Schlauchfertigung geht an US-Unternehmen
ContiTech verkauft OESL-Bereich an Regent
Continental verkauft sein OESL-Geschäft.
(Bild: Continental - Marcus Prell)
Contitech, die Kunststofftechniksparte von Contiental, verkauft den OESL-Bereich ("Original Equipment Solutions"), also das Geschäft mit Schlauchleitungen an die US-Holding Regent. Wie es mit den rund 16.000 Beschäftigten weitergeht, steht noch nicht final fest.
Continental hat den Verkauf seiner Sparte Original Equipment Solutions (OESL) bekannt gegeben. Die Entscheidung steht im Einklang mit der im Juni vorgestellten Strategie des Unternehmens, vier eigenständige Champions im Konzern zu etablieren. Ziel: Den Kurs radikal auf das industrielle Geschäft ausrichten. Käufrer ist die US-Holding Regent,
Die betroffene Sparte – OESL – ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Schlauchleitungen sowie Lagerkomponenten für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren und elektrischen Antrieben. Mit einem Jahresumsatz von rund 1,9 Milliarden Euro und mehr als 16.000 Mitarbeitenden zählt OESL zu den Schwergewichten innerhalb des Konzerns.
Doch genau dieser Bereich passt nicht mehr zum künftigen Kurs: „Die Entscheidung zu verkaufen ist Teil unserer übergeordneten Strategie, den Fokus auf das Industriegeschäft zu verstärken“, betont Philip Nelles, Vorstandsmitglied bei Continental und Leiter des Unternehmensbereichs ContiTech.
Wer ist Regent – und was steckt hinter der Übernahme?
Ein Name, der in Europa bislang kaum auf dem Radar war, aber international bereits große Fußabdrücke hinterlassen hat: Regent.
Die privat geführte Industrieholding mit Sitz in den USA ist in den Branchen Automotive, Medien, Konsumgüter und Technologie aktiv – und das weltweit.
Mit der Übernahme von OESL setzt Regent einen deutlichen strategischen Akzent: „Mit seinem attraktiven Produktportfolio und der umfassenden automobilen Expertise verfügt OESL über eine starke Basis und exzellente Wachstumsperspektiven“, erklärt Michael A. Reinstein, Gründer und Vorsitzender von Regent.
Ziel sei es, die Transformation hin zu nachhaltigen und zukunftsorientierten Mobilitätslösungen voranzutreiben. Dabei werde eng mit dem Management zusammengearbeitet – ganz im Sinne langfristiger Wertschöpfung.
Wie verändert sich ContiTech durch den Verkauf?
Mit dem Verkauf rückt ContiTech noch stärker in den industriellen Fokus. Das Unternehmen will sich künftig als Spezialist für Materiallösungen im industriellen Umfeld positionieren.
Philip Nelles beschreibt den Paradigmenwechsel deutlich: „Nach dem Verkauf von OESL wird ContiTech rund 80 Prozent seines Umsatzes mit industriellen Kunden generieren. Unser Kundenportfolio ist hoch diversifiziert – sowohl nach Branchen als auch nach Regionen.“
Dieser Schritt gilt als konsequente Umsetzung der auf dem Capital Market Day kommunizierten Strategie.
Welche Auswirkungen hat der Deal für Mitarbeitende und Märkte?
Mit über 16.000 Mitarbeitenden weltweit ist OESL nicht nur ein wirtschaftliches Schwergewicht, sondern auch ein zentraler Arbeitgeber. Regent betont ausdrücklich, dass neue Chancen für die Belegschaft entstehen sollen: „Dies wird bedeutende Möglichkeiten für unsere Mitarbeitenden weltweit schaffen“, so Reinstein.
Besonders im Fokus steht dabei der Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität – ein Bereich, in dem Regent gemeinsam mit dem OESL-Management künftig neue Impulse setzen will.
Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Prüfung. Über den Kaufpreis und weitere Vertragsdetails wurde Stillschweigen vereinbart.
Von der Automobil- zur Industrie-DNA
Die Veräußerung von OESL ist kein Einzelfall – sie reiht sich ein in eine Serie strategischer Neuausrichtungen bei Continental. Der Konzern verfolgt damit eine klar strukturierte Zukunftsstrategie, die den Fokus von automobilen zu industriellen Anwendungen verschiebt.
Besonders bemerkenswert: Der Verkauf betrifft nicht irgendeine Randaktivität, sondern einen Umsatzträger mit fast zwei Milliarden Euro Jahresumsatz. Der Mut zur Veränderung ist unübersehbar.
Mit Material von Continental
FAQ: Verkauf von Contitech-OESL an Regent – Alle Fakten auf einen Blick
Was ist OESL und wofür ist das Unternehmen bekannt?
Original Equipment Solutions (OESL) ist ein Geschäftsbereich von ContiTech, spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Schlauchleitungen und Lagerkomponenten für Fahrzeuge mit Verbrennungs- und Elektromotoren.
Warum wurde OESL verkauft?
Der Verkauf ist Teil der strategischen Neuausrichtung von ContiTech, mit dem Ziel, das industrielle Geschäft zu stärken und rund 80 % des Umsatzes künftig mit Industriekunden zu erzielen.
Wer ist der Käufer Regent?
Regent ist eine privat geführte US-amerikanische Industrieholding mit globalen Aktivitäten in den Bereichen Automotive, Medien, Konsumgüter und Technologie.
Welche Pläne verfolgt Regent mit OESL?
Regent sieht großes Potenzial in OESL und plant, gemeinsam mit dem Management den Wandel zu nachhaltigen Mobilitätslösungen zu beschleunigen. Der Fokus liegt auf langfristiger Wertschöpfung und globalem Wachstum.
Wie viele Mitarbeitende sind betroffen?
OESL beschäftigt weltweit über 16.000 Mitarbeitende, die nun unter dem neuen Eigentümer neue Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten erhalten sollen.
Bleiben Produktportfolio und Standorte erhalten?
Details dazu wurden nicht veröffentlicht. Allerdings betont Regent die Attraktivität des bestehenden Portfolios und signalisiert eine enge Zusammenarbeit mit dem bestehenden Management.
Wann wird der Deal abgeschlossen?
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung. Ein konkreter Zeitpunkt für den Abschluss wurde nicht genannt.
Wurde der Kaufpreis öffentlich gemacht?
Nein. Über den Kaufpreis und weitere vertragliche Details wurde Stillschweigen vereinbart.
Wie wirkt sich der Verkauf auf ContiTech aus?
ContiTech kann sich nun voll auf industrielle Kunden und Materiallösungen konzentrieren – ein strategischer Schritt hin zur Positionierung als eigenständiger Industrie-Champion.