Probenentnahme Werkzeug, Bild IHA

Durch korrekt ausgeführte und wiederholte Probenahmen wird ein Trendverlauf des Mediums und der Anlage sichtbar. (Bild: IHA)

Zur Pflege gehört nicht nur die Beachtung der technischen Anforderungen an das Fluid, auch regelmäßige Überprüfungen des Hydrauliköls, mittels Laboranalysen, gehören dazu. Hier spricht man von sogenannten Trendanalysen. Wie der Begriff schon aussagt, soll hier der Trendverlauf des Hydrauliköles und der Anlage dargestellt werden. Mittels Laboranalyse lässt sich ein Hydrauliköl in die kleinsten Bestandteile zerlegen, ähnlich wie bei der Analyse des menschlichen Blutes. Das hat Folgen: Um eine präzise Analyse zu garantieren ist schon bei der Ölprobenentnahme Sorgfalt geboten.

Bei einer repräsentativen Ölprobe, sollte der Anwender einige wesentliche Dinge beachten. Für die Praxis gilt: Wann, Wo, Was, Womit und Wie.

Sollte der Anwender diese W-Fragen beherzigen, ist er in der Lage, eine repräsentative Ölprobe zu erhalten. Aber welche Anforderungen verbergen sich konkret hinter den W-Fragen?

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Nach Erreichen der Betriebstemperatur, während des Betriebes oder kurz nach dem Stillstand der Maschine. Nicht unmittelbar nach größeren Nachfüllmengen und nicht kurz nach einem Ölwechsel.

Wo ist die richtige Entnahmestelle?

Bei der Entnahmestelle gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und Methoden. So ist die Entnahme statisch aus dem Tank ebenso denkbar wie dynamisch hinter der Pumpe, vor oder hinter der Verntilen, Zylindern oder anderen Komponente und auch aus dem Rücklauf zum Tank. Die Stelle an der die Ölprobe entnommen werden soll, hängt mit dem „Was“ zusammen. Hierbei sei noch erwähnt: Um Trendanalysen zu nutzen, muss immer an derselben Stelle und unter den gleichen Bedingungen die Ölprobenentnahme stattfinden.

Was möchte der Anwender erfahren?

Ist der Wassergehalt von Bedeutung, so reicht eine Entnahme aus dem Tank. Ist die Reinheitsklasse endscheidend, bietet sich eine Entnahme aus dem Rücklauf an. Möchte der Anwender wissen ob Hydraulikpumpen oder andere Komponenten Verschleiß aufweisen, sollte hinter der Komponente das Öl entnommen werden. Ist der Komponentenschutz relevant, so ist eine Ölprobenentnahme vor dem Bauteil sinnvoll.

Womit sollte eine Ölprobe entnommen werden?

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So kann die Analyse nicht gelingen, da der Behälter nicht den Reinheitsanforderungen entspricht. (Bild: IHA)

Bei der Frage „Womit“, gibt es unterschiedliche Varianten. Für die statische Entnahme aus dem Tank, eignet sich eine Probenpumpe, die nach dem Vakuumprinzip funktioniert. Bei der Dynamischen Entnahme ist es ratsam, an einem Messanschluss die Probe zu entnehmen. Dabei ist äußerste Vorsicht geboten, denn es besteht die Gefahr einer Hydraulikölinjektion. Um dieser Gefahr vorzubeugen, empfiehlt sich die Entnahme mittels einer Mess-Schlauchleitung, eines Drosselventils und eines Manometers. Nicht nur die Entnahme ist entscheidend, auch das Probengefäß ist von enormer Relevanz. Es sollte stets das Gefäß vom jeweiligen Labor genutzt werden, da diese Gefäße die entsprechenden Reinheitsanforderungen erfüllen und in der Regel auch für das zu beprobende Medium geeignet sind.

Wie sollte die Probe entnommen werden?

Richtige Probeentnahme,
Richtige Probeentnahme, (Bild: IHA)

Bei der Probennahme ist zu beachten, ob statisch oder dynamisch entnommen wird. Für die statische Entnahme, beispielsweise aus dem Tank, sollte die Ölprobe aus der Ölsäulenmitte entnommen werden. Tankbodenentnahmen sind nicht unbedingt ratsam, da sich dort viele Verschmutzungen ansammeln können. Wird eine dynamische Probe bevorzugt, ist es wichtig die verwendete Mess-Schlauchleitung zu spülen, was an der Probenentnahmestelle stattfinden sollte. Erst jetzt, sollte die Probe mit der geforderten Analysemenge für das Labor entnommen werden.

Wenn der Anwender diese Fragen für sich richtig beantwortet, steht einer aufschlussreichen, repräsentativen Ölprobe nichts mehr im Weg. Desweiteren wird über die richtige Entnahme, ein Trendverlauf des Mediums und der Anlage sichtbar.

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