Trotz Ankündigung immer mehr Batterieelektrisch angetriebener mobiler Arbeitsmaschinen: Wenn’s drauf ankommt, führt auch in der Zukunft kein Weg an der Hydraulik vorbei. Mehr Features denn je werden beispielsweise in der neuen SP 60-Serie der Wirtgen-Gleitschalungsfertiger hydraulisch betrieben. Barimani: „Dank eines neuen Hydraulik-Konzeptes nutzen wir die Energie erheblich effizienter und es stehen neue, zusätzliche Ausstattungsoptionen zur Verfügung.“ Beispiele sind Trimmer und große Zuführschnecke bei Offsetanwendungen oder vier Schwenkarme, durch die der Wechsel vom Transport- in den Arbeitsmodus der Maschine schneller erfolgen könne.

Hydraulik und Elektrik können sich sogar gegenseitig optimieren. Hierfür liefert Wolffkran mit seinem Wolff 166 B ein Beispiel. Der Wipper kommt aufgrund seines hydraulisch verstellbaren Auslegers ohne Turmspitze und Seil-Einziehwerk aus, was die Montage deutlich vereinfacht. Außerdem verfügt er über die sogenannte Loadsensing-Steuerung. Je nach Lastmenge passt das intelligente System die Geschwindigkeit des Wippers an. Gerd Tiedtke: „Dadurch kommt der Kran mit einem vergleichsweise kleinen Motor von nur 22 kW aus, wobei er eine Wippzeit von 90 Sekunden erreicht.“ Einen weiterhin gesunden Wettbewerb sieht Professor Geimer vom KIT in der Zukunft: „Sicherlich werden sich die Grenzen für den wirtschaftlichen Einsatz elektrischer oder hydraulischer Antriebe verschieben.“ Aber gerade solche Verschiebungen seien es, die den Wettbewerb beförderten und so zu optimierten Lösungen führten. „Für den Entwicklungsingenieur ist wichtig, beide Systeme zu verstehen und für den jeweiligen Einsatzfall das geeignetste System auszuwählen.“

Der Truck wird elektrisch

Lkw mit Elektroantrieb von Mercedes Benz,
Der erste Lkw mit Elektroantrieb von Mercedes Benz: Der Urban eTruck ist ein dreiachsiger 26-Tonner für den Verteilerverkehr mit 2 x 125 kW und
2 x 500 Nm an der Hinterachse. Drei Module mit Lithium-Ionen-Batterien liefern 212 kWh, was für eine Reichweite bis zu 200 km reicht. (Bild: Daimler)

Mercedes hat erstmals einen Truck auf Basis eines vollelektrischen Antriebs entwickelt, den Urban eTruck für den schweren Verteilerverkehr. Der Dreiachser mit 26 t zulässigem Gesamtgewicht fährt lokal abgasfrei und flüsterleise. Nutzlast und Performance entsprechen einem Lkw mit Verbrennungsmotor, die Stromversorgung sorgt für Wirtschaftlichkeit. Er wiegt lediglich etwa 1700 kg mehr als das rein verbrennungsmotorische Pendant. Macht aber fast nichts, da die EU-Kommission als Ausgleich für das Batteriegewicht das zulässige Gesamtgewicht für Lkw mit Alternativantrieb um 1 t erhöht.

Als Antrieb dienen Elektromotoren unmittelbar neben den Radnaben der Hinterachse. Die Maximalleistung beläuft sich auf 2 x 125 kW, das Drehmoment beträgt 2 x 500 Nm. Die Achse hat ihre Bewährungsprobe bereits in Omnibussen bestanden. Die Batteriekapazität des Urban eTruck ist modular aufgebaut. Als Basisbestückung dient ein Batteriepaket aus Lithium-Ionen-Akkus und einer Gesamtkapazität von 212 kWh. Daraus resultiert eine Reichweite von bis zu 200 km, üblicherweise ausreichend für eine Tagestour im Verteilerverkehr.

Sie möchten gerne weiterlesen?