SPS Anlauf,

Einfachere Zeiten: Die SPS – Smart Production Solutions ist für die Automatisierungsbranche normalerweise ein Höhepunkt des Jahres. (Bild: Mesago/Malte Kirchner)

Die SPS – Smart Production Solutions ist für das Jahr 2020 abgesagt. Ersatzweise organisiert der Veranstalter Mesago Messe Frankfurt eine rein virtuelle Veranstaltung, die SPS Connect. Präsident Martin Roschkowski dazu: „Anfang Sommer sahen die Vorzeichen sehr gut aus und wir sind fest davon ausgegangen, dass die Messe im November in Nürnberg stattfindet.“ Allerdings hätten dann viele Beteiligte Bedenken geäußert und auch die Rahmenbedingungen hätten sich geändert. Der Veranstalter arbeitet derzeit an dem virtuellen Angebot, das Ausstellern und Besuchern die Möglichkeit bieten soll, sich digital zu Entwicklungen und Trends in der Automatisierungstechnik auszutauschen. Die Aktion startet zum ursprünglich geplanten Messetermin am Dienstag, 24.11.2020 und läuft bis Ende des Jahres.

Sylke Schulz-Metzner,
(Bild: Mesago)

„Mit der SPS Connect schaffen wir eine virtuelle Plattform für die gesamte SPS Community.“

Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS

„Mit der SPS Connect schaffen wir eine virtuelle Plattform für die gesamte SPS Community“, erklärte Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS im August. Ursprünglich sollte die Plattform als virtuelle Erweiterung dienen für Interessenten aus dem Ausland, die nicht anreisen können, oder für Messebesucher, die nicht an allen Tagen in Nürnberg sind. Jetzt ist die Online-Veranstaltung der alleinige Ersatz für die Messe.

Sie soll wie ihr physisches Pendant die internationale Automatisierungsindustrie abbilden, vom Sensor bis zur intelligenten Lösung. Sie bietet dazu unter anderem ein dreitägiges Vortragsprogramm bestehend aus Keynotes, Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen und Produktpräsentationen. Jeder Tag hat andere Schwerpunkte:

  • Dienstag, 24. November: Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Automatisierungsbranche und die dadurch beschleunigte digitale Transformation

  • Mittwoch, 25. November: Künstliche Intelligenz und industrielle Kommunikation in Kombination mit 5G in der Industrie

  • Donnerstag, 26. November: Cyber Security und Robotik in der Automatisierungsbranche

Im Anschluss an Vorträge können Zuhörer ihre Fragen an die Redner richten oder sich an Diskussionen beteiligen.

Baumer Durchflussmesser,
Zu den neu auf dem Markt gekommenen Lösungen, die auf der SPS Connect gezeigt werden, gehören diese Durchflussmesser von Baumer. (Bild: Baumer)

Im Fokus der Online-Veranstaltung steht der persönliche Austausch der Teilnehmer. Aussteller gestalten sich dazu auf der Plattform ein Unternehmensprofil mit Videos und Produktinformationen. Die Mitarbeiter dieser virtuellen Stände und Besucher der Plattform erhalten ihr eigenes Profil. Diese Profile ermöglichen die direkte Kontaktaufnahme und dienen als Grundlage für eine Matchmaking-KI, welche die Aussteller und Besucher bei der Kontaktaufnahme unterstützen soll. Besonders relevant sind dafür die Angaben im Bereich Suche/Biete. Teilnehmer können die für sie relevante Kontakte sehen und Termine vereinbaren. Chats und Video-Anrufe sind direkt über die Plattform möglich.

Internationale Partner treffen

BuR adaptive Maschine,
Wie die adaptive Maschine funktioniert, will B&R auf der SPS Connect zeigen. (Bild: B&R)

Beim Automatisierungsanbieter Lenze sieht man die digitale Veranstaltungsform positiv. Vorstandsvorsitzender Christian Wendler erklärt: Als global aufgestelltes Unternehmen schätze man die internationale Ausrichtung der Messe. „Wir freuen uns daher, dass es mit der digitalen Plattform SPS Connect ein Interaktionsforum geben wird, das allen Reiserestriktionen zuwider weltweit für den Dialog offensteht. Dieses werden wir gern und ausgiebig nutzen!“ Vorstellen will das Unternehmen beispielsweise das Engineering-Werkzeug Easy System Designer sowie die Edge-Computing-Lösung X500/X4Remote für den Remote-Zugriff auf Maschinen.

Auch Baumer präsentiert neue Produkte, unter anderem die magnetisch induktiven Durchflussmesser Combiflow PF75H/S und PF55S. Dabei handelt es sich um Sensoren für die Prozesssteuerung. Sie vereinen Volumenstrom-, Fließgeschwindigkeits- und Temperaturmessung in einem Gerät. Die Durchflussmesser eignen sich für hohe Durchflussgeschwindigkeiten bis zehn Meter pro Sekunde. Die PF55S-Sensoren eignen sich für Industrieanwendungen, die PF75H/S-Familie gibt es im Hygiene- oder im Industriedesign. Das Unternehmen zeigt außerdem den Füllstandschalter Cleverlevel PL20. Er erkennt flüssige, pastöse, klebrige und feste Materialien. Dabei passt sich der Schalter an das Medium an und muss nicht auf eine Substanz parametriert werden. Anhaftungen, die bei zähen Medien oft vorkommen, werden auf diese Weise ausgeblendet.

Auf einen Blick

Die SPS Connect dient als digitaler Ersatz für die entfallende Messe SPS. Die Online-Plattform startet am 24. November 2020 und läuft bis Ende des Jahres.

Bei Auftritt von B&R geht es unter anderem um die adaptive Maschine: Sie ist flexibel genug, um damit individualisierte Produkte herzustellen und zu verpacken. Dafür benötigt die Maschine entsprechende Automatisierungstechnik. Eingesetzt werden unter anderem Robotik, digitale Zwillinge und Bildverarbeitungssysteme.

Die SPS ist in normalen Jahren ein Höhepunkt für die Automatisierungsbranche: Die Ausstellung auf dem Nürnberger Messegelände nahm im Jahr 2019 rund 135.000 Quadratmeter Fläche in Anspruch. 63.708 Messebesucher und 1.585 Aussteller zählte der Veranstalter. Nun muss sich zeigen, wie die Branche das virtuelle Event annimmt. Die Chancen auf eine rege Teilnahme stehen nicht schlecht: Aufgeschlossenheit, wenn nicht sogar Faszination für digitale Mittel und Wege sollte in dieser Branche reichlich vorhanden sein.

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