Sektempfang

(Bild: fluid/do)

Für die Gäste der Festivitäten hatten beide Unternehmen Neuheiten aus ihrem Sortiment mitgebracht: Zu sehen gab es den Prototyp einer Flügelzellenpumpe und ein Proportionalwegeventil mit lastunabhängiger Durchflussverteilung.

Pumpe

Prototyp der selbstregelnden 250-bar-Flügelzellenpumpe mit einem Verdrängungsvolumen von 125 Kubikzentimeter pro Umdrehung. Bild: fluid/do

Bei den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Firmenjubiläum von Donné Hydraulik standen neben den typischen Festivitäten und einer Betriebsführung auch die Präsentation technischer Neuheiten auf dem Programm. Zu sehen waren Produkte von Berarma und Brevini Fluid Power. Geschäftsführerin Susanne Cardona stellte vor allem die neue, verstellbare Flügelzellenpumpe der PHV-Serie von Berarma heraus. „Das Besondere daran ist der große Druckbereich“, erklärt sie.

Als Geschäftsführerin des Hydraulik-Händlers kennt sie sich mit den Berarma-Produkten bestens aus: Seit nun schon 30 Jahren vertreibt das Unternehmen die Komponenten des italienischen Anbieters auf dem deutschen Markt. „Normalerweise gehen verstellbaren Flügelzellenpumpen nur bis 160 bar, diese können Sie aber bis 250 bar einsetzen“, erklärt Cardona.

Bislang sind die Komponenten mit 16 und mit 32 Kubikzentimeter pro Umdrehung Nenn-Fördervolumen erhältlich. Auf der Feier am 3. Juli zeigten die Partnerunternehmen nun den Prototypen mit 125 Kubikzentimeter. Das Modell wird voraussichtlich 2017 auf den Markt kommen. Eine kleinere Version mit 64 Kubikzentimeter befindet sich bereits in der Testphase; diese Pumpe soll 2016 serienreif sein.

CFS3-Ventilsystem

Das CFS3-Ventilsystem ist neu im Brevnini-Sortiment. Bild: fluid/do

Für den Anwender unterscheide sich die Flügelzellenpumpe in mehreren Punkten von der Kolbenpumpe, welche Ingenieure üblicherweise für den Bereich bis 250 bar einsetzen würden, erklärt Massimo Cavazza, Geschäftsführer bei Berarma.

„Im Vergleich dazu ist die Flügelzellenpumpe erstens pulsationsärmer und zweitens leiser“, fährt er fort. Außerdem regelt sich die Pumpe beim Erreichen des eingestellten Drucks selbst zurück und verbraucht daher weniger Leistung.

Firmenjubiläum

Die IHK Heilbronn-Franken verleiht Susanne Cardona, im Bild mit Geschäftspartnern, zum 30-jährigen Firmenjubiläum eine Ehrenurkunde. Bild: fluid/do

Neben dem Prototyp des 125er-Pumpenmodells zeigte Donné Hydraulik bei der Feier auch Produkte von Brevini Fluid Power. Das Unternehmen stellte neben dem Handhebelventil AD3L und dem Proportionalwegeventil XPD5 auch ein Neuzugang im Sortiment des Herstellers aus: das CFS3-Proportionalventil. Dieses modular aufgebaute Load-Sensing-Wegeventilsystem ist für einen Durchfluss bis 60 Liter pro Minute und einen Arbeitsanschlussdruck bis 310 bar ausgelegt.

Die Durchflussverteilung ist im Ventil lastunabhängig, das heißt bei einer Untersättigung der Pumpe werden alle aktiven Verbraucher unabhängig von ihrem Lastdruck weiterhin mit einem dann reduzierten Volumenstrom versorgt.

Die Ausführung verfügt pro Sektion über zwei separate nachgeschaltete Druckwaagen, was eine individuelle sekundäre Druckbegrenzung ermöglicht. Als typische Anwendungsbereiche kommen für dieses System kleine Krane und Baumaschinen, Kommunalfahrzeuge sowie landwirtschaftliche Geräte in Frage.

Autorin: Dagmar Oberndorfer, Redaktion

fluid hakt nach

Sechs Fragen an Vito Bonafede, Brevini Fluid Power

Was können Sie mir über die jüngste Erweiterung des Brevini-Portfolios erzählen?

Dabei handelt es sich um ein Flow-Sharing-Ventil, darin wird der Förderstrom also aufgeteilt. Die Anzahl der Verbraucher hängt von der Kundenanfrage ab. Das Prinzip ist ja nicht neu, aber wir hatten diese Systeme bisher nicht im Portfolio. Allerdings ist unsere Stärke nicht die Breite des Sortiments.

Vito Bonafede

Vito Bonafede ist Geschäftsführer bei Brevini Fluid Power, das zur gleichnamigen Firmengruppe gehört. Bild: Donné Hydraulik/Simone Wolfahrt

Sondern?

Die Stärke der italienischen Anbieter ist Flexibilität, die große Unternehmen nicht haben, wir aber bieten können. Deshalb sehen wir eine gute Zukunft mit Donné Hydraulik und wollen die Partnerschaft ausbauen.

Vielen Hydraulikern sind Ventile Ihres Unternehmens unter der Marke Aron bekannt. Auf diesem Produkt steht aber jetzt Brevini – wie kommt das?

Brevini Fluid Power hat im Laufe der Zeit verschiedene Firmen aufgekauft, deren Namen zunächst als Marken erhalten geblieben sind: Aron für Ventile, BPE für Elektronik und so weiter. Heute werden die Komponenten nur noch unter der Marke Brevini verkauft.

Ist Industrie 4.0 für Ihr Unternehmen aktuell schon ein Thema?

Ja, insofern, dass Sensoren in der Hydraulik immer wichtiger werden. Das ist auch der Grund, warum wir BPE gekauft haben. Zum Beispiel haben Arbeitsplattformen heute Höhensensoren. Diese überwachen die horizontale Lage der Plattform. Gleichzeitig sorgen Linearsensoren dafür, dass auf einer bestimmten Höhe gestoppt wird. BPE stellt beispielsweise auch hydraulische Systeme für Photovoltaikanlagen her. Sie richten die Anlagen nach dem Lauf der Sonne aus.

Wie setzen Sie sich als relativ kleines Unternehmen gegen große Hersteller durch?

Für uns zählt eine langfristige Partnerschaft. Außerdem sind wir bereit, auch für kleine Mengen Produkte zu adaptieren und zu entwickeln. Das machen die großen Konzerne nicht.

Massimo Cavazza

Massimo Cavazza ist Geschäftsführer bei dem italienischen Hydraulikhersteller Berarma. Bild: fluid/do

Vier Fragen an Massimo Cavazza, Berarma

Wie laut sind diese Flügelzellenpumpen nun konkret?

Die Pumpe selbst hören Sie nicht. Die komplette Einheit mit Motor und Ventilen liegt sowohl für 16-als auch für 32-Kubikzentimeter-Variante bei einem Druck von 250 bar unter 70 dB(A). Diese beiden Typen verkaufen wir seit zwei Jahren.

Spielt der 3D-Druck in Ihrem Unternehmen eine Rolle bei der Fertigung der Produkte?

Nein, das nicht. Aber wir verwenden 3D-Druckverfahren für Anschauungsmodelle. Auf diese Weise kann man dem Design dann den letzten Schliff verleihen.

Und welche Länder sind für Sie die wichtigsten Märkte?

Etwa 40 Prozent unserer Produkte verkaufen wir in Italien, die restlichen 60 werden exportiert, vor allem nach Europa, aber auch in die USA, China, Indien und Südamerika.

Welche Entwicklung erwarten Sie für das kommende Jahr?

2016 lässt sich kaum vorhersagen. Aber wir planen, den Kolbenpumpen in industriellen Anwendungen Konkurrenz zu machen.

 

 

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