Rohrschachtpumpe

Zum Einsatz kommt die Rohrschachtpumpe Amacan P von KSB. (Bild: KSB Aktiengesellschaft)

Wer den Nervenkitzel beim Surfen sucht, braucht jedoch nicht mehr unbedingt an einen Strand zu fahren.

Rund um die Welt haben Wasserparks und Ferienanlagen in den vergangenen Jahren damit begonnen, in eine neue, äußerst populäre Attraktion zu investieren: Das Surfen auf einer endlosen Welle. Vorkenntnisse spielen dabei keine Rolle. Surfanlagen sind mittlerweile so beliebt, dass sie zu einem Muss für Ferienanlagen, Hotels, Themenparks, Sportzentren und sogar auf Kreuzfahrtschiffen geworden sind. Doch wie kommt‘s, dass man dafür nicht mehr nach Hawaii, Kalifornien oder an die französische Atlantikküste reisen muss?

Indoor-Anlagen sind des Rätsels Lösung. Mit ihren FlowRider-Wellensimulatoren sind die Firmen WhiteWater West Industries und deren Lizenzinhaber in den USA, Aquatic Development Group (ADG), marktführend in der Entwicklung der Technologie für die Erzeugung von stationären Surfwellen. So bietet der FlowRider zu jeder Jahreszeit Menschen aller Altersgruppen die Möglichkeit, sich auf dem Surfbrett oder dem Bodyboard auszutoben.

Laut Marshall Myrman von WhiteWater West ist der Surfsimulator FlowRider eine der beliebtesten Attraktionen in Vergnügungsparks überall auf der Welt. „Wir verkaufen Spaß“, erklärt

Myrman. „Mit dem Simulator ist eine Kombination aus Skateboarden, Snowboarden, Wakeboarden, Skimboarden und Surfen möglich. Für Wasserparks ist das ein wichtiges Produkt und eine sehr beliebte Attraktion für Besucher. Die populärsten Flowboarder der Welt setzen die Moves und Tricks, die sie dort entwickelt haben, auf der Endloswelle um.“ „Unsere Anlagen kommen auf der ganzen Welt zum Einsatz. Uns war es daher wichtig, dass unsere Lieferanten über eine globale Präsenz verfügen, was Engineering und Unterstützung bei Technik sowie Ersatzteilen betrifft“, betont David Keim, Vice-President von ADG.

Vor einiger Zeit untersuchten WhiteWater und ADG die Produkte zahlreicher Pumpenhersteller, um zu prüfen, welche Technologien aktuell verfügbar waren. So kam die Zusammenarbeit mit der KSB-Gruppe zustande. Die ersten Pumpen wurden von KSB vor etwa drei Jahren geliefert. „Wir haben die Pumpen in zwölf Anlagen sehr erfolgreich im Einsatz und hatten bisher keinerlei Betriebsstörungen“, fährt David Keim fort. „Die Rohrschachtpumpe Amacan P ist eine ausgezeichnete Wahl sowohl für den FlowRider als auch für andere Anwendungen in Wasserparks, in denen es auf Effizienz, Zuverlässigkeit und Sicherheit ankommt.“

Pumpenleistung

Planet Hollywood in Las Vegas

Das Resort und Casino Planet Hollywood in Las Vegas. Foto: WhiteWater West

Der FlowRider ist eine Surfattraktion, bei der eine flache Welle dadurch erzeugt wird, dass sehr große Wassermassen bei niedrigem Druck aufwärts über eine wellenförmige Fläche gepumpt werden, die aus einer gespannten, flexiblen Membran besteht. Durch das Pumpen des Wassers aufwärts über diese Fläche wird ein kontinuierlicher Wasserfilm von knapp vier bis mehr als sieben Zentimeter erzeugt, auf dem mit einem Flowboard oder einem Bodyboard gesurft werden kann. Die Wellenform ist insgesamt rund 1,5 Meter hoch, bei einer Breite zwischen sechs und neun Metern.

Unter der Surffläche befindet sich ein Schacht aus Beton, in dem zwei horizontal aufgestellte Tauchpumpen installiert sind. Der Pumpenausgang ist an die Düseneinheit des FlowRider anschlossen. Hier wird das ausströmende Wasser nach oben abgelenkt und breit auf der Surffläche verteilt. Dies erfolgt etwa 1,5 Meter über dem Boden des Schachts, in dem die Pumpen eingebaut sind. Das Wasser verteilt sich in einem dünnen Film über die Oberfläche der Surfmembran und stürzt anschließend wieder in den Schacht zurück. So wird eine endlose Welle erzeugt.

Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit

Schema Rohrschachtpumpe

Schematische Darstellung einer eingebauten Rohrschachtpumpe des Typs Amacan P. Foto: KSB Aktiengesellschaft

Da der FlowRider für die Fun-Parks eine wichtige Einnahmequelle darstellt, ist die durchgehende Aufrechterhaltung des Betriebs ein zentrales Thema. Die Zuverlässigkeit der Pumpen steht deshalb ganz weit oben auf der Liste der Prioritäten von WhiteWater. „Der eigentliche Knüller ist der FlowRider Double. Er macht unser Hauptgeschäft aus und hat eine Fläche von knapp 186 m²“, erklärt Marshall Myrman. „Wir möchten, dass unsere Kunden im FlowRider Spaß haben können, und zwar ununterbrochen. Das wiederum stellt eine hohe Anforderung an die Pumpen dar, da sie sehr viel Wasser auf sicherste Art über eine mit Vinyl beschichte Oberfläche fördern müssen“.

Die Betriebsanforderungen des FlowRider Double sind außergewöhnlich hoch, da die Pumpen in der Lage sein müssen, 75.000 Liter pro Minute bei häufigen Starts und Stopps zu fördern. Daher spezifizierte ADG, der Lizenzinhaber von WhiteWater in Nordamerika, die Rohrschachtpumpen des Typs Amacan P von KSB für seine FlowRider-Attraktionen. Zuletzt wurden die mit diesen Pumpen ausgerüsteten FlowRider an Freizeitparks in Six Flags in Gurnee, Illinois, und in Camel Beach, Tannersville, Pennsylvania, geliefert. „Beide Anlagen sind mit dem FlowRider Double ausgestattet, wobei in jeder zwei unserer Pumpen installiert sind“, berichtet Azir Khan, Regional Manager bei KSB.

„Der Grund für die Entscheidung, zwei weitere Anlagen mit unseren Pumpen auszurüsten, sind die guten Standzeiten und Leistung der Amacan P.“ Diese hat sich in der Vergangenheit in der Regenwasserförderung, der kommunalen Wasserversorgung und ähnlichen Anwendungen weltweit bewährt. Entscheidend für den Einsatz im FlowRider, in dem gewaltige Wassermengen bewegt werden, war der maximale Förderstrom der Pumpe von mehr als 400.000 Litern pro Minute.

Schlanker Motor und hoher Wirkungsgrad

Im Gegensatz zu anderen Rohrschachtpumpen kann die Amacan P auch waagerecht in den Wassertank unter der Surffläche eingebaut werden. Darüber hinaus ist sie unempfindlich gegenüber hohen Chemikalienkonzentrationen, wie sie zum Beispiel in gechlorten Schwimmbecken vorkommen.

Bei Einbau und Betrieb bringt die Pumpe für ADG eine Reihe von Vorteilen mit: Da sich die Pumpe über ihr Eigengewicht kraftschlüssig in der Druckleitung selbst zentriert, ist der Einbau unproblematisch. Die Abdichtung erfolgt mittels O-Ring. Die Pumpe kommt ohne Verankerung und Verdrehsicherung aus und ist daher schnell ein- oder ausgebaut.

Darüber hinaus ist die Pumpe hydraulisch optimiert. Sie arbeitet mit einer vibrationsarmen Hydraulik mit Einlaufrippen und optimierter Einlaufdüse, die Verwirbelungen am Zulauf verhindert.

Azir-Khan erklärt: „Die Gleitringdichtung in Tandem-Anordnung dient dem Schutz vor Faserstoffen. Die Grundlage für den störungsfreien Betrieb bilden die Flüssigkeitsvorlage und die Dichtungsgleitflächen aus hochwertigen und verschleißfesten Werkstoffen. Die Zuverlässigkeit wird durch Lagertemperaturüberwachung, thermischen Motorschutz, Leckagesensoren im Motor- und Anschlussraum sowie Leckageüberwachung des Gleitringdichtungssystems gewährleistet. Der schlanke Motor hält die Strömungsverluste im Rohr sehr klein und sorgt so für einen hohen Wirkungsgrad.“ fa

Autor: Brian Orchard für KSB

 

 

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