Im Schweizer Konzern Bucher-Industries sind die Hydraulikspezialisten von Bucher Hydraulics und die Steuerungsexperten von Jetter unter einem Dach zusammengefasst.

Bei Systemlösungen für Antrieb, Steuerung und Bedienung kleinerer und mittlerer Salzstreuer arbeiten Bucher Hydraulics und Jetter zusammen.- Bild Bucher Hydraulics

Im Schweizer Konzern Bucher-Industries arbeiten die Hydraulikspezialisten von Bucher und die Steuerungsexperten von Jetter zusammen an Systemlösungen für mobilhydraulische Maschinen. Jüngstes Ergebnis dieser Arbeit ist ein Komplettsystem für Antrieb, Steuerung und Bedienung von kleinen und mittelgroßen Salzstreuwagen.

Streubildverstellung und Drehsteller

Viele Bediengeräte für einfachere kommunal eingesetzte Streufahrzeuge verfügen oft nur über einen Drehknopf. „Mit einem Drehknopf ist ein komfortables Bedienkonzept für einen Salzstreuer nicht zu realisieren, schließlich müssen zwei Förderschnecken und ein Drehteller, gegebenenfalls auch eine Streubildverstellung intuitiv bedient werden können. Man benötigt daher wenigstens drei Drehknöpfe. Ein neues Bediengerät komplett neu zu entwickeln, wäre für den stückzahlbegrenzten Markt zu teuer geworden. Daher sind wir den Weg gegangen, unser Bediengerät JVM-104 – das speziell für einfache Fahrzeuge der Landtechnik und Kommunaltechnik konzipiert wurde – um einen Dreifach-Drehsteller zu erweitern“, sagt Hartmut Rothweiler, Key Account Manager bei Jetter: Neben einem Display enthält das JVM-104 auch den Controller für das Anbaugerät.

Bedienkonzept für kleine Salzstreuer-Fahrerkabinen

Das Bediengerät mit dem darunter angeordneten Dreifach-Drehsteller ist 105 mm breit. Es kann dadurch auch in kleine Kabinen eingebaut werden. Aufgrund einer intuitiven Bedienung sind Streueinsätze daher auch für ungeschultes Personal, nach kurzer Einweisung, möglich.

Auf einer Balkenanzeige wird dem Winterdienst die eingestellte Streubreite und Position des Streubildes dargestellt. Die dynamische Skalierung bei Zwei-Kammer-Streuern ist ebenfalls im Paket enthalten: So passt sich die Skala der Balkenanzeige – abhängig vom ausgewählten Streugut und den erzielbaren Wurfweiten – automatisch an. JetSpread - so nennt Jetter seine Universal-Lösung für alle Ausstattungsvarianten. Dazu zählen zum Beispiel Ein- oder Zwei-Kammer-Streuer, mit oder ohne Sprühbalken oder klappbare Drehteller.

Parametrierung und Updates per USB-Stick

Alle Funktionen können passwortgeschützt in der Software zu- oder abgeschaltet werden. Neben der Aktivierung der Funktionen ist es ebenso möglich, alle veränderlichen Einstellwerte beispielsweise Ventilströme, spezifische Gewichte der Streumedien und andere zu parametrieren. Hersteller haben die Möglichkeit, voreingestellten Werte am PC oder auch im Feld direkt am Gerät zu verändern. Die Software von Jetspread verfügt über verschiedene passwortgeschützte Nutzer-Ebenen für Fahrer, Service, Fahrzeughersteller und Jetter selbst. Neben der Einstellung von Parametern kann der Winterdienst auch Updates der Applikationssoftware per USB-Stick in das System laden.

Streuaufbau mit IO-Knoten

Die Komplettlösung beinhaltet wenige Komponenten: in der Fahrerkabine die Bedieneinheit und am Streuaufbau ein IO-Knoten, der Ventilblock, ein Kabelbaum und gegebenenfalls Sensoren, beziehungsweise Endschalter. Das Bediengerät ist über CANopen mit dem IO-Knoten verbunden. Über die kurzschlussfesten Sensor-Versorgungen des Knotens wird das Bediengerät mit Spannung versorgt. Somit sind keine weiteren Sicherungen erforderlich. Das Bediengerät kann dahingehend über eine 4-adrige Leitung mit minimalem Installationsaufwand an den Salzstreuer angeschlossen werden. Es ist möglich, das System in einem weiten Versorgungsspannungsbereich von 9 bis 32 Volt in Betrieb zu nehmen. Eine Laststromkonstanthaltung ist ebenfalls mit an Bord.

Für die Stromregelventile von Bucher Hydraulics stehen generell eine stromgesteuerte oder drehzahlgeregelte Ansteuerungen zur Auswahl. Ein linearer Verlauf des Volumenstroms über den Steuerstrom wird durch die im Hydraulikblock eingesetzten Regelventile SRCA gewährleistet. 

Volumenstromsteuerung am Streuteller

Unabhängig vom Druck halten sie außerdem den Volumenstrom am Verbraucher (Streuteller / Schnecke) konstant. Diese hohe Regelgüte der Ventile macht es möglich, für einfache Streuer eine kostengünstige Stromsteuerung einzusetzen und auf eine Drehzahlregelung der Drehteller, beziehungsweise Förderschnecken mittels Drehzahlsensor zu verzichten.
Für Anwendungen mit noch höheren Anforderung an die Genauigkeit, können mit Hilfe von Drehzahlsensoren am Drehteller und den Förderschnecken systembedingte Einflüsse nahezu eliminiert und die Soll-Drehzahl noch exakter erreicht werden.
Vor allem Dienstleister im Kommunalbereich werden mit nachweisbaren Mindest- und Maximal-Streumengen konfrontiert. Für solche Fälle ist eine sehr genaue Drehzahlregelung zwingend notwendig und spart darüber hinaus auch noch Streugut.

 

Automatisierte Streumenge

Sämtliche Funktionsoptionen und Software-Updates sind mittels USB-Stick übertragbar. Die Anbindung eines Telemetrie-Gerätes ermöglicht die Positionserfassung des Streuers und Übertragung der Streudaten an den Betreiber. Dienstleister können so jederzeit nachweisen, wann, wo und wieviel gestreut wurde. Ein individuelles Layout der Bediengeräte-Front entsprechend dem CI (Corporate Identity) des Kunden Teil des Serviceangebotes, ebenso wie konfektionierte Kabelbäume. 

„Sollte der Markt es fordern, dass die Streubreite und die Streumenge in Abhängigkeit von GPS-Daten automatisch verändert werden soll, zum Beispiel an Bushaltestellen oder Gewässern, werden wir das auch realisieren. Noch ist es in dieser Fahrzeugklasse nicht so weit, aber der Trend geht klar in Richtung intelligente Automatisierungsfunktionen."

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