In vielen industriellen Anwendungen ist es wichtig, dass die eingesetzte Druckluft möglichst sauber ist. So auch in der Getränkeindustrie. 1895 gründete Franz Bunte in Gütersloh einen Getränkehandel, der rasch wuchs und bald zu einer bekannten Adresse in Ostwestfalen wurde. 1932 übernahm Franz Buntes Schwiegersohn Paul Gehring das Geschäft, das seither unter dem Namen Gehring-Bunte firmiert.
Als das Unternehmen 1934 eine Lizenz zum Herstellen und Verkaufen von Coca Cola für das eigene Vertriebsgebiet in einem Radius von 30 Kilometern um den Firmensitz erworben hatte, stieg Gehring-Bunte in die Getränkeproduktion ein. Mit Paul Gehrings Söhnen Dr. Paul Gehring und Werner Gehring übernahm 1955 die dritte Generation den Familienbetrieb und machte ihn zu dem, was er heute ist – einer der führenden Getränke-Markenartikler.
Basis dafür bot die Gründung des „Christinen-Brunnens“ in der ziemlich genau in der Mitte zwischen den Stadtzentren von Gütersloh und Bielefeld gelegenen, seinerzeit noch selbständigen Gemeinde Ummeln (heute zum Bielefelder Stadtbezirk Brackwede gehörig), wo am 1. Mai 1966 beim „Teutoburger Mineralbrunnen“ die erste Flasche vom Produktionsband lief.
Das war der Startschuss für eine dank qualitativ hochwertiger mineralwasserbasierter Produkte bis heute ungebrochene Aufwärtsentwicklung. „Christinen“ gehört heute zu den bekanntesten deutschen Mineralwasser-Marken und ist auch europaweit sehr erfolgreich. Flankiert wird dieser Erfolg seit 1994 von einem Abfüllbetrieb im brandenburgischen Wiesenburg am Fläming und von den Erzeugnissen des Rheinisch-Bergischen Mineralbrunnens Erkrath. All das summierte sich zum Beispiel für das Jahr 2011 zu einem Ausstoßvolumen von 155 Millionen Litern beziehungsweise 300 Millionen von den knapp 220 Mitarbeitern abgefüllten Gebinden.
Lebensmittelechte Druckluft
Als Energieträger und Steuermedium ist Druckluft im Abfüllbetrieb allgegenwärtig – wobei in dieser speziellen Arbeitsumgebung natürlich spezielle Anforderungen an ihre Reinheit gelten. Hinzu kommt die Nutzung als Basisluft für die Nachverdichter der beiden PET-Behälterfertigungslinien. Als es daher vor kurzem darum ging, die Druckluftversorgung grundlegend zu erneuern, stand von vornherein fest: Die neuen Schraubenkompressoren mussten trocken verdichten. Und die Druckluftaufbereitung muss die erforderliche Druckluftqualität zuverlässig sicherstellen.
Häufig wird in Druckluftstationen mehr Druckluft erzeugt, als tatsächlich abgenommen wird, da die Endverbraucher ein unterschiedliches Nutzungsverhalten an den Tag legen. Erzeugung und Verbrauch stimmen mitunter nicht immer überein. Es empfiehlt sich daher, zunächst eine Analyse des tatsächlichen Bedarfs vorzunehmen und anschließend das Druckluftsystem entsprechend der ermittelten Daten zu konzipieren.
In die Kompressoren integrierte Kontroll- und Regelgeräte ermöglichen die Auswahl zwischen fünf Steuerungsmodi. Diese sorgen dafür, dass Leerlauf- und Schaltverluste minimiert werden – abhängig davon, ob ein Kompressor zur Deckung der Grund- oder Spitzenlast eingesetzt wird.
Bei großen Druckluftstationen tragen darüber hinaus übergeordnete Verbundsteuerungen mit Managementfunktion, wie zum Beispiel die neue SAM 2, dazu bei, dass die einzelnen Kompressoren zusammenspielen und an den Druckluftverbrauch angepasst arbeiten.
Zusätzlich stehen inzwischen auch trockenverdichtende Schraubenkompressoren mit Drehzahlregelung über einen Frequenzumrichter zur Verfügung. Werden diese Anlagen im Verbund mit Kompressoren mit konstanter Drehzahl betrieben, sind Energieeinsparungen von bis zu 25 Prozent und mehr erreichbar.
Die richtige Konstellation
Die von den Kaeser-Druckluftfachleuten vorgenommene Analyse der Druckluft-Auslastung (ADA) und deren Auswertung mit der KESS-Software (Kaeser-Energie-Spar-System) ergab als beste Anlagen-Konstellation für Christinen-Brunnen zwei luftgekühlte, trocken verdichtende Schraubenkompressoren der Baureihe CSG 130-2 SFC (7,5 bar) mit zweistufigem Schraubenkompressorblock. Jeder Kompressor liefert einem Kaeser-Secotec-Energiespar-Kältetrockner des Typs TF 173 zu, bevor die getrocknete Druckluft in einem Mikrofilter FE-177 D gereinigt und ins Netz entlassen wird.
Betriebsleiter Peter Wohlberg ist die Zufriedenheit mit der neuen Druckluftversorgung förmlich anzusehen. So richtig ins Schwärmen kommt er allerdings, wenn er sich für die Effizienz der Kaeser-Anlagen begeistert. Schließlich tun mittlerweile lediglich zwei Kompressoren das, wofür in der vorherigen Installation acht Anlagen eines anderen Anbieters erforderlich waren. Das bedeute ja nicht nur Einsparungen beim Energieverbrauch zum Erzeugen und Aufbereiten der Druckluft, sondern auch der Aufwand für Wartung und Instandhaltung sei um 75 Prozent weniger geworden.
Hinzu komme der Wegfall der Kosten für Bereitstellung und Betrieb der Kühlmittelversorgung für die wassergekühlten Altanlagen: Die Kaeser-Kompressoren sind luftgekühlt und brauchen keine aufwendigen zusätzlichen Installationen. Zudem lässt sich die in den Kühlern erwärmte Abluft praktisch ein zweites Mal verwenden. Sie wird für die Beheizung der an die Kompressorstation angrenzenden Werkhallen genutzt. Das senkt die Aufwendungen für Heizkosten.
Peter Wohlberg ist sicher, dass sich die neue Kaeser-Druckluftversorgung in deutlich unter zwei Jahren amortisiert haben wird. Das spricht für sich. jl
Autoren: Daniela Koehler und Klaus Dieter Bätz, Kaeser