Bagger

(Bild: Helmut Winkler)

Viskosität
Viskositätsindex-Verbesserer können mit einem Wollknäuel verglichen werden. Bei Wärme nimmt das Volumen zu und erhöht den Fließwiederstand, bei Kälte wirkt es entgegengesetzt. (Bild: Evonik)

Wird die kritische Viskosität unterschritten, besteht akute Verschleißgefahr. Ist die Viskosität zu hoch, leidet die Maschineneffizienz darunter. Mit sogenannten energieeffizienten Hydraulikölen soll nun der Spagat zwischen den beiden Kontrahenten überbrückt werden.

Viele Ölhersteller haben heute sogenannte energieeffiziente Hydrauliköle im Programm. Da der Begriff nicht genormt ist, ist es schwer, dieses Attribut zu beurteilen. In den Datenblättern der Ölhersteller kann man Angaben über das Einsparungsverhalten finden. So gibt Mobil für sein Produkt Mobil DTE 10 Excel an, dass es bei Hydraulikpumpen bis zu sechs Prozent Effizienzsteigerung im Vergleich zum konventionellen Mobil DTE 20 bringen soll.

Auch Shell macht für sein Hydrauliköl Shell Tellus S4 ME 32 eine Effizienzangabe. In der Firmenunterlage heißt es: „Sorgfältig durchgeführte Feldversuche haben bei diesen Anwendungen eine durchschnittliche Einsparung von ein bis vier Prozent gezeigt“. Das in Ulm ansässige Schmierstoffunternehmen Bantleon hat ebenfalls ein energieeffizientes Hydrauliköl im Programm: Das Avilub Fluid DYNA ist ein HVLP-Typ und selbst bei sehr stark schwankenden Temperaturen als Ganzjahres-Hydrauliköl einsetzbar.

Bei Spritzgießmaschinen lässt sich das rheologische Verhalten eines Hydrauliköls, sprich die Energieeffizienz, zum Beispiel durch ganz unterschiedliche Maßnahmen optimieren. So kann etwa durch ein besseres Viskositäts/Temperatur-Verhalten eine niedrigere ISO-VG Klasse eingesetzt werden, ohne das Verschleißrisiko zu erhöhen.

Um bei der Betriebstemperatur die notwendige Viskosität zu erreichen, gehen manche Spritzgießer den Weg, das Hydrauliköl vor Fertigungsbeginn vorzuheizen. Sobald nun die Produktion läuft, muss bei einem Standard-Hydrauliköl häufig wieder energieintensiv gekühlt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass bei Betriebstemperatur keine ausreichende Viskosität vorhanden ist. Könnten also die Aufheiz- und Kühlprozessschritte mit einem energieeffizienten Hydrauliköl reduziert oder gar eliminiert werden, hätte das ebenfalls einen sehr positiven Einfluss auf die Energieeffizienz der Maschine.

Das denkt der Autor

Öl ist nur ein Faktor unter vielen

Energieeffiziente Hydrauliköle sind eine interessante und leicht in die Praxis umsetzbare Alternative zu den gängigen Hydraulikölen. Die Ölbasis kann ein Mineralöl, aber auch eine synthetische Schmierflüssigkeit sein. Der Einsatz eines energieeffizienten Hydrauliköls bringt den Maschinenbetreiber eine Kostenersparnis im unteren Zehnerbereich. Es wäre aber schade, wenn sich die energieeffizienten Hydrauliköle als Bremser für die konstruktiven Anstrengungen zu einer energiebedarfsarmen Hydraulikanlage entpuppen würden.

Rohrleitungen
Falsch verlegte Rohrleitungen sind Leistungskiller in Hydaulikanlagen. (Bild: Helmut Winkler)

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