Mobile Baukompressoren mit Elektroantrieb können auch innerhalb von Gebäuden aufgestellt werden.

Mobile Baukompressoren mit Elektroantrieb können auch innerhalb von Gebäuden aufgestellt werden, wie es bei Unimatic der Fall war. (Bild: Kaeser)

Ein Baukompressor mitten in der Produktion? Das mag zunächst irritierend klingen, ist aber in der Tat eine innovative Lösung, wenn unerwartet und schnell mehr Druckluft gebraucht wird, als im bisherigen Produktionsprozess. Baukompressoren mit Elektro-Antrieb sind nicht nur leise und brauchen in der Regel wenig Platz, sondern sie sind vor allem emissionsfrei, sodass sie bedenkenlos auch im Inneren von Gebäuden aufgestellt werden können.

Eine Lösung, für die sich zum Beispiel die Firma Unimatic Automationssysteme entschied, als das Unternehmen eine schnelle Lösung finden musste. Der Hersteller von kundenspezifischen Montage-, Produktions- und Prüfanlagen aus Oberfranken erhielt einen umfangreichen Auftrag für die Produktion von Anlagen zur Herstellung medizinischer Schutzausrüstung, die schnellstmöglich nicht nur gefertigt werden mussten, sondern vorübergehend auch am Standort von Unimatic betrieben werden sollten.

Der Druckluftbedarf dafür überschritt die aktuelle Kapazität des Unternehmens bei Weitem. Die bestehende Druckluftstation war für die normale Produktion bei Unimatic ausgelegt. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass die Liefermenge bei zusätzlichen Verbrauchern nicht mehr ausreicht. Doch die Erweiterung der Druckluftversorgung war gar nicht so einfach. Fehlender Platz und fehlende Verbindungsleitungen für die Druckluftschläuche bereiteten Probleme. So war es nicht möglich, einfach einen weiteren stationären Schraubenkompressor zu installieren. Doch zum Glück gibt es auch mobile Varianten.

Limitierungen bereiten Kopfzerbrechen

Neben dem Platzproblem bereitete die Limitierung der vorhandenen Stärke des Stromanschlusses Kopfzerbrechen. Es galt, eine Lösung zu finden, die mit einem Stromanschluss von maximal 32 Ampere auskommt. Unimatic konnte keinen größeren Anschluss zur Verfügung stellen, ohne wichtige Anlagen abzustellen.

Hinzu kam: Das Familienunternehmen befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Wohngebiet. Das lässt die Anforderungen noch einmal um die Punkte Abgas- und Geräuschemissionen wachsen. Somit schied ein mobiler Kompressor mit Dieselmotor aus. Die Lösung: Ein Baukompressor mit Elektroantrieb.

Kompressor M500.
Für größeren Bedarf und ölfreie Druckluft stehen Kompressoren wie die M500 zur Verfügung. (Bild: Kaeser)

Flüsterleise im Betrieb

Der eingesetzte Baukompressor hat einen flüsterleisen Elektroantrieb, der vollkommen ohne Abgase auskommt. Eine 32-A-Steckdose mit CEE-Stecker genügt, um das Kraftpaket an die notwendige Stromversorgung anzuschließen. Die kompakte Anlage leistet 2,6 m3/min bei 7 bar. Damit ist der mobile Elektrokompressor nicht nur baustellentauglich, sondern ist auch als schnelle und flexible Überbrückung bei einem Druckluftengpass in der Industrie einsetzbar.

Darüber hinaus ermöglicht die robuste Konstruktion den problemlosen Dauerbetrieb bei Umgebungstemperaturen zwischen – 10 und + 40 °C. Zudem ist der integrierte Schlauchaufroller mit Druckluftschlauch eine wertvolle Hilfe. Die fehlenden Druckluftleitungen stellen so keine Schwierigkeit mehr da. Stecker rein und die Produktion konnte laufen.

Wenn es schnell gehen muss

Mobile Kompressoren sind also eine sinnvolle Alternative, wenn zum Beispiel der Druckluftbedarf für einen bestimmten Zeitraum höher ist, wenn es zu unerwarteten Ausfällen kommt oder für geplante Überbrückungen. Bei temporären Erweiterungen wird der Bedarf gedeckt, ohne dass die Kompressoren-Station für den Normalbetrieb unnötig überdimensioniert wird. Bei unerwarteten Ausfällen ist vor allem Schnelligkeit gefragt.

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Zeitnah vor Ort

Mobile Kompressoren sind rasch vor Ort, sofort einsatzbereit und liefern dank unterschiedlicher Ausstattung Druckluft für zahlreiche Anwendungen unter Berücksichtigung der Anforderungen an Umwelt und Druckluftqualität. Auch im Fall einer geplanten Wartung der gesamten Station sind mobile Baukompressoren schnell an den Bestimmungsort gebracht und mit dem vorhandenen Druckluftnetz verbunden.

Der Betreiber spürt den Stillstand des eigenen Kompressors gar nicht. Besonders, da moderne Baukompressoren ohne weiteres an eine eventuell vorhandene übergeordnete Maschinensteuerung angeschlossen werden können und so ein manueller Betrieb überflüssig ist.

Mobile Kompressoren gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, unterschiedlichen Größenordnungen und mit differenzierten Zusatzausstattungen, sodass immer die für den Betreiber passende Version gewählt werden kann. Gängige Helfer fördern zwischen 2 und 25 m³ Druckluft pro Minute. Bei den Antriebsarten sind neben Elektroantrieb auch Dieselmotoren üblich. Für größere Bedarfe und längere Einsätze stehen auch wahre Druckluftgiganten mit einer Leistung von 45 m³/min zur Verfügung, die bei einem Einsatz auch im Verbund arbeiten können.

Komplette Druckluftstation einschließlich Aufbereitung im Container.
Wer eine komplette Druckluftstation einschließlich Aufbereitung benötigt, für den gibt es mobile Lösungen im Container. (Bild: Kaeser)

Komplette Station im mobilen Container

Darüber hinaus stehen neben den Einzelkompressoren auch komplette mobile Druckluftstationen für den mobilen Einsatz zur Verfügung wie zum Beispiel Contain-Air. Bei dieser Variante steht in einem Container eine vollständige Druckluftstation zur Verfügung, die mobil, platzsparend und leise überall effizient und zuverlässig ölfrei verdichtete Druckluft liefert.

Sinnvoll ist der Einsatz einer solchen Lösung, wenn besonders hohe Anforderungen an die Güte der Druckluft gestellt werden. Die kompakte Druckluftstation versorgt kurzfristig und temporär jede Produktion mit ölfrei verdichteter Druckluft. Der Container ist mit einem robusten, luftgekühlten, ölfrei verdichtenden Schraubenkompressor mit integriertem Rotationstrockner mit der Bezeichnung i.HOC (Adsorptionstrockner) ausgestattet. Standard-Container-Maße garantieren einen schnellen und unkomplizierten Transport.

Diese Ausstattung ist nicht nur platzsparend, sondern sie bietet auch wichtige technische Vorteile. So bildet sich durch die innovative Trocknung kein Kondensat und im Winter auch kein Eis in der Druckluftleitung. Ein zusätzliches mobiles Trocknermodul wird also nicht benötigt. Da ölfreie Verdichtung in Kombination mit der i.HOC–Trocknung Drucktaupunkte bis – 30 °C erzielt, kann die Druckluft auch für sensible Produktionsprozesse eingesetzt werden.

Rotationstrockner mit der Bezeichnung i.HOC

Der Begriff "Rotationstrockner mit der Bezeichnung i.HOC" bezieht sich auf eine spezielle Art von Trocknungstechnologie, die in industriellen Anwendungen verwendet wird. Der i.HOC steht für "integrated Heat of Compression", was auf Deutsch so viel bedeutet wie "integrierte Wärme der Kompression". Es handelt sich hierbei um eine Art von Adsorptionstrockner.

  • Adsorptionstrockner: Diese Art von Trocknern nutzt das Prinzip der Adsorption, um Feuchtigkeit aus der Luft zu entfernen. Dabei werden feuchte Luftströme durch ein Trockenmittel geleitet, das die Feuchtigkeit bindet.
  • Rotationstrockner: Bei einem Rotationstrockner bewegt sich das Trockenmittel, häufig in Form eines Rades oder einer Trommel, durch verschiedene Zonen. In einer Zone wird das Trockenmittel durch den feuchten Luftstrom beladen, während es in einer anderen Zone regeneriert wird, indem die aufgenommene Feuchtigkeit entfernt wird.
  • i.HOC (integrated Heat of Compression): Diese Technologie integriert die Wärme, die bei der Kompression von Luft entsteht, direkt in den Trocknungsprozess. Bei herkömmlichen Systemen geht diese Wärme oft ungenutzt verloren. Im i.HOC-System wird sie effizient genutzt, um das Trockenmittel zu regenerieren. Dies macht den Prozess energieeffizienter, da weniger externe Energie für die Regeneration des Trockenmittels benötigt wird.

Zusammengefasst ist ein Rotationstrockner mit der Bezeichnung i.HOC ein energieeffizientes System, das die bei der Luftkompression entstehende Wärme nutzt, um die Feuchtigkeit aus der Luft zu entfernen. Dieses System findet häufig Anwendung in industriellen Prozessen, wo eine zuverlässige und effiziente Lufttrocknung erforderlich ist.

Problem übers Wochenende gelöst

Für jeden individuellen Bedarf ist also eine passende mobile Lösung möglich, die bei allen Vermietern, die auf Druckluft spezialisiert sind, bezogen werden kann.

Diese sorgen für schnelle Hilfe inklusive der Installation vor Ort. Unimatic hat eine Lösung gewählt, die übers Wochenende geschaffen wurde und die die Anforderungen bestens erfüllt hat.

Quelle: Kaeser Kompressoren SE

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