Motion Control- und Motion-Logic-Systeme

In den aktuellen Motion Control- und Motion-Logic-Systemen für Hydraulik hat Rexroth zahlreiche früher rein hydromechanisch geregelte Funktionen bereits in die Software verlagert. (Bild: Bosch Rexroth)

Mit den richtigen Komponenten lassen sich die physikalischen Vorteile der Hydraulik wie hohe Kraftdichte oder eine aufgelöste Bauweise schon heute für typische Industrie-4.0-Aufgaben nutzen. Als entsprechende Voraussetzung hat Bosch Rexroth seine Hydraulik-lösungen mit dezentraler Intelligenz versehen, die über offene Schnittstellen mit übergeordneten Systemen kommuniziert. Mit Köpfchen kann sie sich automatisch an veränderte Parameter wie Geschwindigkeit oder Kraft anpassen, Bewegungen in Echtzeit autonom regeln und sich bei Bedarf sogar modular in Maschinenkonzepte einfügen.

Ein-Achsregler

Beim schaltschranklosen Ein-Achsregler IAC Multi-Ethernet ist die Motion Control bereits komplett im Ventil verbaut. Bild: Bosch Rexroth

Das in Funktion und Leistung fein skalierbare Angebot an Motion-Control- und Motion-Logic-Systemen von Rexroth ist speziell auf die Hydraulik abgestimmt: vom schaltschranklosen Ein-Achsregler IAC über die Schaltschranklösung HMC (Hydraulic Motion Control) mit einer Programmierung nach IEC 61131 bis zur Indra Motion MLC für bis zu 32 hydraulische Achsen. Als Gemeinsamkeit besitzen alle Lösungen eine Multi-Ethernet-Schnittstelle. Hydraulikregler sind exakt auf die Fluidtechnik abgestimmt und berücksichtigen automatisch deren spezifische Besonderheiten, zum Beispiel die Ventilcharakteristik.

Parametrieren statt Programmieren

Ein weiteres Merkmal liegt in der besonders einfachen Parametrierung, die – ebenfalls lösungsübergreifend – mithilfe der transparent strukturierten Engineering- und Bediensoftware Indra Works erfolgt. Bei Bedarf fragt ein Parametrierwizard vom Anwender alle erforderlichen Systemdaten ab und unterbreitet Parametervorschläge für die Regelung.

Ein weiterer Vorteil: die Entlastung der Steuerung. Da der hydraulische Regelkreis entweder zentral im IAC-Multi-Ethernet-Ventil oder dezentral in der HMC geschlossen wird, lassen sich selbst Mehrachssysteme in Echtzeit ohne Abhängigkeit der SPS-Zykluszeit verfahren. Für einen nahtlosen Engineeringprozess arbeitet die für alle Indra-Motion-Systeme einheitliche Engineering-Umgebung Indra Works auch mit IAC Multi-Ethernet-Ventilen, dem Pumpenregelsystem Sydfed und der Hydraulic Motion Control zusammen. Auf dieser gemeinsamen Grundlage lassen sich neben rein hydraulischen und elektrischen auch hybride Achsen schnell in Betrieb nehmen.

digitale Achssteuerung

Die digitale Achssteuerung HMC von Rexroth verschmilzt die Programmiersprache nach IEC 61131-3 mit einer leistungsfähigen Motion Control für hydraulische Antriebe. Bild: Bosch Rexroth

Das übergeordnete Ziel von Indra Works: den Umgang mit SPS und Motion in allen Antriebstechnologien vereinheitlichen und den Prozess von der Idee bis zur fertigen Lösung beschleunigen – inklusive Projektierung, Inbetriebnahme und Diagnose.

Eine besondere Qualität liegt in der Integrationstiefe. Beim schaltschranklosen Ein-Achsregler IAC Multi-Ethernet ist die Motion Control bereits komplett im Ventil verbaut. Da der Regelkreis dadurch vor Ort an der Achse geschlossen wird, und sich Sensorik wie Positionsgeber oder Drucksensoren direkt an das IAC anbinden lassen, wird die Automatisierung deutlich einfacher, insbesondere bei ausgedehnten Anlagen, zum Beispiel Papiermaschinen. Mit dem verminderten Verdrahtungsaufwand sinkt letzten Endes auch die Anzahl an Fehlerquellen.

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