Druckluftdüsen,
Sehr viel Druckluft wird von den Nassstrahlanlagen benötigt. Die Luft wird über die blauen Düsen ausgestoßen. (Bild: Atlas Copco)

An Station 3 ersetzt ein GA 45 VSD+ FF, drehzahlgeregelt und mit 45 kW Leistung, zwei alte Kompressoren. „Der Atlas-Copco-Berater hatte uns Berechnungen vorgeschlagen, mit denen wir die Effizienzsteigerungen gut prognostizieren konnten“, erzählt der Geschäftsführer. „Die Messungen mit anschließender Simulation ergaben, dass wir allein an dieser Station fast 15.000 Euro im Jahr würden sparen können. Da brauchten wir nicht zweimal zu überlegen.“

Bei den Prognosen für den Bedarf der umzurüstenden Station 3 legte Atlas Copco einen aus der Vergangenheit bekannten Verbrauch von knapp 300000 kWh im Jahr zugrunde. Bei Kosten von 0,18 Euro pro Kilowattstunde belief sich die Stromrechnung bis dato auf rund 54.000 Euro. „Mit der neuen GA 45 VSD+ FF sollen wir bei gleichem Verbrauch nur noch auf 38.743 Euro kommen“, rechnet Eckerle. Außerdem habe man noch die BAFA-Förderung in Höhe von 30 Prozent in Anspruch genommen. „Zusammen mit der Wärmerückgewinnung ergibt sich eine unfassbare Ressourcenersparnis."

Denn in der Station wird die Verdichtungswärme aus dem Kompressor abgezogen und über Wärmetauscher an einen Warmwasserspeicher abgegeben. Der ist bei Atlas Copco unter der Bezeichnung „Thermo-Kit“ in zwei Größen erhältlich: als Thermo-Kit 400 und 800 mit 400- beziehungsweise 800-l-Speicher. Bei Inovatools steht ein 400er. Das Paket besteht aus Wärmespeicher, Pumpe, Steuerung und Installationszubehör. Es eignet sich für Anwender mit Zentralheizung, die Bedarf an 50 bis 70 °C warmem Wasser haben. Mit dem Thermo-Kit lässt sich die Energie von einer Stunde Volllastbetrieb des Kompressors aufnehmen und speichern.

Druckluftsteuerung für 120 Maschinen

Der Maschinenpark in Haunstetten umfasst 120 Maschinen, die allesamt Druckluft benötigen. Eckerle hebt die Steuerung der pneumatisch betriebenen Funktionen hervor sowie die sieben Ölfilteranlagen, die immer dann laufen, wenn die Werkzeuge beschliffen werden und der Ölschlamm ausgetragen werden muss. Die Rückspülung der sich regelmäßig zusetzenden Filter geschieht von innen mit Öl und Druckluft.

Die wichtigste Funktion der Druckluft ist jedoch diejenige als Sperrluft an den 80 CNC-Maschinen. Die an den Achsen eingebauten Glasmaßstäbe müssen mit einem Überdruck von 1,5 bar beaufschlagt werden, um von innen sauber zu bleiben und die Position der jeweiligen Achsschlitten exakt messen zu können. Sprich: Sie sind für die Qualität der erzeugten Produkte maßgeblich. Ein optischer Sensor am Schlitten erfasst die Position der Achse anhand eines „Lineals“ im Glasmaßstab, dessen Markierungen er abtastet, und gibt die Werte an die Steuerung weiter. Der Glasmaßstab könnte verdrecken, der Sensor von Öl beschädigt werden. „Deshalb benötigen wir hierfür trockene, sehr saubere und ölfreie Druckluft“, erklärt Georg Eckerle. „Die wird von den GA-Kompressoren sicher erzeugt.“

Die Erfahrungen mit den neuen drehzahlgeregelten GA-Kompressoren in den Stationen 1 und 3 seien „positiv“. Der Lärmpegel ist im ganzen Werk gesunken – was sich vor allem deshalb bemerkbar mache, weil alle drei Druckluftstationen sehr nah an den Fertigungsbereichen verortet sind. „Auch die Wärme können wir zurückgewinnen“, sagt er. Im Winter unterstütze das Unternehmen mit der abermals genutzten Verdichtungswärme die Heizung in den Fertigungshallen und der Verwaltung. „Leider haben wir in unseren Fertigungsprozessen keinen Bedarf für diese Wärme, sonst wären wir in diese Richtung natürlich auch längst aktiv geworden.“ hei

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