Kettenbagger und Raddumper in Aktion,

Neben den Emissionsvorschriften spielen Digitalisierung und Industrie 4.0 in die Entwicklung von Baumaschinen hinein. (Bild: Wacker Neuson)

Frau Neuffer, wie sehen die technischen Entwicklungstrends bei Motoren für Baumaschinen aus?

Alle Hersteller verwenden derzeit viel Energie auf die Einhaltung der neuen Emissionsvorgaben für Dieselmotoren. Der höhere Raumbedarf und gestiegene Anforderungen erzwingen teilweise Neukonzeptionen unserer Maschinen. Wir sind schon einen Schritt weitergegangen, als der Gesetzgeber verlangt und haben unsere Zero-Emission-Lösungen, also den elektrischen und damit emissionsfreien Antrieb, vorangetrieben. Honoriert wurde das bereits beispielsweise mit dem letztjährigen Innovationspreis der Bauma für unseren Kramer Elektro-Radlader 5055e. Neben der Senkung des Kraftstoffverbrauchs wird künftig die Intelligenz der Maschine, Stichwort Digitalisierung, eine wichtige Rolle spielen.

Generell nehmen die Forderungen nach Verbrauchs-, aber auch wirtschaftlicher Effizienz zu. Wie reagieren Sie darauf?

Neben der Beteiligung des Konzerns an der VDMA-Initiative Blue Competence bieten wir besonders effiziente und ökologische Produkte mit einem eigenen ECO-Siegel an – ECO für ECOlogy (Umweltschutz) und ECOnomy (Wirtschaftlichkeit). Es gibt aber auch schon lange bewährte Lösungen, wie unser WM 80-Motor für Zweitaktstampfer und Benzinhämmer, der alle aktuellen und für die Zukunft bekannten Emissionsgrenzwerte deutlich unterschreitet.

Aber auch die Forderungen nach Reduzierung der Geräusch- und Feinstaubemissionen werden immer lauter.

Genau hierfür haben wir die emissionsfreie Zero-Emission-Reihe entwickelt. Sie umfasst zwei Akkustampfer, einen Dual-Power-Bagger, zwei Elektroradlader sowie einen elektrisch betriebenen Kettendumper. Bauunternehmen setzen den Dumper mit einer Nutzlast bis 1000 kg und knapp 80 cm Breite etwa für den Materialtransport beim Bauen im Innenraum ein. Er kann mit einer Batteriefüllung bis zu acht Stunden betrieben werden.

Welche Entwicklungen stehen für Industrie 4.0 bei Baumaschinen, beispielsweise Telematikanwendungen?

Telematik bieten wir als Option für alle unsere Kompaktmaschinen an. Über das Portal von Wacker Neuson lassen sich alle Maschinen zentral verwalten. Zusätzlich gibt es eine mobile App. Die Ortung der Geräte erfolgt satellitengestützt per GPS. Der Kunde sieht auf einen Blick, ob der Motor einer Maschine läuft, wo sich seine Maschinen befinden und ob sie sich schneller als 15 km/h bewegen. Ein Protokoll ist ebenfalls abrufbar und auf Wunsch wird über anstehende Wartungen per SMS oder E-Mail informiert.

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