Das Wasserstraßennetz des Mississippi ist für die amerikanische Wirtschaft von unschätzbarem Wert und höchster Bedeutung. Bevor es den Golf von Mexiko erreicht, verbindet es zahlreiche Bundesstaaten und ist hiermit eine wichtige Route für den Export von Waren nach Mittel- und Südamerika. Der auf diesem Wege transportierte Mais ist ein Schlüsselprodukt für die Exportwirtschaft der USA. Somit ist das effiziente Funktionieren dieses Transportnetzes besonders wichtig. Eine Komponente, die hier den zuverlässigen Betrieb intensiv genutzter Förderer für die Schiffsentladung entlang des Flussnetzes garantiert, ist das Bremssystem Sobo IQ von Svendborg Brakes.
Jedes Jahr exportieren die USA knapp zehn Prozent der Getreideproduktion sowie der hierbei entstandenen Nebenprodukte und tragen damit fast 80 Milliarden Dollar zur Wirtschaftsleistung des Landes bei. Fast 90 Prozent des produzierten Futtergetreides ist Mais, der hauptsächlich in Iowa, Illinois, Nebraska, Minnesota und Indiana angebaut wird.
Der Großteil des Maisexports dieser Staaten wird über das Wasserstraßensystem des Mississippi zum Golf von Mexiko transportiert. Der Transport von Mais auf dem Mississippi und seinen Nebenflüssen trägt somit jedes Jahr etliche Milliarden Dollar zur Wirtschaftsleistung des Landes bei.
Transport bestimmt den Getreidepreis
Der Preis von Mais, und damit seine Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt, wird in erster Linie durch den Transportaufwand bestimmt – der Produktionswert von Mais an sich ist im Vergleich zu anderen Rohstoffen relativ gering. Die Zuverlässigkeit der Infrastruktur aus Schleusen, Dämmen und Häfen entlang der Transportwege ist deshalb für diesen Sektor von essenzieller Bedeutung.
Allerdings beträgt das Alter dieser Anlagen inzwischen 50 Jahre oder mehr, daher sind Investitionen für Reparaturen und Modernisierungen erforderlich. Besonders relevant sind hierbei die Anlagen zum Entladen der Binnenschiffe im Zielhafen: Schon eine kleine Fehlfunktion kann den Zeitplan hunderter Binnenschiffe empfindlich stören und den Verlust von Erntegütern nach sich ziehen.
Ein Beispiel hierfür ist eine große Getreideheberanlage in der Nähe von New Orleans, die von einem weltweit führenden Unternehmen für Getreideproduktion, -verschiffung und -verarbeitung betrieben wird. Hier werden Becherwerke zur Entladung von Binnenschiffen eingesetzt. Ein Portalkran bringt das Becherwerk in Position, welches dann mittels einer Winde in den Schiffsladeraum abgesenkt wird.
Bremsanlage muss erneuert werden
In der heißen, korrosiven Seewasseratmosphäre am Golf von Mexiko näherte sich die ursprüngliche Bremsanlage dem Ende ihrer empfohlenen Lebensdauer. Der Anlagenbetreiber konnte das Risiko eines Ausfalls des Krans aber nicht auf sich nehmen und wandte sich mit der Bitte um einen Lösungsvorschlag an Svendborg Brakes, ein Unternehmen der Altra Industrial Motion Corporation.
Die Firma ist auf technische Bremslösungen in anspruchsvollen Industrieanwendungen spezialisiert. Der Anbieter hatte damals schon die ursprüngliche Anlage geliefert, von daher lag es nahe, das Unternehmen auch mit der Entwicklung der Folgelösung zu beauftragen.
Modernisierung statt Kompletttausch
Um die Projektkosten zu reduzieren, prüften die Ingenieure des Bremsenanbieters vor Ort, ob und wie das vorhandene System modernisiert werden konnte, anstatt ein komplett neues System zu installieren. Letztlich wurden für das Upgrade die vorhandenen Montage-Gestelle weiterverwendet und die Stellfläche beibehalten. Dadurch sparte der Betreiber schätzungsweise 60.000 US-Dollar im Vergleich zum Komplettaustausch ein.
Die neuen, hydraulisch gelüfteten Sattelscheibenbremsen BSFA 635 mit Mono-Feder-Betätigung wurden mit einer korrosionsbeständigen Beschichtung versehen, um die Lebensdauer in Küsten- und Offshore-Umgebungen zu verlängern.
Der Hersteller brachte außerdem einen speziellen V-Dichtring zwischen der Einstellschraube und dem Bremssattel an, um das Eindringen von Getreide, Feuchtigkeit und anderen Verunreinigungen zu verhindern. Darüber hinaus rüstete das Unternehmen die vorhandene Steuerung auf die Bremssteuerung Sobo IQ auf, um die Wartung der elektrischen Komponenten zu verbessern.
Die Bremssteuerung „Soft Brake Option“ (Sobo) sorgt für einen sanften und berechenbaren Bremsablauf für fördertechnische und andere Anwendungen, bei denen es auf konstante Anhaltzeiten oder -wege ankommt. Die Steuerung kann bis zu vier hydraulische Versorgungseinheiten an verschiedenen Orten steuern und das Bremsmoment abhängig von der aktuellen Drehzahl und der erfassten Verzögerung beziehungsweise Beschleunigung der Anwendung regeln. So lassen sich unterschiedliche Bremsprofile für verschiedene Betriebsszenarien wie Anhalten und Halten, Drehzahlüberwachung und Verhindern von Rückwärtslauf festlegen.
Durch die technische Überarbeitung der vorhandenen Bremse konnten die Ingenieure die Instandhaltungskosten senken und zugleich die Leistung und Effizienz des Bremssystems verbessern. Die Modernisierung der Steuerung hat den Betrieb der Anlage flexibler und zuverlässiger gemacht. do
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