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(Bild: Deutsche Messe)

Auf der Gegenseite stehen 1200 Aussteller mit Komponenten und Systemen aus der Antriebs- und Fluidtechnik. Zusammen mit Sensorik- und Steuerungslösungen kann es nur einen Fokus geben: Industrie 4.0.

Antriebs- und Fluidtechnik spielen eine zentrale Rolle im Kontext Industrie 4.0, denn sie sind mit ihren mechatronischen Bausteinen oder CPS-Modulen (Cyber-Physical Systems) wichtiger Enabler für effiziente und intelligente Produktionsprozesse. Zugleich sind beide Branchen Anwender von Industrie 4.0 und sitzen an der Quelle des Data Mining, das macht sie besonders relevant“, erklärt Hartmut Rauen, Mitglied der VDMA-Hauptgeschäftsführung und verantwortlich für Antriebs- und Fluidtechnik. Soll heißen: In der intelligenten Produktion von morgen werden Antriebs- und Fluidtechnik zu Schlüsselkomponenten für die durchgängige Vernetzung mit der Steuerungs- und Fertigungsebene.

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Gute Aussichten: Laut Deutsche Messe und VDMA bewegt sich das Umsatzvolumen der deutschen Antriebs- und Fluidtechnik mit insgesamt ungefähr 22 Milliarden Euro auf hohem Niveau. Bild: Deutsche Messe

Die MDA wird in diesem Jahr in den neuen Messehallen 19 und 20 sowie in den Hallen 21 bis 25 ausgerichtet. Zu den bisher angemeldeten Unternehmen zählen laut Deutsche Messe wichtige Branchenplayer wie Altra, Bosch Rexroth, Freudenberg, KTR, Norgren, SKF, Parker Hanifin, Schaeffler, Trelleborg oder ZF Friedrichshafen. In der Industrial Automation stellen ebenfalls Anbieter von Antriebs- und Fluidtechnik aus, dazu zählen Unternehmen wie Festo, Lenze, Siemens oder Wittenstein.

„Wir gehen davon aus, dass die MDA erneut ausgebucht sein wird. Das große Interesse an dieser Messe untermauert ihre Relevanz für die Antriebs- und Fluidtechnik. Wir bieten der Branche auf der Hannover Messe viele Synergien zu Anwenderthemen und damit eine Plattform, um Geschäfte zu generieren“, prognostiziert Marc Siemering, Geschäftsbereichsleiter bei der Deutschen Messe.

Für die MDA-Aussteller, die beispielsweise Getriebe für Windkraftanlagen herstellen, ergibt sich ein Mehrwert aus der Nähe zur internationalen Leitmesse Wind, wie die Deutsche Messe betont. Diese wird in der Halle 27 ausgerichtet. Dort präsentieren sich Unternehmen aus dem gesamten Windenergiebereich. Weitere Synergien bietet die Nähe zur MobiliTec, deren ideelle Träger der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und die Forschungsvereinigung Antriebstechnik (FVA) sind.

Sie wird ebenfalls in der Halle 27 ausgerichtet. Dort geht es um das Thema Elektromobilität und damit um hybride und elektrische Antriebstechnologien, mobile Energiespeicher und alternative Mobilitätstechnologien. Aber auch die Industrial Automation oder die ComVac, die Messe für Druckluft und Vakuumtechnik, schafften vielfältige Anknüpfungspunkte.

Deutsche Antriebs- und Fluidtechnik spitze

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Viel Platz für Großes: Die MDA wird in diesem Jahr in den neuen Messehallen 19 und 20 sowie in den Hallen 21 bis 25 ausgerichtet. Bild: Deutsche Messe

Besonders deutsche Anbieter von Antriebs- und Fluidtechnik können mit breiter Brust auf die MDA gehen. Laut Deutsche Messe und VDMA bewegt sich das Umsatzvolumen der deutschen Antriebs- und Fluidtechnik mit insgesamt ungefähr 22 Milliarden Euro auf hohem Niveau. Damit sind sie die größten Branchensegmente innerhalb des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.

Der Umsatz der Antriebstechnik belief sich in 2014 auf 15,4 Milliarden Euro, der Umsatz der Fluidtechnik auf 6,6 Milliarden Euro. Damit haben beide Branchen im Vergleich zum Vorjahr zugelegt (Antriebstechnik 2013: 15,1 Mrd. Euro; Fluidtechnik 2013: 6,3 Mrd. Euro) und untermauern die große Nachfrage nach Spitzentechnologie Made in Germany. Mit Blick auf 2015 sind beide Branchen positiv gestimmt. Laut Deutsche Messe und VDMA erwartet die deutsche Antriebstechnik ein Umsatzplus von zwei Prozent, die deutsche Fluidtechnik von fünf Prozent.

Insgesamt kommen 40 Länder zur MDA: „Alle MDA-Hallen sind faktisch ausgebucht, und die wichtigen Marktführer aus den jeweiligen Teilmärkten sind vertreten. Neben deutschen Ausstellern haben sich insbesondere Aussteller aus Italien, China, der Türkei oder auch Frankreich angemeldet.

Als diesjähriges Partnerland der Hannover Messe ist außerdem Indien ebenfalls sehr stark vertreten“, zählt Arno Reich, Abteilungsleiter der MDA, auf. Mit MDA-Events in den Wachstumsmärkten dieser Welt unterstreicht die Deutsche Messe den internationalen Anspruch der Leitmesse. Neben der MDA in Hannover zählen die PTC ASIA in Shanghai, die MDA South America in São Paulo, die MDA INDIA in Delhi, die MDA North America in Chicago und die WIN in Istanbul zu Veranstaltungsorten.

Condition Monitoring & Co. im MDA-Forum

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Think big! Laut Deutsche Messe und VDMA erwartet die deutsche Antriebstechnik 2014 ein Umsatzplus von zwei Prozent, die deutsche Fluidtechnik von fünf Prozent. Bild: Deutsche Messe

Die VDMA-Fachverbände Antriebs- und Fluidtechnik organisieren zur MDA wieder einen Firmengemeinschaftsstand in der Halle 24/B40 – gegenüber des MDA-Forums und gegenüber des Standes der Fachverbände Antriebstechnik und Fluidtechnik. Fachbesuchern bietet das Forum die Möglichkeit, sich die neuesten Entwicklungen aus direkter Nähe anzusehen sowie Dialog- und Networking-Möglichkeiten zu nutzen.

Die Schwerpunktthemen im MDA Forum 2015 sind Industrie 4.0, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, Condition-Monitoring-Systeme (CMS), Antriebssysteme für Windkraftanlagen sowie Dichtungstechnik. Mit Blick auf das Partnerland Indien soll laut der Deutschen Messe auch den indischen Ausstellern auf der MDA die Chance gegeben werden, sich in einem eigenen Themenblock innerhalb des MDA Forums zu präsentieren

Schlüsselkomponenten für die Smart Factory

Insbesondere das Schwerpunktthema Condition Monitoring wird in diesem Jahr heiß gehandelt. Temperatur der Wälzlager, Reinheit des Hydrauliköls und Stromaufnahme des Elektromotors: Das sind drei von vielen Parametern, die ein Condition-Monitoring-System (CMS) erfassen kann. Laut Deutscher Messe werden diese Systeme auf der MDA einen Schwerpunkt bilden. Sie schließen den Regelkreis, der für die dauerhafte Funktion der Antriebe und damit auch der Maschinen und Anlagen sorgt. Unregelmäßigkeiten werden früh erkannt, der Anwender kann präventiv eingreifen, bevor es zum Stillstand und zu Produktionsausfällen kommt.

„Dass viele Hersteller von Antriebssystemen in Hannover neue oder weiterentwickelte CMS zeigen werden, hat auch mit dem zentralen Zukunftsthema der industriellen Produktion zu tun: Kontinuierliche Zustandsüberwachung ist – ganz im Sinne des Messemottos „Integrated Industry“ – eine wichtige Komponente von Industrie-4.0-Konzepten“, erklärt Marc Siemering, Geschäftsbereichsleiter Hannover Messe bei der Deutschen Messe.

Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer und verantwortlich für die Antriebs- und Fluidtechnik, spricht von Schlüsselkomponenten: „Antriebs- und Fluidtechnik werden zur entscheidenden Schlüsselkomponente der Industrie 4.0.“

Hauptsache integriert

Als intelligente Aktoreinheit oder auch CPS-Modul würden die Bewegungs- und Funktionsdaten, aber auch Verschleißparameter der Antriebseinheit erfasst, verstanden und interpretiert. Im Condition Monitoring ließen sich somit bereits heute funktionierende Geschäftsmodelle aufbauen.

Robert Schullan, Mitglied im Vorstand von Schaeffler und Vorsitzender der Geschäftsleitung von Schaeffler Industrie: „Antriebskomponenten mit integrierter Sensorik und smarte Aktoren sind Voraussetzung für die Vernetzung von Maschinen und Anlagen und die Steuerung autonomer Prozesse in der Wertschöpfungskette unserer Kunden.“ Condition Monitoring wird so zu einem wichtigen Bestandteil von Integrated Industry.

Wie die Einbindung von CMS in die Steuerungs- und Prozessumgebung am besten gestaltet wird, dürfte Gegenstand vieler Diskussionen zwischen Ausstellern und Besuchern sein und wird auch auf dem MDA-Forum diskutiert.

Autor: Florian Blum, Redaktion

 

„Die enge Zusammenarbeit mit der Industrie ist uns wichtig“

Herr Reich

„Die MDA ist eine echte Leitveranstaltung der Branche…“ Arno Reich, Abteilungsleiter MDA. Bild: Deutsche Messe

KURZINTERVIEW: Arno Reich, Abteilungsleiter der MDA

fluid: Was sind Ihrer Meinung in diesem Jahr die herausragenden Themen auf der MDA und wie würdigen Sie diese Relevanz in besonderer Weise mit Ihrem Programm?

Zum einen ist das natürlich das Thema Industrie 4.0. Unternehmen wie beispielsweise Parker Hannifin, Bosch Rexroth, Schaeffler oder SKF werden dazu aktuelle Entwicklungen und Produktneuheiten präsentieren. Darüber hinaus werden wir dieses Thema in der Halle 24 in unmittelbarer Nähe des MDA-Forums mit einem Industrie-4.0-Demonstrator anschaulich präsentieren. Im Forum selber wird unser Leitthema ebenfalls aufgegriffen. Weitere wichtige Themen sind Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Condition-Monitoring-Systeme, Lösungen für die Windenergie sowie Dichtungstechnik. Wir organisieren dieses Forum erneut in enger Zusammenarbeit mit dem VDMA.

fluid: Inwieweit ist das Programm der MDA Ausdruck von Feedback und Wünschen der Teilnehmer und Kooperationspartner während der Vorbereitung?

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Nah an der Technik, nah am Markt: Eine erfolgreiche MDA hängt entscheidend vom stetigen Miteinbezug aller Beteiligten in die Konzeption ab. Bild: Deutsche Messe

Das Messekonzept an sich erarbeiten wir immer eng mit unseren Ausstellergremien, mit dem VDMA als ideellem Träger sowie mit Besuchern. So stellen wir sicher, dass Nomenklatur, Rahmenprogramm und Kommunikationsstrategie sowie die Einbindung in die Hannover Messe auch den Bedürfnissen des Marktes entspricht.

Diese enge partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Industrie ist ganz wichtig für uns, denn am Ende müssen auf der Messe die richtigen Personen zusammenkommen, um Geschäfte anzubahnen.

fluid: Welche persönlichen Erwartungen haben Sie an die Leitmesse, die im Voraus noch nicht kalkulierbar sind?

Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich natürlich die Besucherzahlen nicht seriös vorhersagen. Aber da die MDA eine echte Leitveranstaltung der Branche ist mit allen wichtigen Marktteilnehmern, zahlreichen Produkt-Roll-outs und einem attraktiven und informativen Rahmenprogramm, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir eine für alle Beteiligten erfolgreiche und überzeugende MDA 2015 erleben werden.

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