventil für komplettes Entlüften ohne Restdruck in einem Gerät.

Zwei Funktionen in einem einzigen Gehäuse sparen nicht nur Platz. Sie sorgen für mehr Personensicherheit bei der Inbetriebnahme und bei Wartungseinheiten und schonen zentrale Pneumatikkomponenten, Achsen und Stoßdämpfer. So werden in der neuen Anlage zuerst vier bar aufgebaut und dann bei Druckluftbedarf zum Arbeitsdruck von 5,3 bis sieben bar durchgeschaltet.

Die Durchflussmenge erhöht

Bei Stiwa arbeiten in der neuen Anlage zwei Wartungseinheiten MS9-SV-C, da die Maschine beim Anfahren besonders viel Druckluft benötigt. Im Vergleich zu den in Vorgängermodellen eingesetzten Wartungseinheiten stehen der neuen Anlage dank MS9-SV-C 1000 Liter Druckluft pro Minute mehr zur Verfügung. Dank ihrer großen Durchflussmenge von nominell bis zu 16.000 Litern pro Minute – in der Anlage bis zu 5000 Liter pro Minute – kann das Unternehmen bei besonders großen Maschinen unter Umständen sogar eine Wartungseinheit einsparen.

Neuen Standard gesetzt

Wartungseinheit MS9-SV-C

Setzt neue Maßstäbe: Die Wartungseinheit MS9-SV-C von Festo verbindet Druckluftaufbau mit Entlüftung in einem Bauteil.

Der österreichische Maschinenbauer war Pilotpartner von Festo bei der Praxiserprobung der MS9-SV-C. Das Hightech-Unternehmen ist selbst führend in der Entwicklung innovativer Automatisierungssysteme. Durch intensive Tests und den frühen Einstieg in die Fertigung – noch vor der offiziellen Markteinführung – hat die MS9-SV-C ihren letzten Feinschliff erhalten.

Damit ist sie bestens vorbereitet, in der Welt der industriellen Produktion für noch mehr Sicherheit und Leistung bei gleichzeitig niedrigeren Kosten zu sorgen. Bei dem österreichischen Maschinenbauer sind MS9 und MS9-SV-C mittlerweile als Standard gesetzt. jl

Autor: Christopher Haug, Festo

 

 

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