WP-Apro

Die Bedieneinheit ist von WP-Apro und ergänzt die pneumatischen Komponenten. (Bild: Knocks Fluid-Technik)

Wenn eine Pneumatikpumpe wegen einer Störung ausfällt oder stoppt, werden zunächst mögliche Schäden vermieden, da alle pneumatischen Komponenten einer Anlage stoppen. In vielen Fällen läuft die Pumpe jedoch nach dem Ausfall – wenn es sich nicht um einen Notfallstopp handelt, der durch Not-Aus-Taster oder ein übergeordnetes Not-Aus-System ausgelöst wurde – automatisch wieder an.

Schutzsystem

Das Schutzsystem arbeitet rein pneumatisch. Bild: Knocks Fluid-Technik

Ein solcher unkontrollierter automatischer Anlauf kann jedoch zu Problemen in der Anlage führen, da vorher nicht die Bereitschaft der gesamten Anlage getestet werden konnte: Durch zu schnellen Anlauf der Pneumatikpumpe oder fehlendes Medium als Folge des Stillstands sind nachgeschaltete Anlagenkomponenten, zum Beispiel elektrische Pumpen und Mahlanlagen, gefährdet. Silos und Behälter können überlaufen, weitere Materialschäden sind die Folge.

Schwerwiegende Schäden können auch an der Pneumatikpumpe auftreten. Aus Sicherheitsgründen und zum Schutz vor Materialschäden ist es ratsam, ein Anlaufen nur nach manueller und kontrollierter Freigabe zu erlauben.

Die pneumatischen Komponenten der modularen Wartungseinheiten von Knocks Fluid-Technik, einem Hersteller für Filter-, Öler- und Regler-Technologie in der Druckluftaufbereitung, ermöglicht jetzt ein Schutzsystem, Schäden nach unkontrolliertem Wiederanlauf von Pneumatikpumpen zu vermeiden. Die in diesem System verwendete Wartungseinheit besteht aus Kugelhahn, Filterregler, Drosselventil, Schaltventil und Anfahrventil. Die Kommunikation mit dem Steuerungsmodul erfolgt stromfrei über pneumatische Steuerleitungen.

Das Schutzsystem arbeitet somit rein pneumatisch und ist auch im Atex-Bereich einsetzbar. Bisher standen für ähnliche Zwecke nur elektrische Lösungen zur Verfügung, was einen Einsatz im Atex-Bereich erschwerte und sehr teuer machte.

Sanftes Anlaufen

Aufgrund der modularen Bauweise der Komponenten lässt sich das Schutzsystem an verschiedene Kundenspezifikationen anpassen. Die Wartungseinheit regelt unter anderem die Leistung und den Volumenstrom. Außerdem wird der maximale Volumenstrom begrenzt, um die Pumpe nach einem Störfall vor Überlastung zu schützen. Das Schaltventil gestattet ein Wiederanlaufen nur nach manueller Freigabe mit einem Taster am Steuerungsmodul.

So wird, zum Beispiel bei einem Kompressorausfall, ein selbsttätiges Wiederanlaufen der Pumpe verhindert. Das Anfahrventil sorgt für einen sanften Anlauf der Pumpe bis zu einer Leistung von circa 50 Prozent. Erst danach wird die volle Durchflussleistung freigeschaltet. Ausschalten lässt sich die Pneumatikpumpe bei Bedarf ebenfalls mit einem Taster am Steuerungsmodul. Ein zusätzlicher großer Not-Aus-Taster ermöglicht den sofortigen Stopp in Notfällen.

Mit der Kombination von pneumatischen Komponenten der Knocks Fluid-Technik und dem  Steuerungsmodul von WP-ARO ist es gelungen, ein sicheres Schutzsystem für kontrollierten Wiederanlauf in Druckluftnetzen zu entwickeln, das insbesondere im Atex-Bereich so bisher nicht möglich war. jl

Autorin: Maren Krampe, Knocks Fluid-Technik

 

 

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