Die fünf häufigsten Fehler in Hydrauliksystemen

Viele Industrienormen und Schlauchbauformen sind seit Jahrzehnten im Einsatz. Wenn sich Betreiber aber auf das verlassen, was sie schon immer verwendet haben, verzichten sie damit auf Innovation. Schlauchhersteller hören zum Beispiel oft: „Ich brauche einen Schlauch mit zweilagigem Stahldrahtgeflecht.“ Da sich bei der Schlauchtechnik viel getan hat, ist es riskant, einen Schlauch ausschließlich aufgrund seiner Bauweise zu verwenden. Stattdessen empfiehlt es sich, die Systemanforderungen (Betriebsdruck, Temperatur und Materialverträglichkeit) zu beachten.

Ungünstige Verlegung der Schlauchleitungen kann die Leistung verschlechtern und zu unerwartet geringem Systemdruck führen oder sogar Ausfallzeiten und unsichere Betriebszustände zur Folge haben. Spezialisierte Anwendungsingenieure können Empfehlungen zur Verlegung oder zu Systemänderungen geben, um die Systemleistung zu verbessern. Oft senkt eine solche Beratung auch die Kosten für das Hydrauliksystem.

Probleme treten beispielsweise oft auf, wenn Schläuche in der Nähe der Armatur gebogen werden. Eine gute Schlauchführung vermeidet dies über den Einsatz von Winkeladaptern oder ähnliches. Wichtig ist auch, den Mindestbiegeradius zu beachten. Vor allem bei Rücklaufleitungen kann es sinnvoll sein, eine flexible, gerippte Schlauchkonstruktion mit einem engeren Mindestbiegeradius in Betracht ziehen.

Die richtigen Anschlüsse reduzieren die Wahrscheinlichkeit von Leckagen. Zu vermeiden sind die Hintereinanderreihung von Adaptern. Diese steigern auch die Systemkosten. Gates wurde beispielsweise einmal von einem Anwender um Hilfe gebeten, der Schwierigkeiten hatte, die Schläuche durch einen Kanal im Heckantrieb zu verlegen. Er hatte dabei T-Stücke verwendet, die im Bündel zu Abriebproblemen führten. Mehr als vier Anschlüsse mussten an derselben Stelle installiert werden. Die Lösung war, die T-Stücke durch einen Verteiler zu ersetzen. Er bot feste Bezugspunkte für die Verlegung, was nicht nur das Abriebproblem beseitigte, sondern auch die Ästhetik der Maschine verbesserte. Auch die Leistung erhöhte sich und es gab weniger Leckagestellen.

Die folgenden Hinweise sollten bei Hydrauliksystemen immer beachtet werden:

• Berühren Sie niemals einen unter Druck stehenden Hydraulikschlauch, auch nicht bei der Leckagesuche.
  
  
• Ähnlich wie bei elektrischen Systemen können hydraulische Systeme auch dann mit Strom versorgt werden, wenn das System in der Einstellung „Aus“ zu stehen scheint. Vor der Handhabung oder dem Austausch von Systemkomponenten muss daher immer ein Hydrauliksystem drucklos gemacht werden.
  
  
• Stellen Sie beim Austausch sicher, dass die Austauschbaugruppe die Anforderungen an die Systemleistung erfüllt (Druck, Temperatur und Förderflüssigkeit).
  
  
• Bei hydraulischen Handwerkzeugen das Handwerkzeug niemals am Schlauch tragen.
  
  
• Bei Schutzschlauch-Hydraulikleitungen, bei denen Bediener in der Nähe der unter Druck stehenden Baugruppe arbeiten, braucht es eine Schutzmuffe.

Die Inspektion der Hydraulikbaugruppe auf Anzeichen von Verschleiß, beispielsweise Risse und Abrieb, sollte Teil des Wartungsplans sein. Risse in der Schlauchdecke können verschiedene Ursachen haben, beispielsweise extreme Hitze oder Ozon, das entweder von der Sonne oder von hohen elektrischen Ladungen, wie zum Beispiel in Schweißanlagen, gebildet wird. Diese Schäden können durch den Schutz der Schläuche vor hoher elektrischer Exposition und durch die Auswahl von Schläuchen mit ozonresistenten Materialien verringert werden.

Schlauchdecken mit spezieller Nitrilkautschuk-Mischungen bieten mittlere Abriebfestigkeit und bei einer Schlauchdecke aus ultrahochmolekularer Polyethylenfolie ist die Abriebfestigkeit höher. Der Schlauch kann auch in einer Manschette oder einem Schlauchschutz montiert werden, aber dies erhöht die Montagekosten erheblich und kann die Installation erschweren. Auch die Schlauchführung hat Einfluss auf den Abrieb: Schlauchschellen stützen lange Schlauchwege und halten die Leitung von beweglichen Teilen fern. Achten Sie darauf, dass eine Volumenausdehnung möglich ist. Schläuche, die um einen Teil des Maschinenrahmens gebogen werden, sollten mit ausreichender Länge montiert werden, damit sie nicht scheuern. Schläuche sollten nie mit Schlauchschellen am Maschinenrahmen befestigt werden; dies kann die Ausdehnung in den Bögen einschränken, wenn der Schlauch unter Druck steht.

Die ordnungsgemäße Montage umfasst einen qualifizierten Schlaucharmaturenanschluss, der von geschultem Personal montiert wird und über einen verifizierten Crimpdurchmesser verfügt.