Anlauf grünes Display,

Ein grünes Display signalisiert bei der neuen Sensorlinie, dass keine Warnmeldungen vorliegen. - (Bild: Endress+Hauser)

Digitalisierung, mehr Prüffunktionen, Sensoren für Messungen stofflicher Eigenschaften und Einfachheit. Unter diesen Aspekten hat Endress+Hauser Produktneuheiten präsentiert. Neuigkeiten gab es unter anderem beim Fieldedge SGC500. Die Komponenten verbindet Feldgeräte mit dem Internet und damit mit dem firmeneigenen IIoT-Ökosystem Netilion. Das Gerät unterstützt WHART, Hart, Profibus, in Kombination mit Gateways jetzt auch den Feldbus Ethernet/IP. Updates lassen sich remote aufspielen. HTTPS-Datentransfer mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sowie eine Authentifizierung nach dem OAuth-2.0-Standard garantieren eine hochsichere Verbindung ins Internet. Darüber hinaus stellt das technische Konzept sicher, dass Daten nur in eine Richtung – nämlich vom Feldgerät ins Internet – fließen können und nicht umgekehrt. Neu ist auch, dass die Komponente den Dienst Netilion Value unterstützt. Damit sind jetzt alle Netilion-Dienste über dieses Edge Device verfügbar.

Fieldedge,
Das Fieldedge SGC500 verbindet Feldgeräte mit dem Internet. - (Bild: Endress+Hauser)

Der cloudbasierte Füllstandssensor Micropilot FWR30 ist für entlegene und mobile Anwendungen konzipiert. So kann er auf Transportbehältern weltweit „mitreisen“ und laufend den Füllstand von Flüssigkeiten und Feststoffen messen und übermitteln. Der Sensor funktioniert nach dem Prinzip des freistrahlenden Radars und ist ausschließlich für den Betrieb im IIoT ausgelegt. Dieses Messgerät kommuniziert direkt ohne Gateway mit dem Internet, wahlweise über die Standards NB-IoT, LTE-M oder 2G, und nutzt Netilion Value, Netilion Inventory oder Supply Care Hosting zur Darstellung der Messwerte auf unterschiedlichen Endgeräten. Das Powermanagement im Gerät ermöglicht eine Batterielebensdauer von etwa zehn Jahren. Mithilfe der integrierten Ortungsfunktion lässt sich das Messgerät jederzeit lokalisieren. Messwerte und Positionen können über die digitalen Services in einer Kartendarstellung angezeigt werden.

Die Installation und Inbetriebnahme, insbesondere auch die Einrichtung der Verbindung zum Internet, sind laut Hersteller in wenigen Minuten erledigt. Die Füllstandsmessung erfolgt mit 80-GHz-Radartechnik. Die maximale Messabweichung über den gesamten Messbereich beträgt weniger als 10 mm. Bei Kunststofftanks kann der Sensor durch die Wand hindurch messen und kommt damit nicht mit dem zu messenden Medium in Berührung.

Zum Autor

Ulrich Kaiser, freier Autor, war bis 2020 Direktor Technologie bei Endress+Hauser Group Services

Erweiterte Prüffunktion

Die von Grund auf neu entwickelte Sensorlinie für Druck und Differenzdruck, Cerabar/Deltabar, setzt einen Schwerpunkt auf erweiterte Prüffunktionen, die das Unternehmen unter dem Stichwort ‚Heartbeat Technology‘ zusammenfasst. Unter anderem hat der Anbieter für das Monitoring eine Überwachung des Druckverlaufs in Druckpulsleitungen geschaffen, die zur vorausschauenden Erkennung von Verstopfungen oder Detektion von Druckspitzen durch Wasser- und Dampfschläge dient. Das erlaubt es, unerwünschte mechanische Belastungen des Systems zu bewerten.

Micro­pilot,
Messwerte und Positionen des Micro­pilot FWR30 können auf der Karte angezeigt ­werden. - (Bild: Endress+Hauser)

Die neue Sensorlinie wurde gemäß IEC 61508 für SIL2- und SIL3-Anwendungen entwickelt. Darüber hinaus bietet sie für derartige Anwendungen neue Funktionen wie die Verwaltung einer Prüfsumme über alle sicherheitsrelevanten Parameter sowie einen Ereignisspeicher, der alle Einstellungsänderungen protokolliert. Bedient werden die neuen Druckmessgeräte über den Messumformer oder per Smartblue-App. Bei einer Alarmmeldung wechselt die Farbe der kompletten Geräteanzeige von Grün auf Rot.

Prinzip der Einfachheit

Die Produktfamilie Moduline TM1x1 ist das Ergebnis systematischer Restrukturierung und Modularisierung des Thermometer-Produktprogramms. Damit gelang es, ehemals 33 Produkttypen auf vier zu reduzieren.

Die Durchflussmessgeräte der neuen Messumformer-Linie Proline 10 sind ebenfalls auf einfache Bedienung hin konzipiert worden. Sie lassen sich über mobile Endgeräte via Bluetooth und Smartblue-App bedienen oder vor Ort auf einem Touchscreen mit sich automatisch drehender LCD-Anzeige (passend zur Einbaulage). Anwender können auswählen, ob und welches Display sie wünschen. Der Touchscreen reagiert auf gängige Bediengesten und lässt sich auch mit Handschuhen bedienen. Die Bedienerführung ist auf Einfachheit hin optimiert. Ein integrierter Assistent erleichtert zum Beispiel die Inbetriebnahme. Die Messumformer verfügen zudem über alle Funktionen der Heartbeat Technology (Diagnose, Verifikation und Monitoring). Die Anzeige von Diagnosemeldungen folgt den Vorgaben der Namur-Empfehlung NE107.

Der Anteil der Feldgeräte mit IO-Link im Produktportfolio des Unternehmens wächst. Aktuell sind es elf Produktlinien.

 

F&E-Strategie mit vier Säulen

Die Innovationsstrategie des Unternehmens lässt sich zu vier Zielen zusammenfassen: Prüffunktionen (Heartbeat Technology), Digitalisierung, das Messen stofflicher Eigenschaften, Einfachheit. Bei den Prüffunktionen geht es um Diagnose, Verifikation und Monitoring. Beim Begriff Digitalisierung sind Themen wie IIoT und entsprechende Ökosysteme gemeint. Mit der Erweiterung des Sensor-Portfolios zum Messen von Stoffen reagiert der Hersteller auf Anforderungen von Anwendern (Namur-Roadmaps). Beim Ziel der Einfachheit hingegen stehen vor allem die Bedienung der Produkte im Fokus, welche ohne große Expertise möglich sein soll.

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