Für die Abfüllung von Getränken in Flaschen und Fässer sind ausgefeilte, hochgradig automatisierte Maschinen in verschiedensten Größen erforderlich, um den Bedürfnissen von Mikrobrauereien ebenso wie denen großer Produzenten gerecht zu werden. Die Firma Comac mit Sitz in Bonate Sotto, Provinz Bergamo, stellt seit 1990 solche Abfüllanlagen her.
Ursprünglich war das Unternehmen auf Fließbänder, Pasteurisierer, Heiz- und Kühltunnel sowie Fassfüllanlagen spezialisiert. Mit der Zeit dehnte sich das Produktsortiment auf Vormisch- und Karbonisiereinheiten sowie Komplettlösungen für Flaschen und Dosen aus.
Die F&E-Abteilung fand immer wieder neue Lösungen, die das Wachstum des Unternehmens beflügelten, darunter neue Füllventile für PET-Dosen und -Flaschen, neue Spül- und Füllköpfe für Fässer und letztlich Hochgeschwindigkeits-Fassfüllanlagen. Diese wurden im Jahr 2005 erstmals konstruiert und erreichten eine Kapazität von 1000 Fässern pro Stunde.
Heute verfügt Comac über zwei Produktionsstätten und zählt die führenden Getränkehersteller der Welt – Wasser, Bier, Fruchtsaft, Wein, Sirup und Spirituosen – zu seinen Kunden. Das Unternehmen beschäftigt etwa 100 Mitarbeiter und erzielt Umsätze in der Größenordnung von 17 Millionen Euro, davon 90 Prozent im Ausland.
Die Produktion deckt alle Aspekte der Flaschenabfüllung für die Getränkeindustrie ab, und zwar einschließlich der Handhabung und anderer Geräte, die vor und nach der eigentlichen Abfüllung zum Einsatz kommen " etwa Fasszuführungen, Fließbänder, Stapelsysteme, Palettierer und Verpackungseinrichtungen.
Die Maschine ist eine Ein-Block-Anlage für 50-Liter-Fässer mit vier Spülköpfen und drei Befüllköpfen. Die Produktionskapazität beträgt 160 Fässer pro Stunde. Die Anlage ist ein entscheidender Fortschritt gegenüber ähnlichen Abfüllstraßen, denn sie umfasst neben dem Abfüllsystem selbst auch die Tanks für die Spülflüssigkeit.
Damit erfolgen die Vorbereitung der Spülflüssigkeit und die tatsächliche Spülung in ein und derselben Maschine. Eine solche Lösung bringt erhebliche Vorteile mit sich, weil sich der vorhandene Raum so besser nutzen lässt und der Kunde eine vollständige, fertige Abfüllstraße erhält, die nur noch mit Strom und Flüssigmedien versorgt werden muss, um die Produktion aufzunehmen. Da es sich um ein kombiniertes System handelt, fallen auch die Schlauchverbindungen und die Abstimmungen zwischen den diversen Einzelgeräten weg.
Design-Software von Eplan
Die Schalt- und Fluidpläne für eine Maschine werden mit Eplan Electric P8 und Eplan Fluid entworfen " zwei Lösungen, die die Geräteentwicklung bei Comac nachhaltig beeinflusst haben. Es handelt sich um integrierte Software-Programme, die Daten miteinander austauschen können und eine ausführliche Komponenten-Datenbank enthalten.
Doch der entscheidende Vorteil dieser Systeme besteht darin, dass sich mit ihnen Informationen über eine Komponente oder auch ganz neue Komponenten hinzufügen und in die Software integrieren lassen. Nachdem die Daten zu einem Artikelcode einmal aufgezeichnet wurden " etwa so wie bei einem Makro " können sie bei neuen Projekten ganz einfach wieder abgerufen werden.
Alle Merkmale sind dann bereits fertig eingestellt. Im Entwurfsstadium zieht man somit nicht einfach nur das Symbol auf den Bildschirm, sondern alle dazugehörigen Informationen gleich mit. In der Software sind einzelne Komponenten also nicht einfach nur grafische Symbole. Vielmehr werden die Informationen in der Datenbank genutzt, um sie als echte Komponenten mit all ihren mechanischen, geometrischen und funktionsbezogenen Eigenschaften (Elektrik und Pneumatik) darzustellen.
Dies bringt erhebliche Vorteile mit sich: Zum einen gibt es nur noch ein Dokument für die Montage des Produkts, während ein Mitarbeiter in der Vergangenheit mit zwei verschiedenen Dokumenten (für Fluidtechnik und für Elektrik) arbeiten musste, die von verschiedenen Stellen auf miteinander nicht vernetzter Software erstellt wurden. Zum anderen entfallen Tipp- und Flüchtigkeitsfehler beim Einkauf, und jede Komponentenbestellung erscheint sofort im System, wo sie von den zuständigen Stellen für Technik und Elektrik sowie für Pneumatik zugleich gesehen werden kann. Außerdem musste in der Softwareentwicklung zuvor der Schaltplan herangezogen werden, um daraus die Informationen für die Software-Programmierung zu gewinnen.
Jetzt dagegen werden nach Fertigstellung der Elektrik- und Pneumatikpläne alle Informationen automatisch in die Datenbank eingespeist. Aus dieser werden die Stücklisten generiert, die in das Verwaltungsprogramm geladen werden. Dadurch werden Fehlerquellen beseitigt " von der Zeitersparnis ganz zu schweigen.
Automatisch Zeit sparen
Zeit wird auch bei der Montage gespart, weil der Monteur nur ein einziges Dokument beachten muss, das die gesamte Arbeit abdeckt und frei von Fehlern ist. Wird beispielsweise beim Entwurf des Pneumatikplans ein Fehler gemacht, wird dieser Fehler unweigerlich von der Person bemerkt, die an der Elektrik arbeitet.
Somit lässt sich der Fehler noch während der Entwicklung am Computer beheben, statt während der Montage überhaupt erst aufzufallen. In der Vergangenheit wurden Fehler in einigen Fällen tatsächlich erst bei der Montage bemerkt – konkret erst dann, als der Arbeiter endlich alle Informationen von den diversen Stellen für die Entwicklung der Pneumatik und Elektrik vorliegen hatte.
Mit der Eplan-Software dagegen kann die Abteilung, die Bedienungsanleitungen und andere Dokumente zu den Maschinen herausgibt, die technische Dokumentation automatisch generieren. Auf diese Weise entfallen redundante Dokumentationen ebenso wie der nicht automatisierte Informationsaustausch.
Dadurch wiederum werden Fehler und Ungenauigkeiten beseitigt, die sich andernfalls bei der Weitergabe von Informationen einschleichen könnten. Bei Comac gelang es auch, die Integration des Systems in der SPS zu automatisieren.
Alle Angaben zu Ein- und Ausgängen sowie die dazugehörigen Beschreibungen werden neben allen Informationen für die Bedienung der Komponente vom System automatisch und ohne jede manuelle Dateneingabe an die Software-Abteilung weitergegeben.
Fazit: Eplan Fluid erlaubt Anwendern ein fluidspezifisches Engineering mit automatisierter Dokumentation.
Einfaches Handling, zahlreiche Prüffunktionen und die Normunterstützung ermöglichen eine effiziente Konstruktion – im direkten Zusammenspiel mit Eplan Electric P8. bf
Autor: Aldo Biraghi, Journalist bei Edizioni Tecniche Nuove, Italien
Hintergrundinfo 1
Eplan Electric P8
Eplan Electric P8 bietet Möglichkeiten zur Projektierung, Dokumentation und Verwaltung von elektrotechnischen Automatisierungsprojekten. Die automatische Erstellung detaillierter Auswertungen auf Basis der Schaltpläne vervollständigt als integraler Bestandteil die umfassende Dokumentation und versorgt nachgelagerte Projektphasen wie Fertigung, Montage, Inbetriebnahme und Service mit den erforderlichen Daten. Engineering-Daten aus weiteren Projektbereichen können über Schnittstellen der CAE-Software ausgetauscht werden und sorgen so für Durchgängigkeit und Integration über den gesamten Produktentstehungsprozess.
Hintergrundinfo 2
Eplan Fluid
Eplan Fluid ist ein Engineering-Werkzeug für die automatisierte Projektierung und Dokumentation von Schaltkreisen fluidtechnischer Anlagen der Hydraulik, Pneumatik, Kühlung und Schmierung nach aktuellen Standards wie zum Beispiel ISO 1219. Über die Eplan-Plattform ist das fluidspezifische Engineering mit allen weiteren Engineering-Disziplinen – beispielsweise der Elektrotechnik – verbunden, sodass verschiedene Engineering-Aufgaben parallel ausgeführt werden. Bibliotheken mit normorientierten Symbolen nach aktueller ISO 1219 bilden die Grundlage für das schnelle Erstellen der Fluidpläne.