Tiegelofenausdrückvorrichtung

Das Aggregat wurde für den Antrieb einer Tiegelofenausdrückvorrichtung konzipiert. (Bild: Hydropa)

Seit nunmehr 50 Jahren ist Hydropa ein Ansprechpartner, wenn es um Hydraulik geht. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Sonderanlagen zu entwickeln und fertigen. Im Durchschnitt liefert es jährlich 1500 Anlagen, fast jede davon ist eine Sonderanfertigung, denn bereits zwei gleiche Aggregate gelten als Serienproduktion.

Nachziehvorrichtung

Aggregat für den Pressvorgang einer Nachziehvorrichtung. Bild: Hydropa

Die Produktpalette des Mittelständlers reicht vom klassischen Hydraulikaggregat über Sonderanlagen inklusive elektrischer Steuerung bis hin zu Atex-konformen Anlagen. Ein Team von fünfzehn Projektmanagern und drei Außendienstmitarbeitern begleitet die Kunden von der Idee bis zur Inbetriebnahme der Anlage.

Das Team verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich Hydraulik. Die Mitarbeiter vertiefen ihre Kenntnisse durch Schulungen sowie den engen Kunden- und Lieferantenkontakt. Dabei erzeugt die branchenübergreifende Zusammenarbeit mit unter-

schiedlichsten Anwendern ein breites Wissensspektrum.

Anpassungsfähig bleiben

Um Sonderlösungen zu konstrieren, braucht es Flexibilität. Diese stellt das Unternehmen unter anderem sicher, indem es alle Vorgänge digital archiviert. Jeder Mitarbeiter kann die Daten einsehen und so zu einem beliebigen Zeitpunkt in ein Projekt einsteigen. Eine große Anzahl an bewährten und getesteten Komponenten ist ab Lager verfügbar, was die Fertigung beschleunigt und anpassungsfähig macht.

Sollte eine Verzögerung auftauchen, so wird dies dank standardisierter und IT-gestützter Bearbeitungsprozesse frühzeitig erkannt und behoben. Hieraus ergeben sich eine kurze Lieferzeit sowie eine hohe Zuverlässigkeit der Anlagen.

Lager

Blick ins Lager: Das Unternehmen hält eine große Zahl von Komponenten am Standort vorrätig, um die Fertigung der Sonderbauten zu beschleunigen. Bild: Hydropa

Das Unternehmen erstellt das Pflichtenheft, verantwortet die Entwicklung des Grundkonzeptes, die komplette Projektierung sowie die Auftragsabwicklung und die abschließende Dokumentation. Alle Anlagen werden vor Auslieferung einer Prüfung durch hausinterne Spezialisten unterzogen und verlassen schlüsselfertig das Werksgelände. Der Erfolg dieses Konzeptes zeigt sich in der geringen Fehlerquote. „Wir freuen uns sagen zu können, dass die Reklamationsquote in unserem Haus im Promillebereich liegt“, sagt Geschäftsführer Axel Binner.

Ein weiterer Pluspunkt ist die hausinterne Elektrotechnikabteilung. Seit mehr als 15 Jahren verantwortet diese die Entwicklung und Fertigung der Steuerungstechnik auch unabhängig von der Anfertigung einer Hydraulikanlage. Auch auf dem Gebiet der Elektrotechnik ergänzt bereichsübergreifendes Fachwissen das fundierte, technische Verständnis sowie die langjährige Erfahrung.

Dies gewährleistet bei der Entwicklung von hochkomplexen Steuerungssystemen die Abstimmung der Komponenten sowie die verlässliche Funktion der fertigen Anlage. Binner fügt hinzu: „Für eine reibungslose Funktion ist ein fehlerfreies Zusammenspiel aller Komponenten erforderlich.“

Schneller von der Idee zur Anlage

Axel Binner

„Wir freuen uns sagen zu können, dass die Reklamationsquote in unserem Haus im Promillebereich liegt.“
Axel Binner, Hydropa. Bild: Hydropa

Das erst kürzlich konzipierte Aggregat für den Pressvorgang einer Nachziehvorrichtung ist ein Beispiel dafür, wie das Unternehmen versucht, Konzeption und Umsetzung ineinander zu verschränken. Bei dieser Anwendung werden Spulen auf ihr jeweiliges Fertigmaß gepresst.

In enger Zusammenarbeit mit dem Kunden entwickelten die Techniker ein Aggregat, bei dem mittels 250 bar Maximaldrucks die Presskraft im Bereich von 50 bis 4000 Kilonewton kontinuierlich und stufenlos geregelt werden kann.

Ein Presszylinder erfüllt die Grundfunktion der fertigen Anlage. Zusätzlich können mit Proportionalventilen acht weitere Zylinder prozessabhängig dazu geschaltet werden, um die Presskraft entsprechend zu steigern. Nach zwei Tagen Bauzeit war das Aggregat bereit zur Auslieferung und Inbetriebnahme, die Hydropa ebenfalls begleitete.

Reinigung mit Zylinder

Ein weiteres Beispiel ist der Antrieb einer Tiegelofenausdrückvorrichtung. Das Innere eines Tiegelofens wird nach mehrmaligem Einsatz aktuell mühsam per Hand gereinigt. Zukünftig sollte dieser Vorgang unter Zuhilfenahme eines Zylinders maschinell erfolgen und somit verbessert werden. Da dieser Einsatz bedarfsgerichtet erfolgen soll, benötigte der Anwender eine möglichst raumsparende und mobile Anlage, zur flexiblen Positionierung des Zylinders.

Hydropa

Aus der Vogelperspektive: Blick auf den Firmenstandort in Witten. Bild: Hydropa

Gemeinsam entwickelten der Anwender und Hydropa-Techniker eine kompakte Einheit aus Aggregat, Zylinder und elektrischer Steuerung. Das Hydraulikaggregat positionierten sie mittig auf eine Stahlkonsole, den Zylinder unterhalb.

Um den benötigten Einbauraum zusätzlich zu verkleinern, konzipierten sie über dem Aggregat eine Transportmöglichkeit, ähnlich einer Traverse. Sie dient dazu, die Anlage mit einem Kran anzuheben und zu transportieren. Die Steuerungseinheit implementierten sie ebenfalls platzsparend in der Nähe des Aggregates.

Somit bilden nun Steuerungseinheit, Aggregat und Zylinder eine kompakte Einheit, die an unterschiedliche Einsatzorte transportiert werden kann. Vor Ort kann die Ausdrückvorrichtung in unterschiedlichen Höhen am Tiegelofen positioniert werden.

Diese zwei Beispiele zeigen die Arbeitsweise des Anbieters, unabhängig davon, ob der Anwender eine Anlage für 500 oder 500.000 Euro bauen möchte. do

Autorin: Jasmine Krzykalla, Hydropa

 

 

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