
Sektorkopplung: vom Windrad bis zum Wasserstoffauto denken, sagt Dr. Karl-Heinz Tölle von Voss im Kurzinterview. (Bild: scharfsinn86 - stock.adobe.com)
Hier geht es zur Webinar-Anmeldung: Webinar: Wie treibt Wasserstoff die Energiewende voran?
Herr Dr. Tölle, warum lohnt es sich, am 30.10.2025 am kostenfreien fluid-Webinar zur Sektorkopplung teilzunehmen?
In unserem Webinar erklären wir das Prinzip der Sektorkopplung – also den gesamten Weg des Wasserstoffs: von seiner Erzeugung bis hin zu seiner Nutzung. Das umfasst Industrieprozesse, mobile Anwendungen, Gebäudewärme und auch die Speicherung. Wir beleuchten die gesamte Wertschöpfungskette, um ein besseres Verständnis für die Verknüpfung der Sektoren zu schaffen.
Für wen ist das Thema besonders interessant?
Ich denke, vor allem für CEOs. Sie erkennen in der Sektorkopplung neue Geschäftsfelder, die bisher vielleicht noch gar nicht in ihrem Fokus standen. Aber natürlich profitieren auch Entwickler, die sehen, dass sich hier ein weltweiter Markt mit enormem Potenzial auftut.
Wasserstoff war ja in der Prozessindustrie schon immer präsent. Wie verändert sich die Branche aktuell?
In der Chemieindustrie wird seit Jahrzehnten mit Schwefelwasserstoff gearbeitet. Heute weitet sich die Nutzung auf reinen Wasserstoff aus, der in Mobilität, Gebäudetechnik und Energieversorgung eingesetzt wird. Ob Brenner, Gaskraftwerke oder Fernwärmeanlagen – überall entstehen neue Anwendungen.
Ein kritischer Punkt ist die Speicherung. Manche favorisieren Ammoniak als Träger. Wie sehen Sie das?
Die Speicherung von Wasserstoff ist in der Tat eine Herausforderung. Ammoniak kann eine Alternative sein, doch auch hier gibt es Energieverluste beim Umwandeln und Zurückgewinnen. Am Ende wird der Markt entscheiden, welche Technologie sich durchsetzt. Wir von Voss sind offen – und können beide Wege mit unseren Armaturen ausstatten. Aktuell liegt unser Fokus jedoch auf der Mobilität, also auf Anwendungen in Trucks und Cars.
Begleiten Sie Ihre Kunden auch im Engineering-Prozess?
Ja, selbstverständlich. Wir unterstützen unsere Kunden mit Know-how und Marktkenntnis – vor Ort, etwa im Raum Asien-Pazifik mit China, Japan und Südkorea. Dort sind wir bei allen großen Playern präsent und diskutieren unsere Systeme intensiv. Grundlage ist eine breite Marktanalyse und ein Benchmarking der Mitbewerber, kombiniert mit enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden.
Warum liegt ein so starker Fokus auf dem asiatisch-pazifischen Raum?
Weil dort die Dynamik enorm ist. Wir haben in China, eine große Niederlassung mit über 1.500 Mitarbeitenden und beliefern von dort China, Japan und Südkorea. In Ländern wie Japan oder Südkorea – denken Sie an Toyota oder Hyundai – wird gehandelt, nicht diskutiert. In Europa hingegen bremsen oft Regularien und lange Entscheidungsprozesse. Das macht den Unterschied.
Dr. Karl-Heinz Tölle ist bei Voss Manager and Senior Expert Hydrogen Valves bei der Voss Gruppe und verantwortlich für die Entwicklung und Markteinführung von Ventil- und Piping-Systemen im Bereich Wasserstofftechnologien. Das Unternehmen gehört zu den führenden Systemanbietern für die Ausstattung von Wasserstoffanwendungen in Mobilität und Industrie.