Alles fängt an bei der Herstellung der Dichtung. Um vom Kautschuk zum O-Ring zu gelangen, braucht es das sogenannte Rezept. Es legt fest, woraus die Dichtung eines Herstellers besteht. Übliche Zutaten sind:

  • Kautschuk, beispielsweise NBR-Polymer
  • Füllstoffe, meistens Ruß
  • Weichmacher
  • Verarbeitungshilfsmittel
  • Alterungsmittel, zum Beispiel Wachse für mehr Ozonbeständigkeit
  • Vernetzungsmittel, zum Beispiel Schwefel
  • Vernetzungsaktivatoren und Beschleuniger, damit die Vernetzung tatsächlich nur in der Dichtungsform stattfindet
  • Dispergator, zum Beispiel Stearinsäure.

Unterschiede bei scheinbar ähnlichen Dichtungen rühren daher, dass nur die Grundpolymere genormt sind, nicht aber das streng geheime Rezept, in dem das Know-how des Herstellers steckt. Die Zutaten werden kalandert, bis eine homogene Mischung entstanden ist. Bei COG wird diese zunächst durch ein Sieb gedrückt, um eventuelle Verunreinigen zu entfernen, und dann weiterverarbeitet.

Beim Fertigen von Dichtungen gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten: Das Kompressionsdruckverfahren ist für kleine Stückzahlen geeignet. Die fertige Mischung wird dabei extrudiert, was eine Art Schnur ergibt. Diese legen Arbeiter in eine heiße Pressform ein, wo sie vulkanisiert, also zu Gummi wird. Diese Handarbeit hat natürlich ihren Preis. Für Stückzahlen größer 1000 gibt es deshalb das Spritzgussverfahren. Dabei wird die Mischung in einer Spritzgießmaschine über eine teilweise gekühlte Förderschnecke in die heizbare Form gedrückt.

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Im nächsten Schritt fahren die heißen Formen auseinander, zum Einlegen des unvulkanisierten Dichtungsmaterials. (Bild: fluid/do)

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