Unterstützung durch TÜV SÜD

Was bedeutet die Normumstellung für die Aufzugsbranche?

Die Aufzugsnormen EN 81 20/50 sind durch die globalen ISO 8100 1/2 ersetzt worden und stellen neue, präzisere Anforderungen an Sicherheit und Zertifizierung. TÜV SÜD hat mit ReCert Easy einen Service entwickelt, der den Übergang für Hersteller erleichtert.

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Neuen Normen für die Sicherheits- und Konstruktionsanforderungen für Personen- und Lastenaufzüge erhöhendie Anforderungen an OEM.
Neuen Normen für die Sicherheits- und Konstruktionsanforderungen für Personen- und Lastenaufzüge erhöhendie Anforderungen an OEM.

Die Aufzugsbranche steht vor einem Umbruch. Die EN 81-20 und EN 81-50 werden durch die ISO 8100-1 und ISO 8100-2 abgelöst, die umfangreicher sind und detailliertere Anforderungen enthalten. Auch gültige Zertifikate nach den alten Normen müssen angepasst und neu ausgestellt werden. TÜV SÜD unterstützt Hersteller mit TÜV SÜD ReCert Easy bei einem möglichst reibungslosen Übergang.

Mit den neuen Normen werden die Sicherheits- und Konstruktionsanforderungen für Personen- und Lastenaufzüge weltweit harmonisiert. Die ISO 8100-1 enthält Vorgaben für die Konstruktion und den Einbau von Aufzügen, während sich die ISO 8100-2 mit der Berechnung, Prüfung und Dokumentation von Aufzugskomponenten befasst. Beide Normen erscheinen auch in einer europäischen Fassung als EN ISO 8100-1 und EN ISO 8100-2, die inhaltlich identisch ist. Die Veröffentlichung ist für 1. März 2026 geplant, in der Europäischen Union werden die Normen erst nach der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU etwa sechs Monate später gültig und harmonisiert.

„Die neuen Normen sind nicht nur umfangreicher, sondern enthalten auch deutlich präzisere Anforderungen“, sagt Jonas Conrady, International Manager Certification in der Business Unit Lifts, Cranes and Conveyors von TÜV SÜD. „Hersteller müssen ihre Produkte, Prozesse und Dokumentationen analysieren und aktualisieren, was trotz der 3-jährigen Übergangsfrist eine Herausforderung ist.“ Auch gültige Zertifikate auf Basis der EN 81-20 und EN 81-50 müssen an die neuen Anforderungen angepasst und neu ausgestellt werden. Das kann auch zur Folge haben, dass Hersteller weitere Unterlagen einreichen oder zusätzliche Tests durchführen müssen.

Reibungsloser Übergang

Aus diesem Grund sollen sich Hersteller laut TÜV SÜD zeitnah mit den neuen Anforderungen auseinandersetzen und sich gezielt auf die Umstellung vorbereiten. „Als Notified Body kümmern wir uns nicht nur um die Ausstellung von neuen Zertifikaten, sondern auch um die Neuausstellung von bestehenden Zertifikaten“, erklärt der TÜV-SÜD-Experte. „Mit TÜV SÜD ReCert Easy haben wir einen Service entwickelt, der einen möglichst reibungslosen Übergang gewährleisten und die Ausstellung der Zertifikate so einfach wie möglich machen soll.“ Um den organisatorischen Aufwand der Hersteller für den gesamten Umstellungs- und Konformitätsprozess zu optimieren, beinhaltet der Service auch die Umschreibung von Zertifikaten anderer Notified Bodies auf TÜV SÜD. Dass Hersteller den Aufwand für die Umstellung auf die neuen Normen nicht unterschätzen sollten, zeigt ein Blick auf einige der wichtigsten inhaltlichen Änderungen:

  • Neue Vorgaben für vertikal und horizontal bewegliche Türen sowie für Maßnahmen zur Vermeidung von Finger- und Handverletzungen.
  • Zulassung neuer Tragmittel jenseits der klassischen Stahlseile.
  • Neue Anforderungen an die automatische Notbefreiung nach Stromausfall.
  • Ablösung des PESSRAL-Konzepts durch SIL-bewertete Sicherheitsschaltungen.
  • Erstmalige Berücksichtigung digitaler Sicherheitsrisiken – Stichwort Cyber Security.
  • Regelung der Gebäudevorgaben in einem eigenen Anhang.
  • Neustrukturierung der Dokumentation, unter anderem neue Anforderungen an Konformitätserklärungen, Risikoanalysen und Betriebsanleitungen.

„Hersteller sollten sich frühzeitig mit den neuen Anforderungen auseinandersetzen“, lautet der Rat von Jonas Conrady, und er ergänzt: „Die Umstellung bietet auch die Chance, den gesamten Konformitätsprozess zu überprüfen und zu optimieren und sich dadurch wichtige Wettbewerbsvorteile zu sichern.“

Quelle: TÜV SÜD

FAQ – ISO 8100 1/2 im Aufzugbau und TÜV SÜD ReCert Easy

Was ist ISO 8100‑1/2?

ISO 8100‑1 und ISO 8100‑2 sind internationale Normen für Personen- und Lastenaufzüge. Sie ersetzen die bisherigen EN 81‑20 und EN 81‑50 und definieren neue Anforderungen an Konstruktion, Sicherheit, Prüfung und Dokumentation.

Ab wann gelten die neuen Normen?

Die europäische Fassung EN ISO 8100‑1/2 wird am 1. März 2026 veröffentlicht. Die verbindliche Anwendung beginnt rund sechs Monate später, nach der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt.

Müssen bestehende Zertifikate erneuert werden?

Ja. Zertifikate auf Basis von EN 81‑20/50 müssen überprüft und an die neuen Anforderungen der ISO 8100 angepasst sowie neu ausgestellt werden.

Welche Herausforderungen bringt die Umstellung?

Hersteller müssen ihre Produkte, Prozesse und Dokumentationen neu bewerten. Es können zusätzliche Nachweise, Prüfungen oder Unterlagen erforderlich werden.

Wie unterstützt TÜV SÜD bei der Umstellung?

Mit dem Service ReCert Easy begleitet TÜV SÜD Hersteller beim Zertifikatswechsel. Der Service vereinfacht die Umstellung und ermöglicht auch die Umschreibung von Zertifikaten anderer Notified Bodies auf TÜV SÜD.

Welche Neuerungen bringt ISO 8100 gegenüber EN 81?

  • Präzisere Anforderungen an Türen und Schutzmaßnahmen
  • Zulassung neuer Tragmittel
  • Automatische Notbefreiung nach Stromausfall
  • Cybersecurity und digitale Sicherheitsrisiken
  • Neue Anforderungen an Konformitätserklärungen und Betriebsanleitungen

Welche Chancen ergeben sich aus der Umstellung?

Neben der rechtlichen Anpassung bietet der Wechsel auch die Gelegenheit, Prozesse zu modernisieren, Sicherheitsstandards zu verbessern und sich Wettbewerbsvorteile zu sichern.