Uwe Möbius schult an der internationalen Hydraulikakademie regelmäßig Fachkräfte für den richtigen Umgang mit Load-Sensing-Systemen in mobilen Anwendungen,

Uwe Möbius schult an der internationalen Hydraulikakademie regelmäßig Fachkräfte für den richtigen Umgang mit Load-Sensing-Systemen in mobilen Anwendungen. (Bild: IHA)

Load Sensing (LS) erzeugt hydraulische Leistung mit geringeren Verlusten. Ihre Energieeffizienz macht diese Systeme gerade für mobile Maschinen attraktiv. Maschinen, wie beispielsweise Land- oder Baumaschinen, haben höchst unterschiedliche Anforderungen an das Hydrauliksystem – insbesondere durch hydraulisch betriebene Anbaugeräte. Während im einfachen Betrieb oft nur kleine Lasten wirken, können bei einzelnen Anwendungen große Volumenströme und hohe Drücke erforderlich werden.

Die Dimensionierung des Hydrauliksystems und der Pumpe muss sich aber immer an der maximalen Last ausrichten. Bei einem klassischen Hydrauliksystem mit konstantem Volumenstrom gibt es jedoch einzig die Funktion an oder aus. Das bedeutet, dass die meiste Zeit deutlich mehr Öl durch den Kreislauf gepumpt wird, als die Verbraucher benötigen. Dies erfordert einen enormen Energieaufwand für wenig Ertrag. Für mobile Maschinen heißt das: Wertvolle Motorleistung wird für etwas aufgewendet, was gar nicht benötigt wird und der Verbrauch ist somit höher als nötig.

Geregelter Volumenstrom

Abhilfe schaffen LS-Systeme. Sie ermöglichen eine bedarfsgerechte Regelung des Volumenstroms und des Drucks in der Anlage. Das System „fühlt“, welche Last anliegt und steuert die Leistung der Pumpe entsprechend durch spezielle Steuerblöcke. Sie legen den aktuellen Lastdruck auf eine Meldeleitung, die wie eine hydraulische Waage funktioniert. Über Ventile wird dann die Pumpleistung exakt auf den erforderlichen Volumenstrom und Druck angepasst. Dieser rein hydraulische Regelkreis ist äußerst robust und kaum anfällig für Störungen.

In der Praxis bringen Load-Sensing-Systeme klare Vorteile: Die Hydraulik arbeitet effizienter und spart dadurch Energie und letztlich Kosten ein. Aber auch für den Anwender wird die Bedienung einfacher. Er gibt durch Hebelbewegung eine Arbeitsgeschwindigkeit vor. Steigt die Last in einem klassischen System an, würde die Arbeitsgeschwindigkeit mit konstantem Volumenstrom sinken. Der Anwender müsste manuell nachregeln. Das LS-System hingegen passt sich automatisch an den Lastwechsel an und gewährleistet eine gleichbleibende Arbeitsgeschwindigkeit.

Entlastung der Meldeleitung

Regler an Pumpe, rot,
Bei einigen Systemen erfolgt die Entlastung im Regler der Pumpe, bei anderen im Ventilblock. Wird an beiden Stellen entlastet oder an keiner, wird der Pumpe ein falscher Druck gemeldet. (Bild: IHA)

Mobile Maschinen werden in der Regel vom Hersteller mit Load-Sending-Systemen ausgestattet und justiert. Kompliziert wird es immer dann, wenn die Maschine um hydraulische Anbaugeräte oder Ventile erweitert wird. Denn dann müssen beide Systeme aufeinander abgestimmt werden. Eine potenzielle Fehlerquelle ist da die Entlastung der Meldeleitung. Bei steigender Last steigt der Druck in der Leitung; wenn die Last geringer wird, muss der Druck abgebaut werden. Bei einigen Systemen erfolgt die Entlastung im Regler der Pumpe, bei anderen im Ventilblock. Wird an beiden Stellen entlastet oder an keiner, wird der Pumpe ein falscher Druck gemeldet. Das hat Auswirkungen auf die Effizienz: Entweder stellt die Pumpe nicht genug Leistung zur Verfügung, oder sie läuft auf maximaler Leistung.

Sie möchten gerne weiterlesen?