Atlas Copco präsentierte erstmals auf der Anuga Foodtec die völlig neue Drucklufttrockner-Technologie des Drehtrommeltrockners MDG. Das Gerät wurde für einen stabilen Drucktaupunkt von –40 Grad Celsius entwickelt und arbeitet laut Unternehmenssprecher Michael Gaar deutlich energieeffizienter als andere Trockner: „Der MDG kommt bei der Trocknung nahezu ohne Energiekosten aus“, sagte er in Essen. Der Hersteller testete auf der Messe, wie diese neue Technologie bei den Besuchern ankommt. Die Anuga Foodtec fand vom 20. bis 23. März 2018 in Köln statt. Das Unternehmen zeigte verschiedene Lösungen rund um die ölfreie Drucklufterzeugung und Druckluftaufbereitung sowie Stickstoffgeneratoren und Vakuumpumpen.
„Die Ernährungsindustrie und Anwender vieler anderer Branchen benötigen Lufttrockner, die bei möglichst niedrigen Betriebskosten effizient einen Drucktaupunkt von minus 40 Grad Celsius bereitstellen“, sagt Gaar. Die Effizienz eines Trockners werde von drei Faktoren bestimmt: dem Volumen der getrockneten Druckluft, dem Taupunkt sowie dem Stromverbrauch. Die meisten der derzeit am Markt verfügbaren Lufttrockner können keinen so niedrigen Drucktaupunkt von –40 °C bei gleichzeitig geringer Stromaufnahme bieten, so der Hersteller.
Für diese niedrigen Taupunkte benötigt der neue Trockner weder zusätzliche Heizelemente noch ein Gebläse und auch keine Spülluft, was zu einer guten Energiebilanz führt: Der Adsorptionstrockner weist einer Gesamtleistungsaufnahme von unter 0,2 Kilowatt auf. Damit erzielt die Technologie hohe Druckluftqualität bei äußerst niedrigen Gesamtbetriebskosten. Der MDG kommt außerdem mit einer geringeren Anzahl an beweglichen Teilen aus, um die Wartungskosten niedrig zu halten. Ein weiterer Vorteil des einfachen Designs ist der geringere Platzbedarf.
Niederdruckkompressor mit vernetzter Steuerung
Auf der Anuga Foodtec zeigte der Hersteller außerdem einen ölfrei arbeitenden Niederdruck-Schraubenkompressor des Typs ZE 2 VSD. Das Kürzel VSD steht für „Variable Speed Drive“, die variable Drehzahl des Motors. Die Niederdruckmaschine erzeugt einen Betriebsüberdruck von 1 bis 3,5 bar, der Regelbereich liegt bei bis zu 80 Prozent. Damit eignet sich der Kompressor besonders für Fermentierungsprozesse, da dort der benötigte Sauerstoffbedarf und der Gegendruck, je nach Prozessphase, unterschiedlich sind. Die erzeugte Luftmenge muss also stetig angepasst werden, was die Elektronikon-Mk5-Kompressorensteuerung automatisch übernimmt.
Diese Steuerung bietet Schutz und Sicherheit in der Drucklufterzeugung: Das System verwendet eine Technologie, die nach dem Prinzip des „Internets der Dinge“ funktioniert und die Überwachung und Energieeinsparung aus der Ferne ermöglicht. Die Steuerung verbessert die Effizienz, indem sie Daten von Sensoren sammelt, die im Kompressor verbaut sind, diese verarbeitet und entsprechend reagiert. So messen integrierte Sensoren etwa die Temperatur und den Druck im Kompressor. Anwender können die Steuerung im Sinne von Industrie 4.0 mit mobilen Geräten wie Tablets und Smartphones überwachen, indem sie sie an das Smartlink-System von Atlas Copco anbinden. Ein automatisches Warnsystem informiert dann zum Beispiel per SMS über jede Unregelmäßigkeit.
Die Mk5-Steuerung überwacht die Einsparmöglichkeiten durch einen intelligenten DSS-Steueralgorithmus, der den Kompressor ausschaltet, sobald dies möglich ist. Durch die Programmierung zweier Druckbänder kann das System bei niedrigerem Druck oder an den Wochenenden und nachts sparsamer arbeiten. Je nach Druckluftbedarf passen sich die Drehzahl des Hauptmotors sowie die Geschwindigkeit des eingebauten oder angeschlossenen Trockners automatisch an. do
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