Der Thüringer Michael Portwich hat das Druckluft-Startup altAIRnative gegründet.

Mit ihrem Startup haben Thüringer Ingenieure ein Druckluftheizkraftwerk konzipiert, das bereits in ersten Industrieanwendungen erfolgreich - (Bild: Bru-nO / pixabay.com)

„altAIRnative“ heißt das Unternehmen, das aus seiner Start-up-Rolle heraus gewachsen ist und bereits erste erfolgreiche Kundeneinsätze nachweist – auch Wago zählt mittlerweile zum Kundenkreis der Thüringer Ingenieure.

Warum sind Druckluftanlagen kostenintensiv?

Druckluft ist ist teurer als Öl. Der Energieaufwand, der zum Komprimieren der Luft aufgewendet wird, ist enorm. „10 … 30 Prozent der Stromkosten eines Unternehmens, das mit Druckluft arbeitet, gehen allein für die Gewinnung des Energiemediums drauf“, sagt der Thüringer Ingenieur Michael Portwich. Das Fluid Druckluft ist vielfältig einsetzbar und in vielen Industrieanwendungen obligatorisch. In Industrieanlagen zeichnen sich druckluftbetriebene Anlagen durch Schnelligkeit und Präzision aus. Bei der Drucklufterzeugung bleibt die entstehende Wärmeenergie ungenutzt. Finanzielle Kosten, die verpuffen.

Druckluftheizkraftwerk spart Energiekosten

Es ist daher erstrebenswert, die produzierte Wärme nachhaltig zu nutzen. Portwich ist einen Schritt weitergegangen, hat den gesamten Prozess detailliert analysiert und neu konfiguriert. Seine Idee: ein Druckluftheizkraftwerk (DHKW). „Wir machen hier keine Raketentechnik, sondern denken Lösungen konsequent weiter“, beschreibt Geschäftsführer Michael Portwich sein Unternehmen „altAIRnative“.

Anders als bei der normalen Drucklufterzeugung ist nicht die Wärme das Abfallproduktdenn der Prozess wird umgekehrt: Bei der Wärmegewinnung durch das Druckluftheizkraftwerk (DHKW) entsteht Druckluft als Nebenprodukt. „Der Kunde erhält seine Druckluft quasi kostenlos“, sagt Portwich zum ökonomischen Vorteil. Portwich wollte noch einen Schritt weiter gehen und hat sich auch beim Antrieb der Anlagen einen alternativen Weg einfallen lassen, der deutlich CO2 spart. Statt mit Strom erzeugt das DHKW durch einen gasbetriebenen Verbrennungsmotor Wärme, auf einem Temperaturniveau von 90 bis zu 108 Grad Celsius. die wiederum industriell genutzt werden kann. Über eine Kupplung treibt der Verbrennungsmotor zeitgleich einen hocheffizienten Schraubenverdichter an. Die erzeugte Druckluft mit bis zu 13 bar fällt als Nebenprodukt ab. Auf diesem Erzeugungsweg verbraucht die Druckluft, entfallen die Stromkosten. „Ich bin als Querdenker bekannt, und wenn ich von einer Idee überzeugt bin, suche ich mir Mitstreiter“ – beschreibt Geschäftsführer Portwich die Anfänge seiner Unternehmensgründung. Einen solchen Mitstreiter hat er gleich zu Beginn in seinem zweiten Geschäftsführer, dem Maschinenbauer Jens Tiede gefunden.

altAIRnative mit Aitec und enertec

Zusammen haben die beiden Ingenieure 2016 einen Prototyp ihrer Idee entwickelt und beschlossen, alternative Wege in der Energiegewinnung zu gehen. Neben Geschäftspartner Tiede hat Portwich noch zwei weitere Partner von seiner Idee begeistern können: Aitec und die enertec Kraftwerke, die als Gesellschafter der altAIRnative GmbH fungieren. Mittlerweile ist der Automatisierungs- und Verbindungstechnik-Spezialist Wago nicht nur einer der ersten Kunden von altAIRnative, sondern auch Partner. Portwich und Tiede loben vor allem die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Außendienst von Wago. „Für uns ist es wichtig, ein geschlossenes Produktportfolio im Schaltschrank zu haben. Außerdem muss die Anlage ab Auslieferung sofort in den Betrieb gehen können – denn das spart bares Geld für unseren Kunden“, wie Tiede ergänzt.

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