Raupenbagger,

Da geht noch was: Der VDMA ist positiv gestimmt, was die Baumaschinenbranche angeht. (Bild: Fotolia/Superingo)

2016 erzielten die deutschen Baumaschinenhersteller einen Umsatz von 9,3 Milliarden Euro, meldet der Verband deutscher Maschinenbauer (VDMA). Das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Der Weltabsatz von Baumaschinen ging im gleichen Zeitraum um ein Prozent zurück. Damit schließen die deutschen Hersteller das Jahr etwas besser als der Weltmarkt ab. Der Verband erwartet, dass ihr Umsatz 2017 erneut um drei Prozent steigen wird.

Die Unternehmen profitierten auch im vergangenen Jahr von ihrer guten Position auf dem europäischen und vor allem auf dem deutschen Markt. Der ist nach einem starken Vorjahr nochmals um 20 Prozent auf ein Niveau nahe dem Rekordjahr von 2007 gewachsen.

Die deutschen Hersteller erzielten im Inland somit einen Branchenumsatz von drei Milliarden Euro. „Angesichts dieser hohen Basis, scheint ein weiteres Wachstum kaum möglich, auch wenn unsere Kunden hierzulande gut ausgelastet bleiben“, meint Johann Sailer, Vorsitzender des VDMA-Branchenverbandes Bau- und Baustoffmaschinen.

Gutes Absatzplus in Europa

Umsatzentwicklung bei Baumaschinen von 2007 bis 2016,
Der Umsatz mit Baumaschinen ist 2016 gegenüber 2015 um drei Prozent gewachsen, (Bild: VDMA)

Der europäische Markt wuchs 2016 um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neben Deutschland war vor allem Frankreich ein Wachstumstreiber. Rückgänge gab es lediglich in Großbritannien und Mittelosteuropa.

2017 erwarten die Unternehmen stabile Märkte in Nord- und Westeuropa und dass sich die moderate Erholung in Südeuropa fortsetzt. Es ist davon auszugehen, dass der Baumaschinenabsatz in Europa in diesem Jahr mehr oder weniger unverändert bleiben wird, so der Verband.

In Nordamerika verzeichnete die Branche 2016 erwartungsgemäß ein knapp zweistelliges Minus gegenüber dem Vorjahr. Die Unternehmen gehen aber 2017 von einer Stabilisierung aus, da die angekündigten Infrastrukturprogramme der neuen US-Regierung die Baubranche wohl stimulieren werde.

Keine Entwarnung gibt es dagegen für Lateinamerika. Die Schwäche der brasilianischen Bauindustrie zieht den Durchschnitt insgesamt nach unten.

Starkes Plus in Indien

Baumaschinenabsatz in Deutschland von 1996 bis 2016,
Der Absatz von Baumaschinen in Deutschland lag 2016 auf einem hohen Niveau. (Bild: VDMA)

Gute Impulse kommen aus Asien. China hat erstmals nach vier Jahren wieder ein Marktwachstum gesehen und der indische Baumaschinenmarkt konnte 2016 um über 30 Prozent zulegen, getragen von starken Investitionen in den Straßenbau.

2017 sollte sich das Wachstum fortsetzen. Die Branche gehe davon aus, dass sich auch einige südostasiatische Märkte, wie Indonesien und Myanmar positiv entwickeln werden, so der VDMA. Im Mittleren Osten sei dagegen noch kein Stimmungsumschwung zu sehen.

Der Verband betont angesichts der bevorstehenden Wahlen in Niederlanden, Frankreich und Deutschland, wie wichtig Freihandel und ein integriertes Europa für die Branche sind: Die exportorientierte Baumaschinenindustrie setze auf ein politisch und wirtschaftlich integriertes Europa als Basis für wirtschaftlichen Erfolg, gute Arbeitsplätze und den Wohlstand der Menschen. Dies sei nur mit internationalen Lösungen und Kooperationen zu erreichen.

„Gerade ein mitunter stark spezialisierter Sektor wie die Baumaschinenindustrie braucht offene Märkte, weil Spezialmaschinen nicht überall gleichermaßen verfügbar sind“, betont Sailer. „Wir alle, Unternehmen und Bürger, sind auf offene Märkte und wirtschaftliche Vernunft angewiesen. Das gilt für Nordamerika ebenso wie für Europa“. do

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