Die Speicher erleben derzeit eine Renaissance in der Hydraulik“, betont Dr. Frank Bauer, Geschäftsbereichsleiter Speichertechnik bei Hydac. „Überall, wo es um Energiespeicherung, Komfort oder Energieeffizienz geht, um Sauberkeit und die Trennung von Medien, spielen sie eine entscheidende Rolle.“
Mit Speichern begann die Geschichte des saarländischen Hydraulikspezialisten im Jahre 1963. Heute deckt Hydac das gesamte Fluidtechnikportfolio ab, von Filtern über Ventile, Steuerblöcke, Pumpen, Kühlsysteme, Steuerungstechnik und allerhand Zubehör.
Bei den Speichern ist Hydac nach eigenen Angaben das einzige Unternehmen, das alle vier Speicherarten – Blasen-, Kolben-, Membran- und Metallbalgspeicher – selbst herstellt. „Ein großer Vorteil ist unter anderem, dass wir die Fertigung des Trennglieds, das die Gas- und Flüssigkeitsseite separiert, selbst in der Hand haben“, erklärt Dr. Bauer. „Auch wenn Speicher von außen gleich aussehen, das Innere, etwa die Blase, ist genau an die Anwendung angepasst. Wir können die Zusammensetzung des Trennglieds je nach Temperatur und Medium passend festlegen, weil wir unsere eigenen Werkstoffmischungen haben und zum Beispiel die Blase selber herstellen.“
Breites Standardportfolio
Hydac bietet heute Membranspeicher bis vier Liter Nennvolumen und 750 bar Betriebsüberdruck sowie Blasenspeicher bis 450 Liter Volumen und einem zulässigen Betriebsüberdruck von bis 1000 bar. Kolbenspeicher wiederum werden bis 1000 bar und sogar mit über 3500 Liter Volumen hergestellt. Metallbalgspeicher werden bei extremen Temperaturen oder der Forderung nach sehr hoher Medienverträglichkeit eingesetzt. Der metallische Balg, der als Trennglied zwischen Gas- und Fluidseite dient, ist gasdicht, was sich positiv auf die Wartungsfreundlichkeit auswirkt.
Neben dem Standardprogramm bietet Hydac auch kundenspezifische Sonderlösungen an. Diese unterscheiden sich von den Katalogmodellen zum Beispiel durch Werkstoffe wie Edelstähle, Kunststoffe oder Composite-Bauweise. Auch ein angepasstes Innenleben ist möglich, etwa durch entsprechende Dichtsysteme und Sondermaterialien, die hohe Temperaturen oder aggressive Betriebmedien zulassen.
Vielfältige Einsatzbereiche
Überhaupt erweisen sich Hydraulikspeicher als vielseitige Problemlöser. Sie können auf unterschiedliche Weise eingesetzt werden, wenn es gilt, eine Maschine zu optimieren: Zum einen können Leistungsspitzen unterstützt werden. Der Speicher stellt in diesem Fall die zusätzlich benötigte Energie zur Verfügung. Auf der anderen Seite lassen sich auch Belastungsspitzen vermeiden, der Speicher arbeitet in diesem Fall als Dämpfer.
„Energieeffizienz ist ein sehr wichtiges Thema“, weiß Dr. Bauer. Richtig ausgelegt kann mit Hydraulikspeichern die benötigte Gesamtleistung der Antriebe zur Druckerzeugung reduziert werden. Das ermöglicht Einsparungen bei den Investitionskosten und reduziert bei mobilen Maschinen die Aufwendungen zur Einhaltung der Abgasvorschriften. „Der Kunde will seine Systeme effizienter machen, er will aber auch Pulsationen in seinen Anlagen vermeiden. Das reduziert Gräusche und erhöht den Komfort. Gleichzeitig verbessert es die Lebensdauer“, ergänzt Dr. Bauer. Typische Anwendungen im Mobilbereich sind Vorsteuersysteme, aber auch Dämpfungslösungen bei Hebeeinrichtungen, Schwingungsdämpfung bei Auslegern, sowie Brems- und Lenkungssysteme.