Beispiel für Mangelhafte Rohrleitungen,

Das hat nichts mit Biegen von Rohrleitungen zu tun! Durch mangelhafte Rohrbiegungen, unzulässige Schwingungsbeanspruchungen steigt die Beschädigungsgefahr für die Rohrleitungen. (Bild: IHA)

Rohrleitungen werden entweder aus dem Werkstoff Stahl oder aus Edelstahl hergestellt. Somit wird ein starres Bauteil gefertigt. Dennoch ändert eine Rohrleitung bei freier Beweglichkeit seine Länge unter dem Einfluss von Temperaturdifferenzen. Je nach Rohrleitungs­länge, Werkstoff des Rohrs und Temperaturunterschied zwischen Montage und Betrieb treten unterschiedliche Längenänderungen auf. Bei einer geraden, beidseitig fest eingespannten Rohrleitung kommt es häufig zu einer Behinderung der axialen Bewegung. So entsteht eine Reaktionskraft, die beide Anschlüsse, und damit die Festpunkte, belastet und so erhebliche Spannungen im Rohr erzeugt. Hinzu kommen Reaktionskräfte, die durch äußere, wechselnde Beanspruchungen hervorgerufen werden, was zu einer Überlagerung der Kräfte führt.

Rohrbiegungen verhindern Schäden

Hervorragend eignet sich hierfür die Nutzung der natürlichen Elastizität des Rohrs durch Rohrbiegungen mit berechneten Schenkellängen. Dafür stehen verschiedene Ausführungen zur Verfügung: Rohrschenkel, U-Bogen, Z-Bogen oder Etagen. Eine weitere Möglichkeit ist die zusätzliche Anordnung von Hydraulik-Schlauchleitungen als Kompensator.

Die Folgen daraus sind vielfältig: Ständige Undichtigkeiten können auftreten. Außerdem erhöht sich das Risiko für dauerhafte Schäden an den Rohrleitungsanschlüssen. Aber auch Rissbildungen und Dauerbrüche am Rohr sind Folge falscher Montage. Um diese Reaktionskräfte in Grenzen zu halten, muss eine Rohrleitung deshalb so verlegt werden, dass sie über ausreichende Möglichkeiten der Längenveränderung oder der Verformung durch Biegung verfügt.

Zudem sind Rohrleitungen grundsätzlich separat zu befestigen. Ein Halten, alleine über die Rohranschlüsse, ist verbunden mit hoher Krafteinwirkung. Folglich ist die Langzeitdichtheit nicht gewährleistet. Eine einfache Möglichkeit, diesen Fehler zu vermeiden, ist die Anbringung von Rohrleitungsschellen. Diese müssen so angebracht werden, dass sie Kräfte sicher aufnehmen und die Bewegungen des Rohrs bestimmungsgemäß entweder verhindern, dämpfen oder gezielt erlauben. Funktion und Anordnung der Schellen in der Rohrleitung bestimmen die Ausführung als Festpunkte oder Loslager. Ein sicheres Halten und Führen ist nur gestattet, wenn die Rohrleitungsschellen mit einer belast­baren Unterlage verbunden werden. Dies kann wahlweise über Anschweißplatten, anschweißbare oder anschraubbare Tragschienen oder Sonderkonstruktionen aufgrund besonderer Anschlussbedingungen realisiert werden. Ein besonderes Augenmerk gilt es auf die direkt im Rohrleitungssystem befindlichen Bauteile zu legen. So sind Kugelhähne oder Ventile gesondert an einem festen Punkt anzubringen.

Entlastung durch spannungsfreie Verlegung

Das Prinzip der spannungsfreien Verlegung ist von grundsätzlicher Bedeutung. Alle Rohrleitungsanschlüs­se verlangen einen spannungsfreien Einbau der Rohrleitung. Mit der Verlegung von gebogenen Rohrleitungen werden gegenüber gerade geführten Rohrleitungen die Festpunktkräfte minimiert. Sie erreichen beherrschbare Werte und entsprechen auch dem Stand der Technik. ssc

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