Jetzt hat er die ersten fünf Hefte einer neuen Schulungsreihe „Ventile der Hydraulik“ geschrieben.
Was hat Sie bewogen, eine ganz neue Reihe an Hydraulik-Schulungsunterlagen herauszubringen?
Ich arbeite seit 2001 im Bereich der Aus- und Weiterbildung für Praktiker auf dem Gebiet der Hydraulik. Unser größtes Problem von Anfang an war die bildliche Darstellung der in der Hydraulik vorkommenden Komponenten. Außer dem „Hydraulik-Trainer“ von Rexroth gab es so gut wie keine Literatur mit ausführlichen und herstellerneutralen Darstellungen, zum Beispiel von Ventilen.
Wenn ich eine Anlage warte oder nach Fehlern suche, ist es wichtig zu verstehen, wie die Technik funktioniert. So sollte man wissen, dass alle vorgesteuerten Ventile mit Düsen in kleinen Durchmessern arbeiten und diese auch gelegentlich verstopfen. Oder dass in Regelventilen oft Druckwaagen eingebaut sind und dieses Prinzip vielfältig eingesetzt wird. Ich sage immer unseren Teilnehmern, wenn Sie einen Schaltplan betrachten oder verstehen möchten, muss im Kopf eine Art Video mit dem grundsätzlichen Aufbau des Ventils, der Pumpe oder des Bauteils erscheinen.
Jeder Arzt kennt den Aufbau der menschlichen Organe detailliert und kann dadurch das gesundheitliche Problem des Menschen diagnostizieren. Eine Hydraulikanlage sollte ähnlich betrachtet werden. Störungen in Hydraulikanlagen kosten die Betreiber immer viel Geld und werden leider oft nur durch pröbelndes Austauschprinzip beseitigt.
Aus diesem Grund habe ich damit begonnen, bildliche Funktionsprinzipien der Komponenten zu zeichnen und dies dann in die Schulung einzubauen. Das war zu Anfang eine sehr aufwendige Aufgabe. Mit der Zeit habe ich mich aber hier eingearbeitet und mit dem Programm PowerPoint (Microsoft) soweit eingefuchst, dass ich heute damit einerseits aussagefähige Bilder zeichnen kann, aber andererseits auch die wichtigsten Bauteile wie die Kolben der Ventile in Arbeitsweise bewegen kann, was zum Verstehen der Funktion sehr wichtige ist.
Das ist einfach umzusetzen und wäre mit einem CAD-Programm wesentlich aufwendiger. Ich habe für die bisherigen Themen rund 1000 Bilder mit diesem Programm gezeichnet. Um all diese Bilder auch den Teilnehmern zugänglich zu machen, haben wir uns entschieden, diese in einzelne Themenhefte aufzugliedern. Ursprünglich wollten wir das in einem Werk darstellen, wie es in unserem alten Buch momentan noch der Fall ist. Es hat sich aber gezeigt, dass der wesentlich erweiterte Umfang der Themen ein einzelnes Buch so dick machen würde, dass es für den Betrachter unhandlich würde. Es sind ja noch weitere Themen geplant.